Sonntag, 16. November 2014

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 27- 16
- 9. Kriegstag -
- Draußen im Felde -

ährend 
die drei beim Essen saßen
Den dummen Krieg sie ganz vergaßen,
Welcher vor dem Mäuseloch,
Tobte indessen immer noch.

Gar nicht weit vom Mauspalast
Wurde Knäckbrötler gefasst.


Zwei Frösche hatten ihn gefangen.
Sie nahmen ihm die Waffen ab.
Danach ist es ihm schlecht ergangen.
Sie prügelten ihn windelweich
Und warfen ihn dann in den Teich.

"Das Wasser wird mein kühles Grab!"
Dacht er zuletzt, ihm war's ein Graus.
Dann hauchte er die Seele aus.

In eine Luftblase gehüllt
Tauchte jene gramerfüllt,
Aus des Teiches Nass hervor
Und schwebte zum Olymp empor.

Die arme Maus, so umgekommen
Ist mausetot davongeschwommen.

Von den Wellen abgetrieben
Wäre sie wohl auf See geblieben.

Doch die Leiche hatte Glück.
Die Fluten spülten sie zurück
Dorthin an des Teiches Rand
Wo sie im Kampf ihr Ende fand.

Ein Mauser namens Topfkäsprasser
Zog sie später aus dem Wasser,
Um sie im kühlen Schatten
Einer Nessel zu bestatten.


Tief in den Nesselstamm geschnitten,
Mit dem Dolche in den Pfoten,
So wie es forderten die Sitten,
Steht noch heut zur Ehr der Toten,
Der Name Knäckbrötler zu lesen
Und dass ein Held er ist gewesen.

***

Überall im Felde nun
Sah Krieger ihren Job man tun.
Quakpogg, gerade sieben Jahre alt,
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 104)
Geriet in einen Hinterhalt.
Eine Schlinge fing sein Bein
Just in dem Momente ein,
Als mit 'ner Maus im Zweikampf er
Zustoßen wollte mit dem Speer.


Am Seil schwebend, dem Tode ausgesetzt,
Hat er die Maus zwar noch verletzt,
Doch dann, sie war ja so verkommen,
Hat Rache sie an ihm genommen.

Siebzehn Mal, gar folgenschwer,
Stieß sie zu mit ihrem Speer.
Der Frosch verfärbte sich, wurd rot
Und am Ende war er tot.

***

Die Mäuse hatten mit den armen
Grünen Fröschen kein Erbarmen.
In den Löchern, die sie wühlten,
Unschlagbar sie sich wohl fühlten.

Aus einem solchen Loch heraus
Löschte man Hucksch sein Leben aus.
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 58)
Ein Lanzenstoß mit aller Kraft
Von unten her gezielt gestoßen,
Machte aus dem einst so großen
Tapfren Krieger Hucksch vom Teiche,
Eine graugrüne Kämpferleiche.

Aufgespießt am Lanzenschaft,
Hat, obwohl längst tot sie war,
Ein Weilchen noch geblutet zwar,
Doch ihre Seele, längst davon,
Schmorte bereits im Hades schon.

***

Auch Huckefrätsche Humpelpanne,
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 58/59)
Ein Bild von einem grünen Manne,
Verließ im Kampfgescheh'n das Glück.

Kleiner um ein großes Stück
Konnte er es nicht ertragen,
Dass eine Maus ihn hat erschlagen.
Aus diesem kühlen Grunde eben,
Schied er plötzlich aus dem Leben.

Der Mörder stahl ihm seine Orden
Und ist  befördert worden.

***

Die Mäuse kannten alle Finten.
Währen die eine Korax Unk
Freundlich einlud zu 'nem Trunk,
Damit er sich den Durst konnt' stillen,
Nahte die andere von hinten,
Um ihn heimtückisch zu killen.


***

Dem stolzen Krieger Gaxer Frust
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 42)
Traf eine Lanze in die Brust,
Welche gut acht Unzen wog,
So dass er aus dem Sattel flog.


Sein linker Fuß hat sich verfangen.
Dann ist sein Reitpferd durchgegangen.
Mit dem Schwerte in der Hand
Und einer Lanze in der Brust,
Zog ihn sein Pferdchen zielbewusst
An den heimatlichen Strand.

Doch zum Schwimmen und zum Tauchen
War er nicht mehr zu gebrauchen.

***

Die Mäus im Kriege, in der Tat,
Kämpften ziemlich rabiat.
Frosch Awak Awekrotsch von Laich,
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 30)
Ein Hauptmann aus Pausbacks Armee,
Wurd von zwei Mauskriegern am Teich
Gesteinigt, ach was tat das weh.

Die Brocken die den Armen trafen,
Sollten ihn dafür bestrafen,
Dass einem Toten unverhohlen,
Er hatte dessen Schild gestohlen.

"Das war Leichenfledderei"
Quiekten die Mäuse schrill dabei
Und warfen zornig Stein um Stein,
Auf den grünen Hauptmann ein.

Dreihundert Felsen, ungelogen,
Sind auf Awak zugeflogen.
Der dreihundertzweite schließlich dann,
Tötete der Froschhauptmann.
Auf dem Schild, der nebst ihm blieb,
Stand tief in das Metall getrieben,
Der Satz "Rache für Krümeldieb"
In großen Lettern aufgeschrieben.

***

Wie es im Kriege weitergeht
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.