Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 27- 18
- 9. Kriegstag -
- Auf dem Schlachtfeld -
Die tote Mauser
war arg schwer.
Aufgespießt auf
seinem Speer
Wollt er ihn heim
zur Gattin tragen.
"Was werd
ich seinem Weibe sagen?"
Fragte er sich:
"Mit Phantasie
Werde ich belügen
sie!"
Dann dachte über
die tote Maus
Er sich eine
Geschichte aus,
In welcher
Feigheit er verblümt
Hat als Heldentat
gerühmt.
Er wollte der
Witwe imponieren.
Sofort nach dem
Kondolieren,
Wollt er ihren
toten Gatten
Vor ihrem
Mausloch bestatten.
Und bei der
Trauerrede dann
Würde er für
ihren Mann,
Worte finden die
postum
Gereichen zur
Ehre ihm und Ruhm.
Und sein Grab,
sie zu beglücken,
Sollte eine Rose
schmücken,
Herbeigeschafft
aus Pausbacks Teiche,
Um zu erblühen
auf der Leiche.
In den allerhöchsten
Tönen
Würd' er von
ihrem Gatten sprechen
Um die Witwe zu
versöhnen
Für die
kriegerische Tat,
Die er selbst
begangen hat.
Doch das musste
sie nicht wissen,
So dachte weiter
er gerissen.
Der Mord an ihm
wär' ein Verbrechen,
So würd' er ohne
Missbehagen,
Zu dem schönen
Mäuslein sagen,
Nachdem sein
Leben er verlor.
Und dann würd' er
die Witwe trösten
Und ohne selbst
sich zu enttarnen,
Mit
Schmeicheleien sie umgarnen.
"Dein Mauser
war einer der größten
Helden die auf
Erden je
Im Kriege eine
Schlacht geschlagen"
Würd er sie
trösten und es wagen
Sie an seine
Brust zu drücken,
Um mit dem Wort
sie zu beglücken:
"Leider ist
das nun passee!"
"Danach wird
sie sicher lüstern
Danke mir ins
Froschohr flüstern,
Dafür, dass du
ihn hast heimgebracht.
Ach bitte bleib
doch heute Nacht...
...Und der Rest
wird sich ergeben!"
So dacht der
grüne Recke eben
Als er vor sich
schon ganz nah,
Das Städtchen
Mausulina sah.
Wenig später war
er dort.
Vor dem siebten
Loch im Ort
Legte er den
Toten ab;
Wonach er sich
zur Tür begab.
Er wollt grad an
die Haustür pochen
Als drinnen er
'ne Stimme hörte,
Die laut und
deutlich hat gesprochen.
Was ihn an der
Stimme störte,
War, dass sie
sehr nach dem Gesang
Im heimatlichen
Froschteich klang.
Ein Blick durchs
Schlüsselloch, oje:
Es war der
Quakitän zur See
Tuz, Kratus, Pudd
von Puggelduck,
(Dissertation Ursula Wiepen S.
105/70/28/96)
Der drinnen mit
großem Ordenschmuck,
Den Säbel keck
noch umgehängt,
Maus Stibitz's
Gattin hat bedrängt.
"Weis'
mir" sprach er, "nicht die Tür,
Dann trage Sorge
ich dafür,
Dass dein Mann,
den wir gefangen,
Die Freiheit
wieder wird erlangen."
"Ich kenn
den König", so log er,
"Noch aus
unsrer Kindheit her.
Wir haben Mücken
einst gejagt.
Ich hab erst heut
mit ihm gequakt.
Er wird, was ich
will mir gewähren,
Und deinen Mann
für frei erklären,
Wenn Du mir, was
ich möcht, gewährst
Und dich dazu
bereit erklärst,
Mit mir für
deinen Gatten nun,
Was dafür nötig
ist zu tun.
Du solltest Dich
nicht länger zieren.
Wenn wir beide
uns liieren,
Es ist ja
schließlich nichts dabei,
Ist dein Mauser
morgen frei."
Nach dieser
dreisten Erpressung dann
Fügte er mit
Nachdruck an:
"Sonst
bleibt er in Gefangenschaft
Bis nachlässt
seine Manneskraft
Und heimkehrt er
als Tattergreis.
Ich trage seinen
Schuldbeweis
In der Tasche
hier bei mir.
Also überleg es
dir!"
Dass sich die
Mauslochwände bogen,
So hat der
Quakitän gelogen.
Vor der Tür
Frosch Schorreporch
Dacht "Hol
den Offizier der Storch!"
"Ich muss
mich wohl dem Schicksal fügen
Denn die Marine
ist im Lügen
Allen andern
überlegen.
Es ist bei denen
Strategie.
Sie lernen es der
Taktik wegen,
Auf der
Offiziers-Akademie.
Dort paukt die
Quakiralität,
Von morgens Früh
bis abends spät,
Wie man auf See
und Großer Fahrt,
Das Anseh'n der
Marine wahrt."
"Gegen die",
so dacht er dann,
Kommt im Lügen
keiner an.
Die halten am
Ende selber gar,
Was sie sich
vorlügen, für wahr."
Resignierend
wollt er gehen.
Freilich musst er
vorher noch
Einmal kurz
durch's Schlüsselloch
Lauschen und nach
drinnen sehen.
Es kam so, wie es
kommen musste!
Weil, dass er
log, die Maus nicht wusste,
Hat dem Quakitän
sie zugestimmt.
Schorreporch hat
wutergrimmt
Seinen Speer
mitsamt der Maus,
Aufgerichtet vor
dem Haus.
Als dieser war
fest aufgestellt,
Hat an der Glocke
er geschellt
Und sich dann mit
Vorbedacht,
Schleunigst aus
dem Staub gemacht.
Hinter einer
Rosenhecke,
Gleich an der
nächsten Straßenecke,
Versteckt hat er
mit angesehen,
Was dann vor'm
Mausloch ist geschehen.
Des toten
Kriegers Ehemaus,
Kam mit dem
Quakitän heraus.
Ach was war das
ein Gezeter
Als sie über'm
Fußabtreter,
Ihren Liebsten
hat erkannt.
Zornig zurück
in's Loch gerannt,
Kam kurz darauf
die süße Maus
Mit einem
Schirrhaken heraus.
Und ohne einen
Ton zu sagen,
Hat sie den
Quakitän erschlagen.
***
"Glück
gehabt" dacht Schorreporch;
"Die ist
noch schlimmer als der Storch,
Welcher in der
letzten Nacht
Mich selbst hätt'
beinah umgebracht,
Als ich, was ich
zwar nicht sollte,
Mit Puggelduck's
Gattin flirten wollte."
Dann hat er
schnellstens kehrt gemacht
Und zog ins Feld
zurück zur Schlacht.
***
Was auf dem Weg dorthin geschah,
So wie Schorreporch es sah,
Es war wirklich ein Skandal,
Berichten wir das nächste Mal.
wird
fortgesetzt
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