Dienstag, 18. August 2015

Im Olymp

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 36 - 4
Im Olymp
- Die Götterversammlung -

ört 

endlich auf, euch hier zu streiten!"
Fuhr Amun zornig nun dazwischen.
"Anstatt alte Zwiste aufzufrischen,"

So  sahen die andern ihn ergrimmen,

"Sollten endlich nun beizeiten
Einen Feldherrn wir bestimmen,
Der, falls Pausback sollte uns bekriegen,
Ihn klug und tapfer kann besiegen."

"Wenn ihr mich dazu solltet küren,
Werd sicher ich zum Sieg euch führen!"


Und dann fügte er im Nu
Die Begründung gleich hinzu
Nach welcher nur er, aus seiner Sicht,
In Frage dafür kam und andre nicht.

"Ich kenn mich mit den Fröschen aus.
Weil sie vor vielen, vielen Jahren,
Ihr wisst, ich war am Nil zu Haus,
All meine Untertanen waren."

"Ich war nebst dem Pharao ihr Gott


Bis zu der Zeit als Moses kam
Und mir mit Jahwe im Komplott
Mein Amt gar hinterlistig nahm!"

"Ihr wisst es sicher all im Rund;
Seitdem leb ich im Untergrund.
Doch meine Macht seit jenen alten
Tagen hab ich mir erhalten!"

"Das weiß in seinem Schlickschlammloch
Am Eridanos-Strom am Teiche,
Auch der Feldherr Pausback noch.
Er folgt, das will ich nicht verhehlen,
Mir aufs Wort in seinem Reiche."

"Wenn ich ihm sag er solle kuschen
Wird er sofort nach Hause huschen
Und seinem Volke anbefehlen
Die Rüstungen des Friedens wegen
Und alle Waffen abzulegen,
Denn, das wisst ihr alle hier,
Unten im Gegensatz zu euch,
Seit der Lüge im Pentateuch,
(Exodus 8,5)
Hat man noch Respekt vor mir!"

"Aus diesem Grunde bitte ich,
Macht zu euerm Führer mich."

Heket, Kuk und Nun und Huh
Lächelten nur still dazu
Als ihr Obergott spontan
Bot seine Hilfeleistung an.

 
Sie waren überzeugt davon,
Dass er gehörte auf den Thron,
Weil er der älteste von allen,
Hatte nebst ihrem Wohlgefallen,
Auch die Erfahrung das zu tun,
Was dringend nötig wurde nun,
Um des Götterfriedens wegen.
Pausback das Mordhandwerk zu legen.

***

"Du blöder Frosch" schrie da Gott Thor
Und schwang seinen Mjölinir.


"Du kommst Dir wohl sehr mächtig vor.
Keine andre Gottheit, außer mir,
Könnt, würd Pausback mit uns Krieg beginnen,
Da bin ich mir sicher, ihn gewinnen!"

Odin stimmte sofort zu.
"Wenn einer kämpfen kann, dann du!"


"Du brachtest oft mit deinem Rasen
Zur Vernunft einst schon die Asen"


Sprach Freya die Herrin der Walküren.
Keiner versteht wie du zu führen.
Keine andre Gottheit hier
Könnte es aufnehmen mit dir!"

Da sah sich er Alte stumm
Stolzgeschwellt im Kreise um.

"Wenn ihr mich zum Führer macht"
So wandte er sich an Gott Zeus,
"Gewinne ich für euch die Schlacht
Gegen die Frösche und die Mäus!"

"Und wenn die Arbeit ist getan,
Fügte er schelmisch grinsend an,
"Und ich gewonnen hab die Schlacht,
Übernehme ich die Macht
Und ihr müsst danach alle hier
Als Dank euch unterwerfen mir,
Denn mir gebührt als Wotans Sohn,
Im Olymp fortan der Thron!"

***

"Vor Machtgier und vor Überheblichkeit
Ist, scheint mir, keiner von euch gefeit!"
Fiel Poseidon ihm ins Wort
Und fuhr an seiner Stelle fort:


"Ihr Götter aus dem hohen Norden
Seid bekannt zwar, weil das Morden
Ihr noch besser all versteht
Als wir, die Homer hat untertrieben
In dieser Hinsicht einst beschrieben.

Doch fehlt es euch, wie dir zumeist,
Wie ich grad feststellte, an Geist.
Und wenn es wie heute darum geht
Einen zu finden der uns führt,
Mir vor euch das Recht gebührt.

Nach Zeus hab ich, als Kronos Sohn,
Falls mein Bruder fällt im Krieg
Und wir erstreiten einen Sieg,
Gegen Pausback und Konsorten
Allein nur Anspruch auf den Thron
Im Olymp und allerorten!"

So hat er es zornig klargestellt.
"Der Dreizack soll mein Zepter sein,
Dann regiere ich allein
Und beherrsch die ganze Welt."

***

wird fortgesetzt





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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.