Samstag, 1. August 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 34 - 14
- 10. Kriegstag -
Auf dem Schlachtfeld


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 doch!" drängte da der Grüne,
"Ach erzähl mir bitte doch
Eine weitere Geschichte noch,
Von deiner Zeit in Attika."

"Ich war" sprach der Mauser Speedy da,
"Das siehst du ja, noch nie ein Hüne.
Doch als im fernen Griechenland
Plötzlich Centaurus vor mir stand
Und mit einem schäbigen Lachen,
Im Kampf den Garaus wollt mir machen,
Kam erstmals ich sehr klein mir vor.


Als ich nach dem Untier stach,
Im Unglück meine Lanze brach.
So musste ich wie einst Nestor
Vor Pylos das Tier im zähen Ringen,
(Ilias 1/252, 262; König von Pylos, Führt 50 Schiffe,
Berichtet über seine Kämpfe mit den Kentauren)
Mit der bloßen Faust bezwingen,
Was mir, vor keinem Feinde bang,
Schließlich, Zeus sei Dank, gelang."

***

Krotpog Quappe, leichenblass
Sprach: "Du hast neben unsrer Schlacht
Allerhand schon durchgemacht."
Und er ergänzte grad heraus:
"Du bist fürwahr 'ne tapfre Maus!"

***

"Damals", fuhr Speedy fort, "am Berg Parnass,
Wär' ich zu Tode fast gekommen.
Der Minotaurus, halb Mensch, halb Stier,
Wollte das Leben nehmen mir.
Doch ich, im Kampf noch nie beklommen,
Und sicher auch stets meines Glücks,
Nahm meine rote Unter-Büx
Und hielt sie wie ein Matador
In Spanien dem Scheusal vor.


Das scharrte dreimal mit dem Huf.
Dann, nach meinem Olè-Toro-Ruf,
Senkte den Schädel es und rannte los.
Doch war die Verblüffung groß,
Als ich den dummen Stier beim Raufen,
Gar sicher ließ ins Leere laufen.

Beim achten Mal ist es passiert.
Ich hatte mich verkalkuliert
Und anstatt meiner Unterhose,
Die er bis dahin bei jedem Stoße
Auf die Hörner hat genommen,
Hab ich den Treffer abbekommen."

"Getroffen sank ich in den Staub.
Ich dachte damals, - ach oh Graus - ,
Nun ist für mich das Leben aus.

Es was Psyche, wie ich heute glaub,
Die, als ich bewusstlos war,
Von hoch oben, wie ein Aar,
Auf den Stier herunter stieß,
Um jenen ohne was zu sagen
Mich rettend, in die Flucht zu schlagen.
Weil sie mich nicht liegen ließ,
Sondern nach Athen mitnahm,
Ich damals nicht ums Leben kam.


Ich kam zu mir, hoch in der Luft,
Als ein wundersamer Duft,
Während ich mit Psyche flog,
Mir in meine Nase zog.

Dort wo der Duft ganz wunderbar,
Am aller intensivsten war,
Setzte Psyche, die ihr Bestes gab,
Mich in einer Amphora ab,
In welcher, das war mir gleich klar,
Das Duftöl für die Götter war.

Ich dachte, darin kurz zu baden,
Könnt auch einer Maus nicht schaden.


Als ich just grad im Duftöl schwamm,
Kamen, jeweils mit Badeschwamm,
Die drei Chariten sich zu waschen.

Thalia, die mich als erste sah,
Griff in nackter Eleganz
Gleich nach meinem Mauseschwanz
Um ihn ganz zärtlich zu vernaschen.

Ich wusste nicht, wie mir geschah!
Auch Aglia und Euphrosyne,
Ohne jede Angst vor Sühne,
Griffen mir beim Ringeltanz,
Vergnüglich kichernd an den Schwanz.

Was die drei welche so zärtlich lieben,
Weiter alles mit mir trieben,
Will ich dir lieber nicht beschreiben.
Das soll mein Geheimnis bleiben!"

***

Wie es mit Speedy weitergeht
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.