Mittwoch, 19. November 2014

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 27- 19
- 9. Kriegstag -
- Auf dem Schlachtfeld -

Schorreporch im Entengang,
Schlich sich am Uferrain entlang,
Denn es sollt ihn keiner sehen,
Bevor er eingriff ins Geschehen.

Am Schlachtfeldrand, es war ein Graus,
Lag eine Fröschin, sie war tot.
Umgebracht von einer Maus!

Den Anblick, welcher sich ihm bot,
Er war sich sofort sicher dessen,
Würde er niemals mehr vergessen.

"Mein Gott", dacht er, "das arme Ding,"
Denn ihm wurde sofort klar,
Dass die Gute schwanger war.


Er war erschüttert und entsetzt.
Als hätt' 'ne Bombe sie zerfetzt,
Lag sie vor ihm und der Laich
Quoll aus auf ihr heraus zum Teich.

Dann sah er an der Hand den Ring.

"Quaksümpfchen" schrie's aus ihm heraus.
Und dann brach er in Tränen aus.

"Ich hätt' sie beinah nicht erkannt"
Dachte er bei sich wutentbrannt
Und sah die Liebste traurig an.
"Welches Schwein hat das getan?"
Entfuhr es ihm während der Laich,
Wabbelig, roter Grütze gleich,
Nebst Gedärm, gar grauenvoll,
Aus ihrem toten Körper quoll.

Dann zog er ihr den Ring vom Finger.
Sein Zorn wurd dabei nicht geringer.
Dann schwor er in der Tötungssache
Seiner Gattin sogleich Rache:

"Zeus sei mein Zeuge", so schwor er,
"Dass ich ruhen werd nie mehr,
Bis die Schurken sind vernichtet,
Die das haben angerichtet.

Vater wäre ich geworden,
Bestimmt von tausend Quappen.
Ich werde sie mir schnappen
Und allesamt ermorden!"

So schwor es Schorreporch und dann
Fügte ein Gebet er an,
In dem passend zu seinem Zorn-Gebaren,
Die Worte alle Flüche waren!



"Sie soll ein schönes Plätzchen haben"
Dacht er bevor am Binsenhain,
Er die Liebste hat begraben.

Als letztes dann an Ihrem Grab
Er schriftlich ein Versprechen gab:

Mit ihrem Blut schrieb auf den Stein
Er nebst ihrem schönen Namen:
"Ich räche dich" und "Amen!"

***
Wie Schorreporch in der Tötungssache
Seiner geliebten Frau nahm Rache,
Ach was war der Frosch brutal,
Berichten wir das nächste Mal.


wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.