Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 27- 26
- 9. Kriegstag -
- Bei der Froschmarine -
Um den Gegner
auszuspähen
Und ihn zu finden
für die Schlacht,
Wurde die Pinass
klar gemacht.
Schwämöbbel, der
Fähnrich gar geschwind,
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 113)
Setzte alle
Tücher und vom Wind
Ließ er die Segel
dann sich blähen.
Mit dreißig
Knoten über Grund
Segelte er zum
Binsensund,
Wo immer in den letzten Tagen,
Die Mäus mit
ihrer Hochseeflotte,
Auslaufbereit,
Rotte für Rotte,
Klar zur Schlacht
vor Anker lagen.
Auch diesmal war
das wieder so.
Schwämöbbel sehr
darüber froh
Wollt auf Gegenkurs
grad gehen,
Um seinem
Quakitän zu melden,
Wo ankern all die
grauen Helden,
Welchen der
Quakiral so grollte,
Dass er sie all
versenken wollte.
Da hörten die
Winde auf zu wehen.
Totale Flaute
plötzlich: Ach
Was war des für ein Ungemach:
Da ist er schnell
an Land geschwommen
Und niemals mehr
an Bord gekommen.
Dort an Deck
indessen war
Ein jeder sich
darüber klar,
Dass die Schlacht
ganz sicher binnen
Der nächsten
Stunde würd' beginnen.
Zwei Maate die
auf Wache standen,
Und das mit einem
Schwatz verbanden,
Hatten während
des auf Wache stehen,
Ein Vorpostenboot
der Mäus gesehen,
Das aus einem
Wellental
Aufgetaucht war
kurz einmal.
Sie haben sofort
reagiert
Und den Läufer
informiert.
Den sah man dann
zum Pantrygasten
Zwei Decks nach
oben höher hasten,
Um ihm die
Nachricht mitzuteilen.
Ohne langen
Firlefanz
Gab der sie an
die Ordonnanz,
Die, ohne sich
sehr zu beeilen,
Schließlich die
Meldung an den Stab
In der Messe
weitergab.
Und dann ging das
weiter so.
Via Melder zum
Eins O.
Der, vor seinem
Käpt'n bang,
Überlegte erst
mal lang,
Denn jener saß
grad schwelgerisch,
Weil ja Mittag
war, bei Tisch.
Beim Essen durft'
man den nicht stören,
Denn da wollte er
nichts hören,
Das war dem Eins
O klar,
Erst recht, wenn
es nichts Gutes war.
Und nach dem
Essen ganz mondän,
Schlief ein
Stündchen der Kap'tän.
Als er dann ward
aufgewacht,
Hat man die
Nachricht ihm gebracht.
"Ach das ist
ja ein Malheur"
Schrie er:
"holt den Kommandeur,
Denn ohne den
zuvor zu fragen,
Darf ich keinen
Angriff wagen!"
Als nach drei
weit'ren Viertelstunden,
Der wurde
schließlich auch gefunden,
Weil er nach dem
Mittagsmahl,
Sich ausgeruht
hat erst einmal,
Bevor er in die
Messe kam,
Wo er seinen
Kaffee nahm,
Trug man ihm die
Sache vor.
Es war ein Schlag
ihm ins Kontor.
"Ach, was
machen wir denn da?"
Hat der Gute
aufgeregt,
Eine Weile
überlegt.
***
Als er den
Matrosen sah,
Welcher an der
Reling stand,
Die Lösung er zur
Frage fand.
"Diese
Leute", dachte er,
Weil sie seit vielen
Jahren,
Sicherlich zur
See schon fahren
Sind allesamt ja
Praktiker,
Die wissen was
vor einer Schlacht,
Man auf einem
Kriegsschiff macht.
In der Theorie da
war
Er der Meister,
das war klar.
Doch für eine
Schlacht auf See
Fehlte ihm der
Mut von Spee,
Welcher ohne lang
zu zagen
Sich ohne
jegliche Debatte,
Mit einer
Übermacht geschlagen,
Und heldenhaft
verloren hatte.
"An der
Reling dort der Lord
Ist sicher lange
schon an Bord.
Er trägt die
Hände in der Tasche,
Wie es bei
Fahrensleuten Masche.
Man sieht ihm an,
der Mann hat Mut.
Der weiß sicher,
was man tut."
So hat der
Kommandeur gedacht
Und sich auf den
Weg gemacht,
Um zu fragen den
Matrosen
Was man tut im
Wellentosen,
Um eine
Seeschlacht zu gewinnen.
"Als erstes
musst du sie beginnen
Und nicht zaudern
und nicht zagen!"
Hat der Matrose
so gefragt,
Zu seinem
Kommandeur gequakt.
Und als Nachwort
fügte dann
Er das Folgende
noch an:
"Du solltest
einmal etwas wagen,
Die Zähne fest
zusammen beißen,
Und dir nicht in
die Hose scheißen,
Nur weil ein paar
graue Mäuse die,
Gar nicht so
recht zu wissen wie,
Sie sich über
Wasser halten sollen,
Dir Hasenfuß ans
Leder wollen.
Oder bist du immer
noch
Der
Schlappschwanz, der du als Fähnrich warst,
Der feige sich
sofort verkroch,
Wenn es in unsrer
kleinen Schar
Ab und an mal
brenzlig war.
Ich denke du
erinnerst doch
Dich an die
Grundausbildung noch.
Du warst mit mir
im zweiten Zug.
So wie du dich
mir offenbarst,
Bist du noch heut
der Gerneklug
Der du schon
damals bist gewesen.
Ich hab manches
über dich gelesen.
Obwohl ich
anfangs es nicht glaubte,
Dass die Marine
sich's erlaubte,
Dich zum Admiral
zu machen.
Tagelang musste
ich lachen,
Als ich es
erfahren habe.
Du hattest damals
schon die Gabe
Mehr zu scheinen
als zu sein.
Du kennst ja
sicher auch noch Hein.
Hein Hoppetutz
von Hoppepeit.
Ein Haudegen und
blitzgescheit.
Er ist inzwischen
schon Gefreiter.
Nach oben auf der
Karriereleiter
Kommt einer wenn
er nicht von Adel,
Wie ich natürlich
nicht so schnell.
Obwohl stets Lob
und niemals Tadel,
Ich erhielt, weil
professionell
Mir keiner konnt'
das Wasser reichen,
Ist es schwer für
meinesgleichen,
Bei der Marine was
zu werden.
Einer wie du, mit
Denkbeschwerden
Und ohne Rückgrat
hat es besser,
Denn nur so lässt
sich's ertragen,
Stets zu allem ja
zu sagen.
Und wenn mit Gabel
und mit Messer
Man vornehm
umzugeh'n versteht,
Es schnell und
steil nach oben geht.
So ist es wohl
auch dir ergangen.
Mein Gott",
so hat der Lord gesprochen:
"Pausback
hat schon viel verbrochen.
Doch dich zum
Admiral zu machen
War eine von den
dümmsten Sachen,
Nun hat der
Dämlack den Salat,
Die er je
befohlen hat.
Die Orden, die da
an dir prangen,
Hast du dir
bestimmt geliehen.
So ist dein
Werdegang gediehen.
Doch um der zu
sein, den vorgibst du,
Das weiß ein
jeder unsrer Crew,
Fehlt es dir an
Geistesgabe.
Nur mit Dünkel
und Gehabe,
Und einem Rock,
der Eindruck macht,
Gewinnt man
selten eine Schlacht."
Und dann fügte er
spontan
Noch ein paar
andre Sätze an
Um den andern zu
verprellen
Und ihn gänzlich
bloßzustellen.
"Du bist
schon immer faul gewesen.
Hättest du
Clausewitz gelesen,
Dann wüsstest du,
was in der Schlacht
Man als
allererstes macht.
Wärst du der
Klüg're von uns beiden,
Dann würdest du
die Schlacht vermeiden.
Doch wie mir
scheint bist du das nicht.
Man sieht, du
bist nur d'rauf erpicht,
Noch einen Orden
zu bekommen,
Mit deinem
scheinheiligen Grienen,
Ohne ihn dir zu
erdienen.
Du hast alles
mitgenommen
Was die Flotte je
bot an.
Sogar das Studium
irgendwann.
Und ich soll hier
in Planungssachen,
Die Drecksarbeit
für dich nun machen.
Hättest anstatt
dich anzubiedern,
Was ein Offizier
nicht sollte,
Dem König als er
hat gefragt,
Was Du wirklich
denkst, gesagt,
Anstatt ihm
schleimend zu erwidern,
Was er von dir
hören wollte,
Dann könntest du an
Bord hier nun
All das
Erforderliche tun,
Ohne dass ich's
dir erkläre
Was sofort
vonnöten wäre,
Um uns alle zu
erretten.
Alles was wir
jetzt nötig hätten
Wär' einer so wie
Spee, mit Mumm.
Doch keinen der
feige ist und dumm.
Hättest Du dir die
Zeit genommen,
Und Carl von
Clausewitz studiert,
So wie ich es einstmals
tat,
Dann bräuchtest
du nicht meinen Rat!
Der Kommandeur
zutiefst blamiert,
Wollte mit
Gewissensbissen
Den Namen nun vom
andern wissen.
Der ihn, den Chef
der Hochseeflotte,
Aussetzte solchem
derben Spotte.
***
Wie der freche Lümmel hieß
Und was dem flotten Admiral
Er noch erzählte überdies,
Berichten wir das nächste Mal.
wird
fortgesetzt
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