Montag, 24. November 2014

Bei der Froschmarine

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 27- 24
- 9. Kriegstag -
- Bei der Froschmarine -

Während die beiden glücklich waren
Sind andere zur See gefahren.

Das war nicht ganz so amüsant,
Denn da herrschte ein rauer Wind,
Weil nebst Kommandeur und Kommandant,
An Bord da noch die Maate sind,
Und die Bootsmänner noch mehr,
Die einem das Leben machen schwer.

Gleich morgens nach dem ersten Pfiff
Beginnt an Bord das Großreinschiff.
Da denkt keiner mehr ans Huppen.
Da zählt nur eines: Schruppen, schruppen.

Und ist danach das Deck nicht sauber,
Beginnt von vorn der ganze Zauber.

Das bekam auch Hops zu spüren.
Sein Obermaat mit Starallüren,
Befahl ihm: "Mach das schleunigst weg
Und zeigte auf den Fliegendreck,
Den eine Mücke gar gerissen,
Hatte just an Deck geschissen,
Als er zur Kontrolle kam.


"Du bist ja schlimmer, sag ich dir,
Noch als mancher Offizier,"
Sprach Hops als er den Feudel nahm,
Um den Fliegendreck den frischen,
Von Oberdeck fix wegzuwischen.

Und dann fügte er spontan,
Auch noch einen Nachsatz an:
"Die haben allesamt nichts los.
Doch in Kleinigkeiten sind sie groß!"

Ein andrer Obermaat indessen,
Brachte Quax das Grüßen bei,
"Weil das an Deck und in den Messen"
So hat der Ausbilder gequakt,
"Das allerwichtigste stets sei"
Und ihm wie man's macht gesagt.


Dass man die Hand dabei zum Gruß
An die Mütze legen muss,
Hat Quax dank anderer Interessen,
Leider ziemlich schnell vergessen.

Als er den Kapitän dann traf,
Zog er den Hut wie immer brav
Und grüßte fröhlich souverän:
"Guten Morgen Quakitän!"


Da hat der andre zornerfüllt,
Den armen Quax wild angebrüllt.

Er schrie, dass das beim Militär
Ein wenig anders Sitte wär'
Und wollt danach gerissen
Des Gruppenführers Namen wissen.

Sein Obermaat hat es gebüßt
Und Quax hat nie mehr so gegrüßt.

***

Zwei andre Maate, Quark und Queck,
Unterhielten sich an Deck:
"Was meinst du", fragte Queck den Quark,
"Ist unsre Flotte heut so stark,
Dass, wenn wir die Schlacht beginnen,
Sie am Ende auch gewinnen?"



Quark erwiderte darauf:
"Niemand hält uns jetzt mehr auf:
"Wie sind", so sprach er mit  Bedacht,
Aus See weltweit, die stärkste Macht.
Bevor wir sind in See gestochen,
Hab ich auf dem Manöverball,
Mit dem Attache' gesprochen.


Er meinte zu mir: Klarer Fall.
Auf See werdet ihr Frösche siegen.
Doch uns Mäuse klein zu kriegen,
Und uns an Land auch zu bezwingen,
Das wird euch Lurchen nie gelingen."

"So gesehen", sprach Quark heiter,
Zu seinem alten Kumpel weiter:
"Kann uns nicht sehr viel passieren.
Ich bin froh, an Bord z sein,
Denn hier muss man nicht marschieren,
Wie im Stoppelhopser-Kriegsverein,
Unsere oliv'nen Kameraden."

"Ich", sprach Queck, "würd' lieber laufen
Als mit dem Kahn hier abzusaufen.
Hoffentlich geh'n wir nicht baden.
Ich bete nur, dass für die Schlacht,
Man bessre Pläne diesmal macht,
Als Klepogg von Hoitsch, der Quakiral,
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 68/56)
Sie hat gemacht das letzte Mal.
Ich werd Poseidon gleich anflehen,
Uns in der Schlacht heut beizustehen,
Weil endlich wir 'nen Sieg mal bräuchten!"
Hat er zum anderen gesagt.

"Er soll den Quakiral erleuchten"
Hat Quark grinsend darauf gequakt,
"Dass der die rechte Taktik wählt.

Ein Backschafter hat mir erzählt,
Dass in der Messe die Offiziere
Und der Quakiral tun just das Ihre,
Um den Schlachtplan zu gestalten.

Während sie ihr Bierchen trinken,
Überlegen sie mit List,
Welche Taktik besser ist.
Die Taktik - über Wasser halten -
Oder die andre - nicht zu sinken -.


Als sie den Pantrygasten baten,
Seine Meinung zu verraten,
Über ihren Seeschlacht-Plan,
Erwiderte der Lord spontan:

"Trinkt mal alle noch ein Bier,
Dann werdet noch viel besser ihr!"

Und als die Bierchen er dann brachte,
Er den Vorschlag ihnen machte:
"Wenn ihr's wie Scheer und Hipper macht,
Damals in der Skagerrak-Schlacht,
Und ihr die Mäus mit Speck ablenkt,
Werden wir auch nicht versenkt!"

***

Erst hat der Admiral gelacht.
Dann hat er drüber nachgedacht!

Zu welchem Schluss er ist gekommen,
Haben ich bisher nicht vernommen.
Doch wie an Bord es weiter geht,
In unsrer nächsten Folge steht

***



wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.