Samstag, 5. Mai 2012

­­Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 10 – 73
Lyriker im Olymp

­
Die Seelen im Elysium
Saßen betreten all und stumm.
Keine wagte was zu sagen;
Keine wagte nachzufragen
Ob der vorgetragene Bericht
Der Wahrheit entsprach oder  nicht.
Wäre Anchises nicht gewesen
(Ilias 20/239; Vater des Aineias von Aphrodite)
Hätten sie es wohl geglaubt.
„Ich hab ganz anders es gelesen“
Hat der zu sagen sich erlaubt.
Der Vater des Aineias dann,
Nachdem er sich ganz kurz besann,
Trat ans Rednerpult und sprach:
„Ich beginn im Paradiese
Nochmal auf eben jener Wiese
Auf welcher Adam einst im Gras
Neben einem Frosche saß“;
Und dann trug er mit Humor
Seine Froschgeschichte vor.


Im Paradiese

Der Herr am letzten Schöpfungstage,
So liest man es in alter Sage,
Damit sich Adam dran ergetzt,
Hat neben ihn `nen Frosch gesetzt.
     
Dem schuf aus wohlbedachtem Grund
Er Schallblasen zum Sängermund
Damit der Grüne ihm zur Ehr
Täglich des Lebens Wiederkehr
Beim ersten Licht der Morgenröte
In die Welt hinaus trompete.
 


Der brave Frosch ganz unverhohlen,
Tat wie es ihm ward anbefohlen
Und ließ dem Herrgott zum Gefallen
Alltäglich seinen Bass erschallen,
Um mit den schönsten Lobesweisen
Dessen Schöpfungswerk zu preisen.
Er sang stets morgens, doch zur Nacht
Hat er Frau Kröte angelacht.



Seit jener Zeit im Weltengang
Ertönt der Frösche Chorgesang
Allabendlich an allen Teichen
Der Welt als Gottes Schöpfungszeichen.
„Brekekex, koax, klunkerleklunk,
Riller, triller, quax, unk unk“,
So schallt es abends aus dem Rohr
Tausendstimmenfach hervor.
Das Froschkonzert kennt Alt und Jung.
Es dient uns zur Erinnerung
Daran dass wir auf Gottes Flur
Sind alle Geschöpfe der Natur
Mit der Auflage sie zu gestalten
Und der Pflicht sie zu erhalten
Und des Nachts bevor wir ruh‘n
Es dem Frosche gleichzutun
Den der Herr dereinst zuletzt
Neben Adam hat gesetzt.
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„Dies“, so sprach Anchises dann
Und fügte noch ein Nachwort  an
„Gilt auch für uns, drum solltet ihr
Gemeinsam allesamt mit mir
Dem Schöpfer danken für sein Werk
Und unser ganzes Augenmerk
Darauf richten, dass es bleibt
 Wie die Fabel es beschreibt“.

(R.W. Aristoquakes)
*****

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.