Freitag, 28. August 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 37 - 4
Auf dem Schlachtfeld
- Die Froscharmee -

er 

Vorwurf, den der Narr ihm machte,
Indem er auf den Punkt es brachte,
Hat Pausback nachdenklich gemacht.

"Ja fürwahr der Narr hat Recht.
Was bin ich doch im Wünschen schlecht."
"Es ist besser", dacht er nun,
"Für mein Volk etwas zu tun
Als nur an mich allein zu denken!"

Und dann dacht er an den Krieg
Und an seine nächste Schlacht.

"Mein Volk benötigt einen Sieg
Sonst macht es, es wär' ein Skandal
Nicht mehr mit das nächste Mal,
Wenn ich es brauch zwecks einem Siege
Im nächsten und übernächsten Kriege."

***

"Ich lass mir ein paar Söldner schenken."
So dachte er und trug spontan,
Sorgend um sein Volk bemüht,
Den Wunsch sogleich an Zeus heran,
An welchen er noch immer glaubte,
Obgleich es jenen nicht mehr gab.
Denn vom Götteroberhaupte,
Nachdem es ward im All verglüht,
Nebst allen seinen Lieben
Und dem ganzen Götterstab,
War außer Dunkel nichts geblieben.

Doch das wusste Pausback nicht!

"Großer Zeus," so flehte er
Deshalb voller Zuversicht,
"Schick ein paar Helden für mein Heer,
Die meinen Kriegern nützen,
Und sie unterstützen,
Die Mäuse alle umzubringen
Um Troxartes zu bezwingen."

"Ach bitte", fügte er noch an
Indem er wurde mehr konkret,
"Am Besten schickst du, lieber Zeus,
Weil ziemlich schlecht es um uns steht,
Paris, Hektor, Ares, Aias, Achill und Patroklos,
 Agamemnon, Peleus und auch deinen Spross
Apoll sowie den listenreichen Odysseus,
Sie sind doch sicher alle munter
Und ausgeruht, zu uns herunter,
Damit sie uns als Schutz und Trutz
Dienen im Felde in der Schlacht,
Oder auch als Flankenschutz
Beim Angriff in der Nacht.

Auch von Achilles Myrmidònen
Die nebenan im Elysium wohnen,
Könntest du mir ein paar senden.

Auch Poseidon und Hades deine Brüder,
Und Herakles noch viel rüder,
Als Athene dein Töchterlein,
 Könnten hilfreich für uns sein
Die Schlacht zum Sieg für mich zu wenden."

"Wenn siegreich wir den Krieg beenden,
Das verspreche ich von hier
Unten an meinem Teiche dir,
Werde ich ein Fest euch geben
Und lass nebst dir sie hoch all leben."

***

Nachdem der Wunsch geäußert war
Ist das Gewünschte nichts geschehen.

"Was hab ich da nur falsch gemacht?"
Hat Pausback still bei sich gedacht
Und begann den Wunsch ganz unverhohlen
Doch lauter nun zu wiederholen.!

***

"Majestät", sprach da der Narr
Und gab dem König zu verstehen:
"Du hast den Wunsch falsch adressiert
Bei deinem Schnuppenwunschkonzert
Und wunderst dich, dass nichts passiert."

"Du hast Dich umsonst bemüht.
Der alte Zeus lebt längst nicht mehr!

Er ist kürzlich im freien Fall,
Als Sternschnuppe im All,
Nach einer Explosion verglüht."

"Ein toter Gott ist nichts mehr wert!"
So fügte grinsend er sodann
In Richtung hin zum König an.

***

"Verdammt" schrie König Pausback da,
Das war es, was ich kürzlich sah,
Nachdem ich dieses Pfeifen hörte
Das mich nachts im Schlafe störte!"

"Das hätte ich dringend wissen,
Bevor ich wünschte, müssen!"

***

Dann tat er was in diesem Fall,
Nachdem er es nun wusste,
Als erstes machen musste.
Er feuerte den Hofmarschall.

***

Danach wandte in aller Ruh
Demonstrativ, geflissentlich,
Mit seinem nächsten Wunsch er sich
Einer andern Gottheit zu!

***

Wer diese Gottheit war
Machen demnächst wir Euch klar.

wird fortgesetzt







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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.