Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 8 -58
Pfiffigquatsch berichtet über
seine Dienstzeit bei der Marine
in der Geschichte
Fuhr fort in seinem Fahrtberichte.
„In Attika rund um Athen,
Wo sich das klare Abendlicht
Im goldenem Glanze attisch bricht,
Hab manchen Promi ich geseh‘n.
Sogar die Göttlichen mitunter
Stiegen vom Olymp herunter
Um am Weine sich zu laben
Und am Leben Teil zu haben.
Ares sah ich. Der Filou
Ging, so schien’s zum Rendezvous.
In einem Busch beim Odeion
Wartete der Gottessohn.
Hinter einer alten Mauer
Legte ich mich auf die Lauer.
Nun rate mal, was ich dann sah“.
Auf die Folter so gespannt
Von seinem neuen Adjutant
Dem Leutnant Pfiffigquatsch gar dreist
Sprach der Feldmarschall intim
Ganz im Vertrauen leis zu ihm:
„Bericht mir schnell was Du noch weißt
Weil ich dich sonst sofort hier
Zum Hauptgefreiten degradier“.
„Aphrodite kam, was dann geschah“
So fuhr der Leutnant drauf sofort
In seiner Berichterstattung fort.
„War, glaub mir, mehr als Liebelei;
Die Sache war nicht jugendfrei;
Ich konnte, was ich sah, kaum glauben;
Die Jungfräulichkeit ließ sie sich rauben;
Doch auf welche dreiste Art;
Mir blieb damals auch nichts erspart;
Noch heute schmerzen mich die Augen
So dass sie zum Sehen kaum noch taugen.
Fast wär erblindet ich, doch dann
Zogen sie sich wieder an.
Man trennte sich; ein langer Kuss
Ein Winken noch als Abschiedsgruß.
Sie steckte das Haar zurück zum Dutt
Und glättete sorgsam sich ihr Kleid.
Ich dacht bei mir „wat mutt dat mutt“.
Ach was tat ich mir selbst einst leid.
Wär ich an sie herangekommen
Dann hätte ich sie auch genommen.
Zu Hause in Hephaistos Schmiede
Hielt Zeus, ein selbst gar ausgekochter
Und draufgängerische Gockelschwan
Zum Schutze seiner schönen Tochter
Als liebevoller Vater und Galen
Sie sorgsam unter der Ägide
Welche sein Sohn und Aphrodite‘s Gatte
Extra dafür geschmiedet hatte
Um ihr nebst den langen, schönen Haaren,
Auch ihre Unschuld zu bewahren“.
„So ist ganz anders es gekommen
Als er es sich hatte vorgenommen“
Hat der Feldmarschall gelacht
Und die Sache auf den Punkt gebracht“!
Pfiffigquatsch grinsend: „In Athen
Hab ich so manches noch geseh’n
Was ein grauer Mäusemann
Beim Feldheer nicht erleben kann.
Ich in blauer Uniform
Machte Eindruck dort enorm.
Die schicke Mütze mit den Bändern;
Die Bluse mit den weißen Rändern;
Der schwarze Knoten mit der Schleife;
Die so stolz im Winde weht;
Und einer Maus gar prächtig steht.
Meine jugendliche Reife;
Die goldenen Knöpfe an der Jacke;
Die spitzen Schuh‘ aus schwarzem Lacke;
Das Blaue Tuch, mein langer Schwanz;
Der Schulterklappen-Firlefanz;
Dazu die Orden an der Brust
Machten jedermann bewusst,
Dass ich was ganz besond’res war.
Mein gezwirbelter Bart; das graue Haar;
Das ganze Outfit-drum- und dran
Hat es den Damen angetan.
Mein samtener Pelz mit blauem Kragen ;
Ich konnt‘ den Andrang kaum ertragen.
Die Weiber waren wild auf mich“!
„Ich hätte nicht bedauert dich“
Warf trocken nun der andre ein.
„Die schönsten Mäuse waren mein“
Fuhr Pfiffigquatsch mit Stolz im Wort
Ohn‘ dass er einging darauf fort.
„Von meinem Äuß’ren angetan
Lud manche Dame mich spontan
Nach einem guten Tropfen Wein
Auch noch zu einem Stelldichein.
Von meinem Outfit schwärmten alle.
Selbst die fette, feiste dralle
Puffmutter von Parthenos
Saß gern auf meinem Mause-Schoß.
„Ach“ sprach sie „mein Maus-Matrose,
Du weißt ja dass ich Mauser mag.
Das Schönste an deiner blauen Hose
Ist der weite Hosenschlag.
Aber ergänzte sie dann trocken
Deine rotweißblauen Ringelsocken,
Mein lieber Scholli, Mann oh Mann,
Und zwar alle zwei
Die behältst du lieber an
Dabei“.
Der Feldmarschall musst‘ schallend lachen.
„Ja“ sprach er, „auch solche Sachen
Kannst du erzählen mir noch mehr
Denn so was erlebt man nicht beim Heer“!
Pfiffigquatsch fuhr fort: „Ach ja,
Schön war es einst in Attika.
Ich war bekannt und gern geseh’n
Wie kaum ein andrer in Athen.
In der Scheide stets den Degen
Trat Königen ich gar entgegen;
Ich war bekannt mit Odysseus;
Selbst mit dem alten Vater Zeus
Und mit Hades dem Filou,
War ich in jener Zeit per du.
Mit Bacchus und Pan hab manche Nacht
Ich im Freudenhaus verbracht.
Dort tanzten aus den Vorstadtsümpfen
Halbnackt für uns die schönsten Nymphen.
Ach was war das für ein Leben;
Alle waren uns ergeben.
So manche von ihnen hab‘ entzückt
Ich an meine Brust gedrückt.
Die Musen spielten dazu leise.
In gar liederlicher Weise
Machte der alte Geißbock Pan
Am Nebentisch Najaden an.
Ach was hat die laue Nacht
Damals mir für Lust gemacht.
Am frühen Morgen als ich noch tief
Im Arme einer Muse schlief
Hörte ich es leis: „Klopf, klopf.
Artemis lud mich ein zur Jagd.
Verschlafen noch, mit dickem Kopf
Hab ich mein Kommen zugesagt.
Um sechs Uhr stand sie vor der Türe.
Ich musste raus denn die Walküre
Winkte mir mit ihrem Bogen.
Ich war noch nicht mal angezogen
Und Klio lag bei mir und schlief.
Ich hab die Augen auch geschlossen
Und dacht, verflucht es ist nach Nacht.
Da hat mich Eros angeschossen
Vom Garten aus und laut gelacht.
Klopf, klopf erneut „Wir wollten jagen
Hörte noch müde ich, Artemis sagen.
Weil versehentlich „Herein“ ich rief.
Kam die Göttin in mein Zimmer.
Nachdem im Bett wir uns vergaßen
Hat sie das Halali geblasen.
Dadurch wurde Klio wach.
Ich dachte bei mir, „jetzt gibt’s Krach“
Doch weit gefehlt. Was dann geschah
Mein lieber Kriegsfreund, olala,
Lässt sich mit Worten nicht beschreiben.
Die Jagd fiel aus, ich war der Hirsch
Und ich ließ mich von den beiden treiben.
Ich hör noch jetzt wie einst danach
Die Göttin flüsternd zu mir sprach:
„Das war schön: Mit euch die Pirsch
Hat Spaß gemacht. Doch nun mein Bester
Will meine kunstbegabte Schwester
Athene dir, sie ist da eigen
Noch etwas ganz besond’res zeigen.
Sie holt Dich ab um kurz vor vier.
So sprach die Göttliche zu mir“.
„Ich liebe sie“ dacht ich und heiß
Küsste ich sie zum Beweis,
Mir schien sie war darüber froh,
Noch einmal auf ihren Po.
Sie sagte: „tschüs, ich muss jetzt geh’n;
Wenn wir uns morgen wiederseh’n
Fahren wir nach Ephesos.
Dort hab ich auf dem Land ein Schloss;
Dort kann oh’n Hera erst zu fragen
So lang ich will auf Hirsche jagen“.
„Ich freu mich heut schon auf die Jagd“
Hab ich zum Abschied ihr gesagt.
„Erzähl, erzähl, erzähl doch mehr“
Flehte der Feldmarschall, „beim Heer
Erlebt man so was leider nicht.
Pfiffigquatsch mit froher Mine
Erwiderte: „Bei der Marine
Gehört das zum Dienst und der ist Pflicht.
Dann fuhr fröhlich, gelassen er und heiter
In seiner Berichterstattung weiter.
„Ich gebe es heut nicht gern zu.
Ich ging nicht zum Rendezvous.
Ich hatte die Nase voll vom Schmusen.
Artemis mit ihren vielen Busen
War sexuell geseh‘n im Bett
Damals zu mir zwar lieb und nett
Doch ich bin schließlich eine Maus.
Ich komm mit einem Paar schon aus.
Ich bin nicht mit Ihr gefahren.
Ich musste meine Kräfte sparen
Weil mit ihrer Schwester doch
Ich mich damals treffen noch
An jenem Nachmittage sollte
Und nicht wusste was die wollte.
Um vier Uhr kam sie dann. Athene.
Vertraut mit Achaias Künstler-Szene
Zeigte sie mir ihre Stein-Skulpturen.
„Alle diese Großfiguren“
So sprach die Göttliche zu mir
„Sollen von Archelaos stammen.
Zum Beispiel, schau mal, diese hier.
Neben den vielen runden strammen
Ärschen und schön geformten Brüsten
Schuf der Mann auch Marmor-Büsten“.
Athene, beschlagen in Sachen Kunst,
Erklärte mir: „In seiner Gunst
Stand auch Homer bei ihm ganz oben.
Jenen für alle Zeit zu loben
Schlug in Stein der wahrlich große
Künstler dessen Apotheose“.
Pallas Athene kunstbeflissen
Erklärte mir, was ich wollt wissen:
Vergöttlicht sollte schon auf Erden
Der große Epos-Dichter werden.
Das Werk, wie Forscher uns bekunden,
Wurd‘ kürzlich erst in Rom gefunden.
„Das Sonderbare an der Sache“
So sprach Athene ganz vom Fache,
Ist die Inschrift die als Gruß
Dort unter meines Vaters Fuß
Zu lesen steht. Der Satz macht Sinn!
Er weist PX auf etwas hin
Was jene die sich Christen nennen
Bereits von Rhakendytes kennen.
Im altgriechischen Alphabet
Ganz klar dort Archelaos steht.
Das nächste Wort ist nicht so klar
Zu lesen. Es hieß offenbar
APOLLOMIO oder so“.
In Dubio und Quidproquo,
Den ganzen Text in einer Zeile
Zählte aus purer Langeweile
Ich nach dem Sieben-Code aus.
PATRACHOMYOMACHIA wurd draus“!
Pfiffigquatsch wurd unterbrochen
Vom Feldmarschall: „ich muss drauf pochen“
Sprach ungeduldig zappelnd der,
„Dass du den Bezug stellst her
Zu den Christen die Athene
Erwähnte. Vielleicht waren es ja jene
Die in ihrem Gottvertrauen
Die Zeichen ins Relief gehauen
Haben nach dem Siebencode
Der seit Moses ist in Mode".
Der Leutnant dachte ganz kurz nach.
Als Spezialist und geistig wach
Sprach fröhlich, gelassen er und heiter
Zum Oberfeldmarschall drauf weiter:
„Das P ist falsch, es ist zu streichen!
Im Namen des Herrn und seinem Zeichen
Und den Lettern A und O
Sowie dem Wörtchen Domino
Will ich dir hier nun zwei Geschichten
Von unseren Vorfahren berichten“:
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Was Pfiffigquatsch dem andern dann
Erzählte will ich irgendwann,
Ich hoff, Ihr werdet es erleben,
Auch an Euch hier weitergeben.
wird fortgesetzt
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