Machwerk R.W.
Aristoquakes
Teil 10 – 89
Lyriker im Olymp
Noch niemals im Elysium
Hatte es so etwas
gegeben.
Die Seelen hüpften all
herum
Als würden sie in
Körpern leben
Und tanzten froh zur
Polka-Weise
Hin und her und rund im
Kreise.
Allesamt ganz ungeniert
Haben sich tanzend
amüsiert.
„Ach was ist das für
ein Spaß;
Ich mach mir fast die
Hose nass“
Grinste Hektor.
„Herrjemine“
Lachte da Andromache.
„Mir geht es ähnlich,
solche Lust“
Sprach sie zu ihm „wie
eben just
Hab‘ ich schon lang
nicht mehr verspürt“.
Da hat er sie
hinausgeführt.
Nebenan im Separee
Flüsterte Andromache
Ihm ins Ohr im trauten
Ton:
„Weißt du noch in
Ilion,
(anderer Name für Troja)
Ach was war das für `ne
Nacht
Als du Skamandrios
gemacht“.
(Beiname für Hektors Sohn Astyanax)
Traurig lächelnd sagte
er:
„Das ist schon eine
Weile her.
Ach was warst du für
ein Weib.
Ich hatte Waffen noch
und Leib!
Doch außer Flügeln hab
ich nun
Nichts mehr womit ich
könnt das tun
Was wir damals nach der
Schlacht
In Troja haben einst
gemacht“.
„Wie schade“ flüsterte
intim
Und wehmütig sie drauf
zu ihm,
Dass wir als Seelen
nicht mehr können
Was wir auf Erden
nächtelang
Ach du warst ja so
vital,
Taten verliebt so
manches Mal“.
„Ich würd es gern dir
nochmal gönnen“
Sprach er während
draußen mit Gesang
Die andern vergnügten
sich beim Tanz.
Zwei Stunden ging der
Firlefanz
Zum Polkatakt
inzwischen schon.
Wäre Arisbas nicht
gekommen
(Ilias 17/344; Vater des Leiokritas)
Hätt es ein schlimmes
End genommen.
Der sprang aufs Podium
und schrie
Mit Schärfe im
Soldatenton:
„Hört endlich auf mit
diesem Mist
Der schändlich für jede
Seele ist.
Ich hab für euch `ne
Elegie.
Die kennt ihr
sicherlich noch nicht.
Also gebt doch bitte
Ruh
Und hört mir endlich
einmal zu.
Danach trug er ein Gedicht
Vor von kriegerischen
Tieren
Ein paar Fröschen und
zwei Stieren.
Die Frösche
die ein Stiergefecht ansehen
Johann Benjamin Michaelis
Als kriegerische Tiere,
Durch Herrschsucht entzweit,
Gerieten zwei Stiere
Zusammen in Streit.
Nun lag an den Wiesen
Des Kampfs ein Morast,
Wo Frösche vor diesen
Ihr Lager gefasst.
Die quakten voll Freuden
In schlammiger Ruh',
Und sahen hier beiden
Als Müßige zu.
Als nun alles Feuer
Dem einen verlosch,
Da fuhr aus dem Weiher
Ein eisgrauer Frosch.
Flieht! rief er, ihr Kinder!
Ihr seht ja die Not.
Die Schlacht dieser Binder
Bringt allen den Tod.
Wieso denn? rief mutig
Die lustige Schar.
Ihr seht ja wie blutig
Der eine schon war.
Verspielt er, so bleibet
Ihm bloß der Morast;
Dann, Kinder, vertreibet
Den stampfenden Gast!
Sogleich brüllt der Sieger
Den vollen Triumph;
Der andre der Krieger
Flieht wütend in den Sumpf.
Sieh hier ein Reich, zu schwach zum Widerstand,
Um dessen Grenzen sich zwei mächt'ge Feinde schlagen.
O unglücksel'ges Vaterland!
Mehr darf der Patriot nicht sagen.
wird fortgesetzt
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