Samstag, 8. August 2015

In der Mäuse- Feldherrnhalle

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 35
- 10. Kriegstag -
In der Mäuse-Feldherrnhalle

ndessen
 in der Feldherrnhalle
Die Maus-Offiziere des Stabes alle,
Während sie die Bibel lasen,
Planend beieinander saßen.


Schleunigst galt es nun in Sachen
Endsieg einen Plan zu machen,
Mit welchem man den Krieg konnt' binnen
Kürzester Frist doch noch gewinnen.

"Wir haben gut fünf Stunden noch"
Sprach Kötler, der nach Angstschweiß roch
Und dabei entfuhr befreiend ihm
Die Lösung. Sie hieß Gibborim,
Die er in der Bibel fand,
Wo sie aufgeschrieben stand.
(Davids Berufssoldatenheer  mit der Bezeichnung "Die mächtigen fremden Männer"
oder "Gibborim"; AT Neh 2,10; 2,19; 3,35; 13,23;  Jdt 5,2; 6,5;  Ps 83,8; Jer 9,25;)
(siehe auch Chaim Herzog, "Die biblischen Kriege" S. 134-135)


Mit denen unterwarf einst David schon
Die Ammoniter alle, samt Ammon,
Weil die Mächtigen, wie sie auch hießen,
Sich nicht gern besiegen ließen.

"Wenn wir die Schlacht gewinnen wollen,
Müssen mit den eindrucksvollen
Ratten wir uns schnell verbünden,"
So hörten die andern ihn verkünden.

"Wenn wir die mit ihren dicken
Bäuchen all nach vorne schicken,
Wie es David hat gemacht,
( AT 2. Sam 10)
Dann gewinnen wir die Schlacht."

"Damals boten die Aramäer"
So erklärte, da vom Fache,
Er den anderen die Sache,
"Den Ammonitern Hilfe an.
Dreiundsiebzigtausend Mann,
Siebenhundert  Kriegswagen und Späher,
So wird bei Samuel berichtet,
Hat David in der Schlacht vernichtet,
Nur weil, und das ist unbestritten,
Davids Gesandtschaft offenbar,
Bei König Hanun ungelitten,
In seiner Trauer um den Vater war.

Er hat, die Leut' waren arg verdutzt,
Die Bärte ihnen all gestutzt
Und die Kleider in der Mitten
Überm Hintern abgeschnitten.


Davids Diener, geschändet so,
Damit man konnt sie nicht verflachsen,
Versteckten sich in Jericho
Bis ihrer Bärte nachgewachsen
Im Lauf der Zeit, nach Jahren
Und die Röcke geflickt all wieder waren."

***

"Indes, dass sich die Rache lohne,
Schlug David Hanun windelweich
Und eroberte die Krone
Mitsamt dem Ammoniter-Reich!"

***

"So wie David es einst tat,
In der Ammoniter-Schlacht"
Führte Kötler weiter aus,
"Sollten wir es tun, das ist mein Rat.
Dann siegen wir in unserm Strauß
Mit Pausback und bleiben an der Macht!"

***

"So einfach", wandte Raschler ein,
"Wird das heute nicht mehr sein.
Die Frösche heutzutag im Heer
Wissen von Taktik viel, viel mehr
Als die dummen Ammoniter.
Und König Pausback, ihr Gebieter,
Wäre selbst einem Strategen
Wie David es war, überlegen.

Man sagt, er wäre ein Genie,
Fürwahr, in Sachen Strategie,
Den in allen seinen Kriegen
Kein Feldherr konnte noch besiegen.
Auch heißt es, er wäre ebenso
Klug wie dereinst Salomo!"

***

Da ergriff Knusperer das Wort.
"Hört her" rief er nach kurzem Sinnen,
Und fuhr nach Raschlers Rede fort.
"Damit den Krieg wir noch gewinnen,
Müssen wir uns neue Waffen,
So wie Salomo es tat, beschaffen."
(AT, I Könige 10,26)

"Der besorgte vierzehnhundert Wagen"
Hörten ihn die andern sagen.
"Und er ließ mit Gottvertrauen
Sogar Straßen dafür bauen.
(Jesaja 40,3-4; 57,14)
Auch schuf er in jenen alten Tagen,
Ein Netz von Befestigungsanlagen.
Und seine Logistik war famos."

"Vorausschauend und rigoros,
Baute", sprach Knusperer die Maus,
"Er Tag für Tag sie weiter aus.
(I Könige 4,7; 5,7ff)
Seine Versorgungsstruktur perfekt,
Hielt, für was sie war bezweckt
Und so konnte in seinen Kriegen
Wen er wollte, auch besiegen!"

"Doch nun zum Thema neue Waffen"
Hakte da Oberst Schwänzing ein:
"Die gilt es nun uns zu beschaffen.
Die Amis sollen führend sein,
Wie die Gazetten es berichten .

Mit ihrer Rüstungstechnologie,
Las ich kürzlich könnten sie
Mit einem Schlag die Welt vernichten.
Sie sollen Bomben haben jetzt
Mit einer Kraft von Megatonnen.
Mit denen haben sie zuletzt
Einen Weltkrieg gar gewonnen!"

Und dann fügte er an, mit lautem Wort,
Das was er drob weiter dacht sofort:

"Wenn zu Hause unsre Frauen
Tiefe Bunker für uns bauen
Und wir uns all dort hin begeben
Würden wir es überleben.
Vorausgesetzt wir sind nicht zag
Und lösen in unserm Strauß
Mit Pausback die erste Bombe aus."


"Wir könnten so was nie bezahlen"
Gab ihm Frommsinn zu verstehen.
"Und außerdem, beim Gegenschlag
Blieben neben dem Nichts die Strahlen
Erhalten für gar lange Zeit
Und wir könnten die Löcher nicht verlassen
Oder müssten sterben in solchen Massen,
Dass unser Volk würd' untergehen."


Generaloberst Musner, der gescheit,
Bisher hatte ganz gediegen,
Lesend vor sich hin geschwiegen,
Fügte Frommsinns Red sodann
Drauf seine eigne Meinung an:

"Um die Frösche klein zu kriegen
Und sie für immer zu besiegen,
Müssen wir uns an die alten
Taktiken der Bibel halten,
Welche dereinst aufgeschrieben,
Erhalten dafür sind geblieben!"

Um seine Taktik zu erhellen,
Las er dann dem Planungskorps
Die entsprechenden Bibelstellen
Welche da in Frage kamen,
Um sie im Kriege nachzuahmen,
Die er markiert längst hatte, vor.

***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.