Mittwoch, 12. August 2015

Im Olymp

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 36
Im Olymp
- Die Götterversammlung -

ndessen

 auf des Idas Spitze
Saß Zeus auf seinem Göttersitze,
Wartend seit geraumer Zeit,
Und zu Begrüßung schon bereit,
Um die Götter zu empfangen,
Welche, zu vermeiden Schaden,
Er hatte zum Konzil geladen.

Zeus wartend auf dem Ida

Keiner wurde übergangen.
Hermes lud sie alle ein,
Im Olymp dabei zu sein,
Um über die so rabiaten
Könige sich zu beraten,
Die mit dem Krieg an Pausbacks Teich,
Bedrohten auch das Götterreich.

Um ihre Macht sich zu erhalten
Und weiter die Welt so zu verwalten,
Wie seit vielen tausend Jahren
Sie erfolgreich darin waren,
Galt beim göttlichen Konzil
Als wichtigstes Besprechungsziel.

***

Zum Deorum Olympos Concilium,
Zu welchem wegen der akuten Lage,
 Zeus zwecks Krisenparlamentsdebatte,
Nebst den Göttern des eigenen Imperium,
An jenem schicksalhaften Tage,
Alle Gottheiten der Welt geladen hatte,
Waren nebst ihm und seinem Clan,
Welcher  ihm war untertan,
Seit den Zeiten seiner Ahnen,
Den Giganten und Titanen,
Auch die Helden all'samt da,
Die ihm standen besonders nah,
Weil sie in der Trojaschlacht
Hatten sich verdient gemacht.

Zeus und sein Clan

Links, gleich neben seinem Thron,
Saß Apoll sein Göttersohn
Und an seiner rechten Hand
Athene, seine Tochter stand
Um die fremden Götter mit ihrem süßen
Frohen Lächeln zu begrüßen
Und sie mit ihrer angenehmen, hellen
Stimme dem Vater vorzustellen.

Die Anverwandten, all erschienen,
Hatten wartend neben ihnen,
Wie sich's gehörte Platz genommen.

Die Götterversammlung

 Da sah Zeus den ersten kommen.

Es war der alte Jahwe den
Als ersten er willkommen hieß.

"Schön dich selbst einmal zu seh'n"
Sprach er zu ihm: "Vom Hörensagen
Kenn ich dich schon seit vielen Tagen.

Ich hab von Dir und deinen Thesen
In der Bibel schon gelesen
Und bin vor Neid darob erblasst
Was man von dir hat dort verfasst.

Insbesondre deine Siege
Und deine Taktiken im Kriege,
Die du wähltest Schlacht um Schlacht
Haben neidisch mich gemacht.

Setz dich, ruh dich erst mal aus.
Mach's dir bequem, so wie zu Haus."


Während sich Jahwe niederließ
Traf mit den Seinen im Verein
Jesus auf dem Ida ein.

Ihnen folgten auf den Fuß
Siddharta und Konfuzius.

Dann ging es weiter, Schlag auf Schlag.
Schließlich am späten Nachmittag
Waren im Olymp die frommen
Götter alle angekommen.

Dreihundert ihrer an der Zahl,
Versammelt all im Wolkensaal
Neben dem Elysium.


"Ihr wisst ja sicherlich warum
Ich euch zu mir gebeten habe."
Begann Gott Zeus mit Rednergabe.

Und dann fuhr mit Grimm im Wort
Er zornig und laut polternd fort.

"Es gilt was Heikles zu besprechen.
Schaut all hinunter keine Frage
Gar bedrohlich ist die Lage
Zurzeit für unser aller Reich.
Die Frösche an König Pausbacks Teich,
Befürcht ich, könnten sich erfrechen
Wenn unten sie den Krieg gewinnen,
Mit uns den nächsten zu beginnen."


So leitete Zeus die Sitzung ein.

"Es könnte unser Ende sein!"
Sprach er und seine Sorgenfalten.
Was er sagte untermalten.

Tief besorgt fuhr er dann fort.
"Schaut hinunter alle, dort
Was sie am Eridanos treiben.

Lymnocharis Physignatus,
Der Herrscher aller Sümpfe,
Begnügt sich nicht mehr mit dem Fluss.
Er dehnt sein Reich, es ist ein Graus,
Ins Land der Mäuse weiter aus.
Und dabei wird es wohl nicht bleiben,
Denn wie es scheint hat alle Trümpfe,
Dafür er längst schon in der Hand.

Der Frosch ist außer Rand und Band.

Wenn er den Krieg gewinnen sollte,
Tut er, was er schon immer wollte,
Und jagt mich von meinem Thron
Und später auch dann euch davon!"


"Wir sind", fuhr er fort, "ich sag es offen,
Allesamt davon betroffen,
Denn die Frösche könnten jeden,
Wenn sie mit Pausbacks Führergaben
Gegen die Mäus gewonnen haben,
Von uns den nächsten dann befehden."

Und dann, im Beisein seiner Kinder,
Ergänzte er: "Nicht minder
Bin von den Mäusen ich schon lange
Nebst Ares und Athene bange.
Denn wenn die uns griffen an,
Wie sie es unten just getan,
An Pausbacks Froschteich ohne Not,
Wär unser Götterreich bedroht.

Zu siegen gegen Troxartes Heer,
Fiele jedem von uns schwer!
Alle unsre großen Helden
Hätten nichts mehr zu vermelden!"

"Wir sollten nicht mehr lange warten
Und bevor sie einen Angriff starten,
Schleunigst unsre Kräfte bündeln,"

Zog der Kronide nun Bilanz,
"Zu einer Götterallianz,
Bevor sie anfangen zu zündeln
Und unser Reich zu ihren Zwecken
In Brand im nächsten Weltkrieg stecken!"

***

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.