Montag, 23. September 2013

Batrachomyomachia


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 21-18
Märchenerzähler im Olymp

Theseus auf Geschichtensuche
Blätterte in Vaters Buche.
Auf Seite sieben im Pamphlet
Fand er schließlich ein Gebet
Und weil es lustig ist gewesen
Hat er es gleich vorgelesen.


Froschgebet
- Anonymus -

Vater unser, Amun du,
Beschütz uns heut und immerzu;
Erhalte uns den Teich
Und segne unsern Laich
Der auf seinen Wassern schwimmt
Damit die Brut nicht Schaden nimmt.

Gib uns unser täglich Brot.
Lass uns Muck und Fliegen,
Wenn wir sie jagen, kriegen
Damit wir leiden keine Not.

Verzeih uns unsre Sünden.
Lass uns dein Wort verkünden
Mutig allzeit und nicht zag
Quakend laut bei Nacht und Tag.

Und wenn du von der bösen
Schlange würdest uns erlösen
Dann werden wir Dich loben!

Lass was wir wollen uns geschehen,
Versuche niemals uns zu linken
Und den andern beizustehen.
Stutz dem Adler dem arg flinken
Die Flügel, den Schnabel und die Krallen
Oder lass ihn tot vom Himmel fallen.

Und mache auch dem groben
Langschnabelligen Adebar
Sowie dem Hecht im Teiche klar,
Dass wir Frösche im Pfuhle hier,
Weil wir abstammen von Dir,
Göttlich noch immer alle sind
Und schlauer als ein jedes Rind
Mit einem Staatsexamen.

Drum mache was uns frommt
Ganz fix damit es kommt
Und wir nicht aus Versehen
Im Teiche untergehen.
So quaken flehentlich wir.  Amen.

***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.