Montag, 16. Januar 2017

Die Muse und der Dichtering


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 47 - 15
Die Muse und der Dichterling
Buch I

h, 


welch ein beeindruckendes Büro!"
Staunte Maxi und der Dichter ebenso.

Dem letzteren wurde sofort klar.
Dass der Ägypter ein Froschfan war.

"Schön...", sprach er deshalb sublim,
"Haben sie es hier!" zu ihm
Und Maxi stimmte sofort ein.
"Welch Ehre für uns, hier zu sein."



Und dann fügte sie spontan
Ihn sich warm zu halten, an.

"Diese wunderschön gemalte,
Vermutlich gut dreitausend Jahre alte
Tapete mit all den Hieroglyphen drauf,
Sicher nicht vom Schussverkauf,
Stach mir sofort in die Augen."

"Und auch die andern Sachen dort,
Am Schreibtische zu ihrer Linken,"
So fuhr beeindruckt drob sie fort,
"Die zum Konservieren taugen,
Könnt ich gut zu Hause brauchen!"

"Die nutz ich selbst," sprach da der Mann
Ganz leise, es war fast ein Hauchen,
Und sah sie schelmisch lächelnd an.

"Ich hab zurzeit dort Gurken drin!"
Erklärte er mit frohem Sinn
Und fügte an, "doch letztes Jahr
Das olle Ding mein Rumtopf war!"

"Doch das schönste in meinem Arbeitszimmer
Ist und war und bleibt für immer,
Weil Hoffnung es gibt immer mir,
Dieses kunstvoll geschnitzte Bildnis hier,
Auf dem Tisch zu meiner Rechten."

"In guten Zeiten wie in schlechten,
Als meines Glückes Unterpfand,
Er mir stets zur Seite stand.
Ich weiß, dass es so weitergeht,
So lang nur dieser Frosch dort steht."

"Ich hoffe" ergänzte er mit List,
Dass ihr ihn kennt und beide wisst,
Das er bei uns der erste war
Und es bleibt für immerdar,
Gott Amun, unsres Daseins Hort.

"Ach ja" so fuhr er danach fort.

"Das andre sind nur ein paar obligate
Längst ausgemusterte Exponate,
Daran müsst ihr euch nicht stören
Die mir jetzt ganz privat gehören."

Und dann erklärte er geschwind
Weshalb die jetzt sein eigen sind.

"So wie ein jeder Ägypter hier
Weil an die Achtheit glauben wir,
Aber das wisst ihr sicherlich
Bin ein Batrachit auch ich."
(Römische Bezeichnung für Froschverehrer)

"Am Nil in meinen Jugendjahren
Ist mir manch Wunder widerfahren,
Was selbst jetzt, als erwachsner Mann,
Ich mir noch nicht recht erklären kann."

"Weil immer es ein Frosch war der,
Das wurde mir erst später klar,
Beteiligt an der Sache war
Sammle Frösche ich seither."

"Die Tiere, ergänzte er geschwind,
Da sie vor vielen tausend Jahren,
Unsere ersten Götter waren
Mir noch heute heilig sind!"

"Lange Rede kurzer Sinn.
Ich glaube seit meinem Anbeginn,
Dass Amun einst, als Chef der Acht,
Die Welt hat hier am Nil gemacht!

"Die Sachen welche hier zu sehen,
Neben meinem Schreibtisch stehen,
Die Kanope, den Froschsarg und die Vase,
Gefertigt aus sehr edlem Glase,
Hab ich einst im Tausch bekommen!"

Dann hat er sich die Zeit genommen,
Seinen Gästen ein paar Geschichten
Über sich und sein Geschick
Als Archivar mit Sammlertick,
Und das Museum zu berichten.

***

Wie es in Kairo weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.