Donnerstag, 26. September 2013

Batrachomyomachia

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 21-30
Märchenerzähler im Olymp

Nachdem der Beifall war verklungen
Ist Ares plötzlich aufgesprungen:

"Just im Moment fällt es mir ein,"
So sprach er, "als ich war noch klein,
Hatte für die Schule ich
Ein Froschbuch. Ich erinnre mich
Ganz genau an dieses Buch.
Ich weiß daraus noch mancherlei.

Damals aus Wichtigtuerei
Hab gelernt ich jeden Spruch
Von vorn bis hinten, ei der Daus,
Ich kannte jedes Wort daraus.

Ich will mich zwar nicht gern blamieren
Doch werd' ich daraus rezitieren,

Und glaubt es mir, das mach ich gern.
Angabe liegt heut mir fern.
Ich denke, das macht durchaus Sinn
Denn unsre Schulzeit ist lang her
Und sicher habt auch ihr indessen,
Von der grundschulischen Lehr,
Mancherlei bereits vergessen,
So dass es euch nicht schaden kann
Wenn ich erinnre euch daran.
Ich glaub ich krieg das für euch hin.

Und dann begann er mit Humor,
So wie als Bub er's ab und an,
Hat im Klassenraum getan,
Und trug aus dem Stehgreif vor
Was ihm, es war wundersam,
Davon in den Sinn grad kam.

Aus einem alten Schulbuch
- Wir lernen zu zählen -


Erst mal lernen wir jetzt zählen
Denn das braucht man ab und an.
Wer das beherrscht muss sich nicht quälen
Mit Fingern oder Firlefanz
Wie Knotenschnur und Rosenkranz
Und ist froh dass er es kann.

Eins, Zwei, Drei, na bitte sehr;
Zählen ist doch gar nicht schwer!
Das waren die Zeilen eins bis drei.
Darunter ist 'ne Zeile frei.
 


Nach dem Freiraum sehen wir
Blaue Frösche, deren vier.
Sie hüpfen im Quartette
So scheint es, um die Wette,

Danach, was Frösche gar nicht lieben,
Denn das ist ein übler Brauch,
Steht die Fünf in schwarz geschrieben
Fünf Fröschen vorne auf dem Bauch.


Auf dem nächsten Blatt zu sehen
Drei Pärchen beieinander stehen,
Die die Ziffer sechs sehr lieben,
Mit "ch" und "x" geschrieben.
Rosa die Mädchen, die Buben blau.
Insgesamt sechse, ganz genau.



Gleich darunter, ganz in rot,
Unterwegs zum Abendbrot,
Frösche, diesmal sind es sieben,
Die sich dort im Rudel trollen.
Sie jagen just, so scheint's die Fliegen,
Die sie schnabulieren wollen.

Ganz unten, es ist bereits Nacht,
Hocken lila Fröschlein acht.
Sie quaken lustig im Verein
In das Dunkel dort hinein
Und warten allesamt darauf,
Dass der Mond geht endlich auf.



Die Grüne Neune, wir sind platt,
Sitzt auf einem Lotusblatt;
Schaut hinunter auf die zehn
Die lustig bunt im Schilfe steh'n.


So, jetzt können wir schon zählen.
Brauchen nicht mehr uns zu quälen
Und es wird uns Spaß bereiten
Zu zählen auf den nächsten Seiten,
In diesem Buch, bis hinten hin,
Wie viele Frösche sind noch drin.

Doch weil das Rechen nebenbei,
Sagt Adam Rise, wichtig sei,
Geh' ich mit euch im Verein
Auch auf dieses sogleich ein


***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.