Dienstag, 11. November 2014

Die beiden Kriegsherrn

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 27- 11
- 9. Kriegstag -
- Die beiden Kriegsherrn -

"Richtig, ich erinner' mich",
Erwiderte der Mäuserich.
Und dann fuhr mit Stolz im Wort
Er in seiner Rede fort:

"Auch die Justiz einst in Ägypten
Meine Ahnen unterstützten."

"Wurde jemand dort beschuldigt
Weil Unrecht hatte er getan,
Dann klagten sie ihn sogleich an
Und führten den Filou
Seiner gerechten Strafe zu.





 
Meinen Ahnen wurd gehuldigt.
Alle wollten ihnen dienen.

Sogar die Füchse brachten ihnen,
Wie üblich, nebst dem Blumenstrauß,
So manche Kostbarkeit ins Haus,
Um ihnen all die schönen Sachen,
Zum Geschenke dort zu machen.


Käse, Speck und andre Gaben,
Sie dankbar gern genommen haben.

Meine Ahnen, einst in jenen Tagen
Als man die Pyramiden hat gebaut,
Das darf mit Stolz ich heute sagen,"
Und dann sprach er aus es laut,
"Waren stärker noch als wir.
Sie bezwangen jedes Tier
Welches im Neide ihnen grollte
Und aus dem Land sie drängen wollte."

Als er so sprach, klickte spontan
Er ein Bild von einem Mauser an,
Welcher Boxhandschuhe trug
Und sich mit einem Kater schlug.


"Mein Ahne hat den Kampf gewonnen
Welchen die Katze hat begonnen.
Er schlug das Tier in Runde zwo
Mittels Uppercut k. o..


Weil die Miezen stets verloren,
Wenn sie zum Zweikampf traten an,
Haben sie Rache uns geschworen.

Im Katzen-Mäusekriege dann,
Bekannt als Catomyomachia,
(Manchmal auch "Gallomyomachia" genannt)
Haben sie es wahr gemacht
Un viele Mäuse umgebracht."

 




 

"In der Schlacht bei Alexandria,
So wird es heute noch berichtet,
Wurde der Clan beinah vernichtet, 
Aus welchem ich und Lychomyle,
Meine hübsche, kleine kühle
Und gar heiß geliebte Flamme,
Die schönste aller Mäus, abstamme,
Mit der ich glücklich bin vermählt."
So hat der Mäuse- Rex erzählt

"Lychomyle",  so fuhr mit Stolz im Wort
Er zu erzählen weiter fort,
"Ist ein Kind von Mausolus
Welcher einst am Bosporus
Herrschte bis die Katzen kamen.
Und allesamt als Sklaven nahmen.

Im Frondienst mussten fortan sie,
Sich verdingen irgendwie
Denn sie wollten leben.
Deshalb sind mit Seelenbluten,
Weißen Fahnen und Tributen,
Nach dem Kriege ganze Haufen,
Zum Katzenherrscher hingelaufen
Um ihm sich zu ergeben.

Hier ist ein Bild aus dieser Zeit.
Du siehst ja selbst, welch großes Leid
Mein Volk damals erlitten hat.
Es war grausam, in der Tat.


Ohne Schwanz und ohne Fuß
Entbot dem Feinden man den Gruß
Um sich ihnen anzubiedern."

Pausback wollte was erwidern
Doch der andere fuhr fort:

Die Zeiten nach der Niederlage,
Bei den Pharaonen dort,
Waren schwer, gar keine Frage.

Die Mäuse mussten für die dreisten
Katzen Frondienste nun leisten.
Ganz ihrem Naturell entgegen,
Wie alte Bilder es belegen,
Mussten sie nun ihnen
Gehorsam sein und dienen.


Viele Mäus' in jener Zeit
Nutzten die Gelegenheit
Und zeigten wie erfahren
Sie in Sachen Baukunst waren.

Als die Katzen das erkannten,
Suchten sie die klügsten aus.
Wonach so manche kluge Maus
Zum Baumeister sie schnell ernannten.

So auch mein ziemlich weit gereister
Oheim. Er war Pyramidenbaumeister
Am Nilstrom dereinst irgendwo,
 Unter König Ramses zwo.

Auch viele hübsche Mäusedamen,
Zu Amt und Würde damals kamen.
So auch Lychomyles Mutter.
Sie war bei Ramses Haremsdame
Lotosblüte Leckebutter
War bei Hof ihr Name.


Andre Mäuse, Mädchen wie auch Jungen,
Wurden zur Prostitution gezwungen.

Ein alter Papyrus aus jener Zeit,
Er liegt heut in Turin,
Ich hatte mal Gelegenheit,
Als ich in Italien war,
Dort im Archiv zu filmen ihn.
Die Bilder darin freilich zwar,
Sind pornografisch und obszön.
Doch gezeichnet sind sie schön."

Nach diesen Worten ganz spontan,
Klickte das alte Stück er an.

Nach drei-viermaligem Bemühen
Hat er ein Bild heraus geladen.
Ach was war die Szene heiß.


Der PC begann zu glühen,
Erst feuerrot, dann blendend weiß.
Um zu vermeiden Hardwareschaden
Klickte mit der heißen Maus
Troxartes, der König schnell auf "Aus".

***

Wie die Sache weitergeht
in der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.