Freitag, 14. August 2015

Im Olymp

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 36 - 1
Im Olymp
- Die Götterversammlung -

a aber" 

hakte darauf Jahwe ein,
"Wer soll da unser Führer sein
Wenn aus den genannten Gründen
Wir mit euch uns hier verbünden,
Um alliiert danach gediehen,
Gegen Pausback in den Krieg zu ziehen?"

"Ich dachte", sprach da Zeus im Nu,


Ohne den andern zu verspotten,
"Dass ich vielleicht oder auch du?"

Und dann ergänzte er sofort
Und fügte an noch schnell ein Wort:

"Doch weil du der Ältre von uns bist,
Und was Kriegstaktik und List,
Angeht, noch härter bist gesotten
Als ich und alle andern hier,
Und mehr verstehst von diese Sachen,
Solltest du das vielleicht machen.!"

"Das dachte heimlich ich schon mir."
Erwiderte Jahwe unverhohlen.

  
"Doch werd in meinem Alter ich,
Nicht anlegen mit Pausback mich,
Den man den Großen Grünen nennt!"

Und dann nach tiefem Atemholen
Ergänzte er, "und auch mit jener Maus
Die unten tobt sich just grad aus,
Möchte ich mich deinetwegen
Nicht in einem Krieg anlegen.

Wer die beiden Helden kennt,
So wie wir beide, du und ich
Hütet vor Streit mit ihnen sich,
Denn sie sind wie ich's einst war,
Im Kriege unberechenbar!"

Die zwei Ungerechenbaren

***

Schweigen herrschte nun im Saal.
Die Götter still doch all hellwach,
Dachten angestrengt nur nach
Wer in der erlauchten Schar
Am besten geeignet dafür war,
Ihn zum Allianzfeldherrn zu küren,
Um ihre Streitmacht anzuführen.

***

"Ich stelle mich dafür zur Wahl"
Brach Ares irgendwann das Schweigen
Und trat vor um sich zu zeigen.

  
Auch Athene bot sich dann
Zur Freude ihres Vaters an,
Sollte man sie dazu küren,
Die Allianz ins Feld zu führen.


Gleich nach ihr, verheißungsvoll,
Meldete sich auch Apoll
Um gegen die tierischen Banditen
Seine Dienste feilzubieten.


"Ich", rief er durchs hohe Haus,
"Kenne mich mit Mäusen aus,"
Und fügte an mit Genius:
"Man nennt mich deshalb Smintheus
Weil im alten Troja ich,
Die Mäuse nicht grad zimperlich,
Bevor die Körner sie benagt,
Aus den Feldern hab verjagt.
(Lex. Alte Welt S. 2822. Apollon Smintheus, dessen Kult in
der Troas und auf den Inseln vor der anatolischen Küste verbreitet war.
Apollo ist hier der Mäusegott und Schutzherr der Feldfrüchte gegen Schädlinge)
Ich bin, das steht wohl außer Frage,
Im Krieg zu siegen in der Lage.
Aus diesem Grunde schlage ich
Dem erlauchten, ehrenwerten Korps
Den tapfersten aller Götter vor,
Sie anzuführen, nämlich mich!"

 
 ***

"Ihr Griechen bildet euch wohl ein,
Mehr als unsereins zu sein;"
Fiel Siddharta ihm ins Wort
Und fuhr an seiner Stelle fort:

  
"Ich verzichte liebend gern,
Darauf euch in den Krieg zu führen,
Denn Gewalt die liegt mir fern.
Ich lass mich nicht zum Feldherrn küren.
Mir liegt es nicht das Feuerschüren.
Ich war dazu noch nie bereit
Weil ich lieber meditiere
Und mit Geduld und mit Barmherzigkeit
Die Meinen mit Liebe und Moral regiere.
Getötet habe ich noch nie!
Die Weisheit gibt mir Energie
Mich im Nirwana auszuruh'n
Um dort mich beim Meditieren
Auf mein Karma nur zu konzentrieren.
Jeder guter Gedanke, jedes Wort
Und jede gute Tat zählt dort."

"Was ihr plant, kann ich nicht tun
Denn ich hab nur ein Verlangen,
Die sechs Vollkommenheiten zu erlangen
Von denen ich gerade sprach."

"Und sicherlich ist es danach"
So führte er im hohen Haus
Meditierend weiter aus,
"Wenn wieder verkörpert schließlich ich
Nach meiner Lehre habe mich
In eines von den beiden rohen
Tieren die die Welt bedrohen,
(Siddharta Buddha deutet damit an, dass er glaubt sein nächstes
Dasein im Körper einer Maus oder eines Frosches erleben zu dürfen)
Noch schwerer für mich einzuschreiten
Um den Frieden zu erstreiten,
Nach dem wir alle uns so sehnen!"

"Du gehörst, scheint mir, zu denen"
Polterte da Allah los.

"Die im Nachdenken sind groß
Aber, ich sag es ganz gelind,
Viel zu feig zum Kämpfen sind!"

***

Was Allah dann in der Debatte
In der Sache noch zu sagen hatte,
Es war ziemlich radikal,
Berichten wir das nächste Mal.

wird fortgesetzt



Keine Kommentare:

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.