Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 8 – 57
Philologisch-theologische Unterhaltung
Teil 2
sieben-Code-Glossarium
Zum neuen Evangelium
Vom Klerus damals ausgedacht
Um Einhundert neuer Zeit
Und kanonisch für die Christenheit
Durch den Vatikan gemacht
Kam aus Böotien einst nach Rom.
In einem Panzerschrank beim Petersdom
In einem Heiligen Gelass,
Wo fünfundzwanzig Jahre lang
Vor kurzem auch ein Ratz noch saß
Und die Kongregation regierte.
Der auch als Pontifex Maximus
Zu welchem er mutierte.
Hält er den Code unter Verschluss
Und achtet streng darauf dass kein
Unbefugter dringt dort ein.
Als eines Tags der Bibliothekar
Allein dort mit dem Kodex war,
Schrieb aus der alten Handschrift er
Ein paar Zeilen ab. Seither
Den Geheimcode als Fragment
Die Wissenschaft des Öft‘ren nennt.
Damit schließt endlich sich der Kreis.
Als Codex-Existenz-Beweis
Führe ich Pachomios Rhakendytes an
Und erinnere daran
An das was Aristoquakes sagte
Als man ihn nach dem Poem-Wert fragte.
„Das Epos Batrachomyomachia
Ist das Erklärungswerk zur Bibel.
Erst wer den Code, der ebenda
Steht in der geheimen Fibel,
Und die Zahlenfolge kennt,
Versteht das Neue Testament“!
Pfiffigquatsch saß still und staunte.
Indessen sprach der gutgelaunte
Feldmarschall zu Ihm: „Mein Sohn
Erzähl von deiner Exkursion
Nach Delphi und auf den Parnass
Ich bitte dich, mir noch etwas“.
Der Leutnant kratzte sich am Ohr
Und gab zur Antwort: „Doch zuvor
Erkläre mir, ich fleh dich an,
Die Sache mit Octavian.
Was hat Apoll denn da gemeint“?
Der Feldmarschall sprach: „Wie mir scheint
Verwies er auf das Christentum.
Das Neue Evangelium
Wirst du verbreiten so wie er
Es für Zeus mit Rat und Tat
Zu seines Göttervaters Ehr
Jahrhunderte lang in Delphi tat.
Du wirst, das wollt‘ er dir berichten,
Einen Altar im Land errichten
Wie ihn die Mausheit noch nie sah.
Durch diese deine Lebens- Apostolica
Trittst du von C. Octavian,
So meint Apoll, das Erbe an“.
Der Leutnant sah verschämt zu Boden.
Dann sprach er: „Was dereinst Rhapsoden
Wie Malalas haben in Rom gesungen
Ist wohl der Phantasie entsprungen.
Zu Lebzeiten das Volk der Mäus‘
Verband den Kaiser schon mit Zeus.
Als Soter wurde er verehrt.
Ich glaube nicht, dass umgekehrt
Augustus an den Jahwe-Spross
Mit dem Namen Kyrios
Glaubte wie Aöden schrieben.
Ich halte das für übertrieben“.
Der Feldmarschall in aller Ruh
Hörte seinem Leutnant zu.
Dann sprach er als Erwiderung:
„Du bist, so denke ich zu jung
Um die Dinge die geschehen
Damals sind, recht zu verstehen.
Die Friedensherrschaft des Augustus
Ebnete den Weg zum Monotheismus.
Du kannst heute alle Forscher fragen.
Sie werden all das Selbe sagen:
„Octavian zu seiner Zeit
War für die ganze Christenheit
Das Werkzeug in Gott Jahwes Hand
Mit welchem der zum Eigenruhm
Sich ein gewaltiges Imperium
Viel größer noch und mit besserem Ruf
Als das der Römer selbst war schuf“!
Dies schrieb ein Mann mit Sachverstand
Der Origenes hieß und noch viel mehr.
Doch seine Auferstehungslehr‘
Welche die Wahrheit könnt‘ bekunden
Ist leider Gottes auch verschwunden.
Auch das Werk von Clemens A.T. Flavius
Unter dem Herrscher Septimius Severus
Verschwand, der Mausheit nicht zum Heil.
Erhalten blieb nur ein ganz kleiner Teil.
Daraus jedoch geht klar hervor
Was Octavian dereinst beschwor:
„Es gibt nur einen Gott in Rom“!
Dieser Satz galt fortan als Axiom.
Manchem war es nicht genehm
Was da aus Jerusalem
Über Athen schwappte an den Tiber.
Manchem war das Alte lieber.
Einer, er hieß Caligula
Trieb es bis es zum Eklat,
Weil er sich zu viel raus nahm
Es mit den neuen Christen kam.
Gaius Julius Caesar Germanicus.
Er nannte sich Optimus Maximus.
Als Jupiter-Inkarnation
Fühlte er sich auf dem Thron.
`Nen eig‘nen Tempel der Kretin
Setzte sich auf’s Palatin.
Dort ließ er sich als Gottheit feiern
Um seine Dummheit zu verschleiern.
Auch hat er Isis lang verehrt
Und baute auf dem Marsfeld gar
Ihr einen Tempel mit Altar.
Manchmal jedoch auch umgekehrt,
Schlüpfte zwecks Senats-Kontrolle
Geschickt er in die Götter-Rolle.
So wie einst die Pharaonen
Wollte er am Tiber thronen.
Seine Schwester Drusilla
Sie lebte bei ihm in der Villa,
Wollte zur Königin er küren
Um zum Altare sie zu führen.
Doch daraus ist nichts geworden.
Mancher wollte ihn ermorden
Den jungen, dummen, dreisten Snob
Der selbst zur Gottheit sich erhob.
Als neuer Gott Dionysos
Trat der Germanicus’sche Spross
Im Orient auf. In seinem Wahn
Legte es sich mit Palästina an.
Er frönte stolz dem Kaiserkult
Als jedoch in Jerusalem
Im Tempel er wollt sein Emblem
Als Allerheiligstes platzieren
Wollt das kein Jude tolerieren.
Es gab ab Ärger und Tumult.
Im heiligen Lande der Fauxpas
Zwang Stiefelchen Caligula
Nach Rom zurück. Ein Attentat
Beseitigte den Potentat“!
„Ich danke Dir“ sprach Pfiffigquatsch.
Ich hoffe, dass ich nicht im Knatsch
Wie einst Ceasar Germanicus
Nach einem Anschlag enden muss“.
Der Feldmarschall lachte. Darauf dann
Fing der Leutnant zu erzählen an.
„In Delphi, am Südhang des Parnass,
Ich war damals noch sehr jung“,
Begann er im tiefsten Mäusebass
Zu berichten: „Auf meiner Wanderung
Traf ich auch die drei Gorgonen.
Ob die noch heut dort oben wohnen
Weiß ich nicht. Stheno und Euryale
Kamen von unten aus dem Tale
Herauf; Grässlich sahen beide aus.
„Hilfe Stheno, eine Maus“
Schrie die eine zu der andern.
Dann flohen sie. Beim Weiterwandern
Traf ich später unten dann
Auf Medusa die bergan
Ihren Schwestern folgen wollte.
Dass sie diese nie mehr sehen sollte
Wusste die Schreckliche noch nicht.
Ich entzog mich ihrer Sicht
Und verbarg mich hinter einem Baum.
Als sie vorbei war schlug ich zu.
Ich traf. Schwarzrot quollen Blut und Schaum
Aus ihrem Medusen-Haupt heraus.
Oh es war fürwahr ein Graus.
Als sie tot war dann als Clou,
Sprang aus dem Scheusal Pegasos
Hervor ein weißes Flügelross.
Wie Perseus kam ich mir da vor“.
Der Feldmarschall lauschend und ganz Ohr,
Saß staunend da. Mit off‘nem Mund.
„Erzähl“ sprach er aus gutem Grund
„Nun mach schon“ so drängelte dann er
„Denn so was erlebt man nicht beim Heer“!
Der Leutnant sprach: „Medusas Haupt
Wurd von Athene mir geraubt.
Sie war darauf fuchsteufelswild.
Sie trägt den Kopf auf ihrem Schild
Als Abbild nun um zu bezwecken
Ihre Gegner abzuschrecken
Und so ließ ich mir es sagen
Von ihr, in die Flucht zu jagen.
Meinen eig'nen Siegestrumpf
Den blutigen Medusenrumpf
Ließ ich, gewohnt im Kampf zu siegen,
Wo er lag, im Staube liegen.
Müde schon und schlecht zu Fuß
Schwang ich mich auf Pegasus
Und ritt auf ihm nach Attika.
Dort traf ich Herakles
welcher ebenda,
Just gerad, die Brust geschwellt
Zurückkam aus der Unterwelt.
Er hat von seinen Heldentaten
Mir manche Einzelheit verraten“.
Mit Blick zu seinem gegenüber
Fügte Pfiffigquatsch sodann
Was er erfahren hatte drüber
In abgekürzter Form schnell an.
Den nemeischen Löwen, das gilt als verbürgt
Hat er in seiner Höhle zu Tode gewürgt.
Der Hydra von Argus, auch das ist bekannt
Hat er die neun Köpfe mit Feuer verbrannt.
Die heilige Hirschkuh mit Gold im Geweih
Bracht heim er gefangen; dort ließ er sie frei.
Die blutrünstigen Geier von Stymphalos
Im Fluge er mittels seiner Pfeile erschoss.
Den erymanthischen Eber sogar
Fing lebend er ein ganz ohne Gefahr.
Augias‘ Saustall reinigte er gar schnell und grandios
Ganz fix durch die Umleitung eines Flusses famos.
Den kretischen Stier hat er rasend gemacht
Gefangen und lebend Eurystheus gebracht.
Augias Rossen, mit Zähnen arg scharf
Statt Heu er den Rex zum Fraße vorwarf.
Der Amazone Hippolyte
Nahm er den Gürtel ab in Güte.
Um von Geryoneus die Rinder zu holen
Musst er den dreileibigen Riesen versohlen.
Für die goldenen Äpfel der Hesperiden
Hat dem Drachen er den Tod beschieden.
Schließlich Kerberos, sein Meisterstück
Bracht nach Mykene er zurück.
Der Hund hat Eurystheus verbellt
Und musst zurück zur Unterwelt.
Von dort kam Herakles gerade
Zurück. Ach was war es damals schade,
Das für einer längeren Debatte
Mit mir er keine Zeit mehr hatte.
Er musste damals zur Olympiade
Nach Athen. Ach war das schade“!
Der Feldmarschall mit off’nem Munde
Saß beinah seit `ner Viertelstunde
Vor Pfiffigquatsch. Als dieser schwieg
Sprach er: „Leutnant, nach dem Krieg
Musst Du ein Buch darüber schreiben.
Der Nachwelt muss erhalten bleiben
Was du erlebt hast bei der Flotte“.
Pfiffigquatsch darauf im Spotte:
„das ist noch gar nichts, warte ab,
Was ich Dir noch zu sagen hab“.
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Noch mehr von all diesen Geschichten
Werde demnächst ich berichten.
wird fortgesetzt
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