Mittwoch, 5. Juni 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 19-51
- Lyriker im Himmel -

Dem Gaius folgte Hiob nach.
"Nun gebt Acht," er lachend sprach.
"Ich hab etwas, das kommt grad recht,
Das Poem nennt sich kurz Frosch und Hecht."

Frosch und Hecht
R.W. A.

Der Frosch im Teiche schwimmt nicht schlecht,
Man sagt, er könne auch gut tauchen,
Noch besser kann das zwar der Hecht!
Doch auch das weiß jedermann;
 Weil weder quaken der noch hüpfen kann,
Ist er zu sonst nichts zu gebrauchen.

***

Wieder gab es Beifall viel.
"Mit deinem Poem im Ministil"
Sprach der Herr und hat gegrient,
"Hast einen Schnaps du dir verdient."
Und dann hat er ihm eingeschenkt.
Hiob hat den Blick gesenkt:
"Ich weiß es ja, das war arg mager.
Ich hab nicht anderes auf Lager!"

Da sprach der Herr: "Nun mach schon, flink,
Lass dir's schmecken, mach schon trink."

Die andern, wie es sich gehört,
Tranken mit aus Sympathie.
Keiner hat sich dran gestört
Bis Rosa Schröppel plötzlich schrie:

"Jesus, wenn die so weiter saufen,"
Sie zeigte dabei in die Runde,
Reicht der Schnaps grad noch 'ne Stunde.
Einer muss unten Nachschub kaufen!"

Alle Hände flogen hoch.
Nach Oberndorf wollt jeder mal.
"Keine Angst, wir haben noch;"
Beruhigte der Herr die Seelen,
Ohne etwas zu verhehlen.
"Es reicht noch für manch Bacchanal.
Der Heilige Geist hat von dem Nass,
Das Rosa hat für ihn gebrannt,
Noch ein Zwei-Hektoliter-Fass,
Das gab er heimlich mir bekannt.

Gleich wenn er ganz besoffen ist,
Zweig ich ihm was ab mit List.
Ich brauch nur eine oder zwei
Seelen die helfen mir dabei
Und für mich draußen Schmiere stehen,
Dass nicht Papa aus Versehen
Dazu kommt und beim Klauen mich
Erwischt, das wäre fürchterlich!"

Die Seelen grinsten alle scheel.
Da meldete sich Immanuel:
"Jahwe Zebaot , mit dir
Hüpf ich übern Zaun
In Oberndorf zum Speling klau'n;
Doch vorerst haben wir
Noch ein paar Geschichten
Von den Fröschen zu berichten!"

Danach trug er mit Humor
Sogleich die erste davon vor.

Hilferuf
-  A. Wohlmutd -

Der Frösche Not am tiefen Moor
War heuer groß wie nie zuvor:
Im Schilfe lagen viele Schlangen,
Die sie erhaschten und verschlangen;
Und kläglich quakten sie vereint
Nach Hilfe gegen ihren Feind. -

Den Jammer hört im hohen Nest
Der Storch, der gleich sich niederlässt.
Er stelzt in gravität'scher Ruh
Im Moosgrund dem Konzerte zu -
Und frisst die Schlangen in den Tiefen,
Sowie die Frösche, die ihn riefen.


***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.