Montag, 17. August 2015

Im Olymp


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 36 - 3
Im Olymp
- Die Götterversammlung -



predigst Frieden", sprach spontan
Mohammed als Jesus schwieg,


"Während die Deinen in ihrem Wahn
Gegen mich führten  Kreuzzugkrieg
Hingst du, zum Kämpfen keinen Bock
Untätig an deines Vaters Rock
Und ließest mit deinem Heiligenschein
Einen guten Mann ihn sein."


"Mehr als hundert Jahre lang
(1095 - 1204; am 15 Juli 1099 fiel Jerusalem)
Ließ dein Volk im Waffengang
Dem meinen nach dem Leben trachten
Und Juden wie Muslime schlachten."

"Es war abscheulich was die Deinen
Angetan haben den Meinen!"

"Nichts war euch heilig. Unsre Frauen
Empfinden heut noch vor euch Grauen,
Und verhüllen ihr Gesicht
Wenn einer kommt von euch in Sicht!"

"Dein Papst ließ dumm und unbesonnen
Witwen schänden und auch Nonnen
Und von seinen Kreuzzugssündern
Alle unsere Moscheen plündern!"

"Eure Ritter und Soldaten,
Einschließlich der rabiaten
Priester zogen raubend durch das Land
Und haben alles mitgenommen,
Was bei uns war zu bekommen!"

"Der Hass auf euch, der da entstand,
Verfestigte sich und wurde dauerhaft.
Aus ihm schöpfen wir heut die Kraft
Die ihr just bekommt zu spüren,
Weil gegen euch Dschihad wir führen
Um all die Schmach zu tilgen die
Ihr im religiösen Wahn
Uns habt damals angetan!"

"Und Du; der Welt weit abgeschieden,
Predigst uns hier heut den Frieden.
Dir glaubt die eigne Lehr
Doch heute keiner mehr!"


***

Jesus wusste nicht recht wie,
Weil ihm der andre zu sehr grollte,
Er all das rechtfertigen sollte.

Doch dann, sein Vater Gott sei Dank,
Er ließ den Sohn noch nie im Stich,
Vom andern End der Wolkenbank,
Sandte via Heiligen Geist im Nu
Fix eine Ausrede ihm zu.


"Ja aber", sprach er, "das war nicht ich,"
Es war mein Stellvertreter der
Von Rom aus einst das Kreuzzugsheer
Um für mich sich zu verdingen
Und meine Botschaft euch zu bringen
Hat nach Jerusalem gesandt.


Für das Plündern, Vergewaltigen und Morden
Der vom Papst ausgesandten Horden,
Ich hoffe doch, das ist bekannt,
Das auf Befehl von Rom geschah
Hat kürzlich erst grad ebenda,
Franziskus mein irdischer Stellvertreter
In meinem Tempel in Sankt Peter,
Selbst nach so langer, langer Zeit,
Deutlich erklärt, es tät ihm leid,
Was damals ist geschehen
Und obendrein für die Vergehen
Die damals rechtlich unbenommen,
Zweifelsfrei sind vorgekommen,
Euch um Abbitte gebeten!"


"Ja, ja, das habe ich erfahren.

Jetzt nach fast eintausend Jahren,

Weil du wankst und Rom ist schwach
Denkt auch dein Papst darüber nach,
Was gegen meine Thesen nun,
Damit ihr überlebt, könnt tun."

"Du lässt dich von einem Sterblichen vertreten,"
Und billigst ihm noch obendrein
Das Recht zu, unfehlbar zu sein.
Was bist du doch, ja sapperlot,
Für ein Schwächling nur als Gott."

Unterbrach Mohammed des andern Wort
Und fuhr in wildem Zorne fort:


"Ich rate dir, bestell dein eignes Haus
Bevor du dich über mich lässt aus."

"Und merk dir eines Gottessohn!"
So fügte an er noch an voll Hohn.
"Die Zeit für dich und deinen Haufen,
Die ist schon lange abgelaufen!"

***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.