Sonntag, 6. Mai 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 10 – 75
Lyriker im Olymp

„Alles Unsinn, alles Stuss“
Spöttelte Andromache
(Ilias 17/207; Gemahlin des Hektors)
Und brüstete ihr Dekolletee.
„Wer solchen Müll verzapfen muss,
Der kann als Dichter nicht viel taugen“.
Mir Verachtung in den Augen
Sah sich Hektors Gemahlin um
Und schritt hinauf zum Podium.
„So“ sprach sie, „nun hört mal her:
Ein Dichterling, er hieß Boner,
Schrieb, formvollendet die Syntax,
In alter Schrift und Inkunabel
Ein  Poem zur alten Aesop-Fabel
In der die Frösche sich beklagen
Und Zeus ihr Anliegen vortragen“.
„Mein Sohnemann Astyanax“
(Ilias 6/403; 22/506;
 Beiname von Hektors Sohn Skamandrios)
So fuhr Andromache gar heiter
In ihrem Frosch-Vortrage weiter,
„War von der Dichtung angetan.
Sein Papa und mein Ehemann,
Der Sohn des Königs Priamos,
Las sie dem kleinen Skamandrios“,
(Ilias 6/402; Beiname für Hektors Sohn Astyanax)
So lobte sie die beiden braven,
„Jeden Abend zweimal vor“.
„Der konnt‘ ohn‘ das Gedicht nicht schlafen;
Nichtwahr, so war es doch Hektor“?
(Ilias 2/816; Sohn des Priamos und der Hekabe
Gatte der Andromache und Vater des Astyanax)
Hakabes Sohn und ihr Gemahl,
Vor Verlegenheit ganz rot,
Schrie zornig durch den Seelensaal:
„Astyanax ist lang schon tot“
Und dann machte er ihr klar
Wie lang das her schon alles war.
„Ach unser beider liebster Spross,
Unser Glück Skamandrios“
So schluchzte sie, „wo mag er sein.
„Er war zum Sterben noch zu klein“!
„Mama“ rief der Sprössling da;
„Mach bitte nicht solch ein Trara.
Du siehst, ich bin ganz nah bei dir.
Als Seele geht es gut mir hier.
Doch nun fang an; wir sind ganz Ohr“.
Da trug sie die Geschichte vor
Von den Fröschen die `nen König wollten
Und ihn auch bekommen sollten.

Von den Fröschen
die einen König wollten


 

 Quelle: Ferdinand Hirt
Deutsche Fabeln aus sechs Jahrhunderten
Breslau 1939 S 21-23

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.