Sonntag, 30. Juni 2013

Batrachomyomachia

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 20-2
 Achter Kriegstag

Zwei Frösche die in Pausbacks Landen
Am Froschteiche auf Wache standen
Haben den Mäusetrupp entdeckt
Und einen Plan sich ausgeheckt,
Wie man die Feinde konnte kriegen
Und ohne Risiko besiegen.


Eine Rotte der grünen Kavallerie
Hat man angesetzt auf sie!


Was hat Troxartes da geflucht.
Am End blieb ihnen nur die Flucht
Und selbst die ging noch daneben.
Als erster ließ Lickner sein Leben.
Quakhannes, ein Kavallerist mit Mumm,
Bracht den flinken Mauser um
Indem nach 'nem Verfolgungsritt,
Dem Mauser er den Schwanz abschnitt.


Lickplatter war noch schlechter dran.
Er stolperte der Blödian
Und als er auf dem Rücken lag
Warf vom Ross Qual Huxe Quaaq
Den Speer ihm in den Hinterlauf.

  
Die Lanze noch in seiner Hand
Ihn sein Kumpel Käsner fand.
"Mein Gott," dacht der, doch just darauf
Traf auch ihn von hinten her,
Qual Huxes mörderischer Speer.
Er drang ihm hinters rechte Ohr
Und kam durchs Nasenbein hervor.
Das hat zwar ziemlich weh getan
Doch sterben musst er nicht daran.
Die Lanze brach direkt am Schaft.
So ging er in Gefangenschaft
Wo ihn die verfluchten miesen
Froschwächter dann verhungern ließen.

Troxartes selbst, die arme Maus,
Starb einen Steinwurf von zu Haus.
Nur etwa hundert Schritte noch
Vor seinem und seines Weibes Loch.
Paug Poggüz von Hoppepait,
Zu einer Mordtat stets bereit,
Zielte so wie's im Krieg ist Brauch
Mit dem Speer auf seinen Bauch.


Ein letzter Schrei in seiner Not!
"Ach Hoppsegern," dann war er tot.

Als er starb war es punkt Acht.
Just danach begann die Schlacht.

Doch zuvor, so war es Sitte,
Trat in des eignen Lagers Mitte
Bevor im Feld der Kampf begann,
Gemeinschaftlich man erst mal an,
Denn das wollte keiner missen,
Um das Froschbanner zu hissen.


"Achtung Frösche, Front zur Flagge"
Kommandierte Hauptmann Quacke.
All jene die sich dort befanden
Haben plötzlich still gestanden.

"Hisst die Flagge" hieß es dann,
Worauf der Wachhabende begann
Die große Fahne hochzuziehen
Die Pausback der Armee verliehen
Hatte damit in seinem Kriegen
Die Seinen tapfer für ihn siegen.

Die Frösche waren fertig grade
Mit der Froschbannerparade
Als auch schon das Schützenkorps
Ausrückte. Entlang dem Moor
Marschierten sie am Tage acht
Erneut hinaus nun in die Schlacht.


Keiner wusst' genau genommen
Ob er wieder würde kommen.
"Für Pausback, Volk und Quakerland"
Auf dem Fahnenbande stand
Das im Winde flatternd wehte.
Es hat die Frösche raffiniert
Zum Einsatz ihrer Kriegsmuskete
Und zum Töten motiviert.

Kompanie um Kompanie
Zogen die Frösche von zu Haus
Erneut nun in die Schlacht hinaus
Um das graue Pelzschwanzvieh
Im erneuten zähen Ringen
Endlich zu bezwingen.

Manche haben gar gesungen:
"Es ist so schön Soldat zu sein!"

 
Ach was hat es schön geklungen.
Im Gleichschritte und querfeldein,
Von Offizieren gar gekonnt,
Motiviert, belogen und beraten,
Marschierten die treuesten Soldaten,
Aus König Pausbacks Heer zur Front.


Andre hingegen sangen nicht.
Mit Marschgepäck gar schwer beladen,
Zeigten sie den Kameraden
Ein eher ernstliches Gesicht.


Sie zogen in die Schlacht mit Bangen
Und hatten zu sterben kein Verlangen.
Sie dachten an Weib und Kind zu Haus
Und zogen ungern nur hinaus
Um für Pauspack Kopf und Kragen
Für nichts und wieder nichts zu wagen.

Zum Pauken - und Trompetenschall
Und Hurra- Gegröle mit Widerhall,
Sowie den Kampfruf "Heil und Sieg"
Zog das Heer nun in den Krieg.


Der Feldmarschall Graf Kroax vom See,
Vom letzten Krieg bekannt als Held,
Zog mit der dritten Froscharmee,
Im Eilmarsch gar hinaus ins Feld.
Keinem seiner Frösche war
Was ihnen drohte draußen klar.
Deshalb machten alle mit
Und folgten ihm auf Schritt und Tritt.

Die Kavallerie ritt Hopp, hopp, hopp,
Ins Feld hinaus im Froschgalopp.


Das dritte Rennfroschregiment
Passierte indes justament
Den Hohlweg wo bereits seit Tagen
Hunderte von Toten lagen,


Die gestorben einst beim Zanken,
Inzwischen ganz erbärmlich stanken.
Der Anblick war gar widerlich
Und der Geruch war fürchterlich
Welcher beißend lag in Schwaden
Über den toten Kameraden.
Die Würmer davon unbenommen
Hatten sich derer angenommen
Und fraßen ohn' davon zu weichen,
Sich durch die aufgequoll'nen Leichen.

Nichtsdestotrotz, der Nachschub rollte!

Weil er den Krieg gewinnen wollte
Und auch um sich nicht zu blamieren,
Ließ König Pausback, Teichhilde's Gatte
Nun alle Truppen aufmarschieren
Die er noch in Petto hatte.

See- und Grasfrösche zuhauf,
All aus dem Eridanos-Ried,
Marschierten nun in Reih und Glied,
Zum Kampf im Feld der Ehre auf.


Fußsoldaten, Korps um Korps,
Rückten auf das Schlachtfeld vor.
Mit Orden und Gepäck behängt
Hat man sie hinausgedrängt,
Um für Pausback es zu wagen
Die Entscheidungsschlacht zu schlagen.

Das dritte Hoppfrosch-Bataillon
Zog zum achten Mal nun schon
In die Schlacht um diese binnen,
Eines Tages zu gewinnen.


Weil bislang es war schief gegangen
Hat man ganz neu angefangen.

Für Pausback ihren König taten
Gerne es die Froschsoldaten.

Alle Frösche rückten aus.
Kein Soldat blieb mehr zu Haus.
Alle wollten Teil dran haben
Die Mausarmee am Wassergraben
Mittels der Übermacht an Fröschen
Zu schlagen und sie auszulöschen.

....

Wie die Sache weitergeht
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.