Donnerstag, 27. Juni 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 20-1
 Achter Kriegstag

- Das Obstlerglas mit Überschall
Schlug unten ein mit lautem Knall-

Troxartes fuhr im Bette hoch.
Hoppsegern lag neben ihm
Und hielt sein Schwänzchen ganz intim,
Weil sie es so niedlich fand,
Zärtlich in der grünen Hand.
"Wir haben ein knappes Stündchen noch"
Hat sie den Mauser angelacht.
"Ach, war das eine schöne Nacht!"

"Komm" lachte sie dann frech und heiter,
"Wir machen noch ein bisschen weiter,
Denn bis heut Abend ist es lang!"

"Ich muss die Kraft zum Waffengang
Mir aufsparen," sprach er zu ihr.
Heut Abend komme ich zu dir.
Wenn wir die Schlacht am Wassergraben
Vor der Burg gewonnen haben
Und wir den Krieg  für uns entschieden
Haben soll die erste Nacht in Frieden,
Nichts und niemand wird uns stören,
Ganz allein nur Dir gehören."

"Ach Troxartes," sprach sie da,
Wobei sie auf sein Schwänzchen sah,
Welches sich ihrer grünen Hand,
Als er sich abwandte, entschwand.

"Bis heute Abend ist es lang,"
Jammerte sie angst und bang,
"Was soll den ganzen Tag lang ich
Denn nur machen ohne dich."

"Ach Liebster," flehte sie "komm doch
In meine Arme einmal noch
Bevor du auf das Schlachtfeld ziehst.
Komm mein Schatz, damit du siehst
Wie sehr ich Dich brauche, lass dich drücken
Und dich noch einmal schnell beglücken.
Komm her, ein Viertelstündchen nur."


Hoppesgern ist sauer

Sie legte sich in Positur
Indem sie ihre Schenkel spreizte.
Obwohl den König das sehr reizte,
Wandte er sich ab und sprach:
"Erst die Schlacht, den Rest danach!"

Während er ins Rüstzeug stieg
Lag Hoppsegern im Bett und schwieg
Und auch beim Frühstück später dann
Sprach sie kein Wort zum Mausemann.

"Na warte;" dachte sie bei sich,
"Dafür werd ich rächen mich!"

Als kauend er bei Tische saß
Und sein Morgenmüsli aß,
Dacht sie im Bett an ihren Schwager.
Der war nicht so ein Versager
Wie der Mäuseherrscher. Der
War hinter allen Weibern her
Ganz egal wie alt sie waren,
Und in Sachen Sex erfahren
Wie kein anderer weit und breit;
Und er hatte immer Zeit,
Denn als Invalide musste er
Schon lange in den Krieg nicht mehr.

Obwohl vermählt, er stets sich nahm,
Was ihm vor die Flinte kam.
Er war so tapfer, stark und jung
Und immer für 'nen Seitensprung
Zu haben. Alles was sich nicht gebührt
Hatt' er mit ihr schon ausprobiert.
"Ach" dachte sie, "wär' er bei mir
Müsst ich's nicht in den Kissen hier
Unter der Decke heimlich nun
Mit meinem grünen Daumen tun."

Während sie an den Schwager dachte
Sie, was sie nötig hatte, machte.

Als Troxartes sein zweites Brötchen nahm
Es Hoppsegern im Bette kam.

"Was hast du denn," hat er gefragt.
"Ach nichts," hat sie darauf gesagt.


Dann war's so weit. "Ich muss jetzt geh'n"
Sprach er zu ihr, "auf wiederseh'n,
Gib Acht auf Dich, behüt das Haus."
Dann zog er in den Krieg hinaus.

Zurück blieb von ihm nur das Bild
Im Schlafgemache an der Wand
Auf dem mit Helm und Walnussschild
Er als junger Leutnant stand.

Der König als junger Leutnant

Troxartes, der König in Person,
Indessen marschierte draußen schon,
Von seiner Garde gut bewacht,
Ins Feld hinaus zur letzten Schlacht.

Troxartes, der König und seine Garde

Er dacht bei sich, "Wir müssen siegen.
Die Frösche werden uns unterliegen
Weil sie nicht, wie ich als Maus,
Und meine Krieger so geschwind,
Sondern faul und träge sind.

Heut Abend wenn ich komm nach Haus
Werde ich in aller Ehren,
Mit Hoppsegern so lang verkehren
Wie einem Feldherrn es gebührt
Der nach dem Sieg sein Weib verführt.

Doch es sollte anders kommen
Als er es sich hat vorgenommen.

***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.