Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 8 – 1
Fortsetzung der Schlacht 3. Tag
unten, es war bereits Tag,
Gar mächtig herauf ein Kanonenschussschlag.
Der hallte durch die hochheiligen Hallen,
Dass Zeus vom Throne wär beinah gefallen.
Die Götter haben sich ängstlich geduckt.
Bacchus hätte sich beinah verschluckt
Und hat prustend und hustend den Rotwein vergossen
Von dem er gerad ein Glas hat genossen.
„Aha“, sprach Zeus, „jetzt geht es los“!
Man sah ihm an, die Freud‘ war groß.
Er griff nach seinem Doppelglas.
„Ach seht mal“, rief er, „welch ein Spaß“.
Ein Blick zur Uhr: Punkt drei vor acht.
„Die Frösche beginnen mit der Schlacht“!
„Apollo, Hermes und Athene“,
Schrie er, „kommt, ach notabene,
Wie stehen denn die Wetten jetzt?
Nicht dass ich noch verlier zuletzt
Den Olymp und den Parnass.
Kinder schaut euch an den Spaß.
Kommt, setzt euch alle her zu mir.
Apollon rechts, ihr beide hier.
Athene gleich an seiner Linken,
Als sie saß, begann zu winken.
„Ach“, rief sie, „seht mal dort den Frosch,
Mit der süßen breiten Gosch,
Ja ist denn das die Möglichkeit,
Er hat mit Apollo Ähnlichkeit“.
Artemis nebenan wurd bleich
Denn sie erinnerte sich gleich
Daran, was einst in Delphi war.
Und auch Apollo ward es klar.
Der Frosch, das hatten sie davon,
War Pausback ihr geliebter Sohn.
Stolz, durch und durch ein Edelmann,
So führte er die Truppe an.
„Verba res sequitur“
Dacht Pausback an das eine nur.
„Ein Sieg muss her, denn ohne den
Ist es um meinen Thron gescheh’n“!
Artemis konnt‘ es erst nicht fassen.
Dann sprach sie zu Pallas Athene.
„Wir dürfen ihn nicht hängen lassen“!
„Nein“ erwiderte darauf jene:
„Wir warten ab in aller Ruh,
Und sehen den Helden erst mal zu.
Falls die Frösche es nicht schaffen
Hol ich selbst mir meine Waffen.
Du weißt es ja, ich schieße gerne
Und treff‘ auch sicher aus der Ferne“.
Apollo ergänzte: „Dieser Speer
Schattet dann gen Mäuseheer.
Ich steh‘ von jetzt an in dem Streite
An meines grünen Sohnes Seite“.
Er reckte das Eisen in der Hand
Hinab in Richtung Griechenland
Und schwor vor allen, dem den Tod
Der Pausback in der Schlacht bedroht“!
Mit Entschlossenheit im Ton
Und unmissverständlich Wort um Wort
Fuhr er in seinem Schwure fort:
„Wer sich mit dem Gottessohn
Anlegt unten im Gefecht,
So schwöre ich, dem geht es schlecht.
Den bring ich um mit eigner Hand
Und falls er Söhne hat der Schuft,
Im Angesichte seiner Gruft
Schneid ich ihnen die Schwänze ab
Und werfe sie ihm nach ins Grab
Dass seines Stammes Fortbestand
Ein Ende nimmt für alle Zeit.
Ich sorge dafür, dass der Streit
Dort unten nur einen Sieger kennt,
Ihr wisst es ja nun alle schon.
Nämlich Pausback meinen Sohn,
So wahr man Smintheus mich nennt“!
Während Apollo drohend schwor
Rückten Pausbacks Truppen vor.
Bataillon um Bataillon,
Tausende und mehr davon
Marschierten sie im Schlachtfeld auf.
Die Kavallerie im Hopserlauf
Und später dann im Trabe,
Ritt mit Imponiergehabe
Flossen patschend, eins, zwei, drei,
Am Fußvolk mit Hurra vorbei.
Nicht ganz so schnell, doch auch recht flott,
Die Nachbarvölker; Krott um Krott,
Von König Pausbacks Brudermacht,
Abertausende Millionen,
Aus allen Krötenpfuhl-Regionen,
Marschierten heran auf der Allee,
Und schlossen auf zur Froscharmee.
Der graue Gegner, ganz spontan,
Heuerte die Ratten an.
Die rückten nun von Westen her,
Aufs Schlachtfeld vor zum Mäuseheer.
Sie dienten jenen dort zum Trutz,
Gegen die Frösch‘ als Flankenschutz.
Pünktlich zur Sommerzeit um acht,
Die Sonne schien in aller Pracht,
Als sich die Gegner aller Landen
Zum Kampfe gegenüberstanden.
Ares im Olympus oben
Sprach: „Ich muss die Frösche loben.
Sie haben aus der Niederlage
Gestern gelernt. Am heut‘gen Tage“,
Gab er den andern zu versteh‘n,
„Wird es den Mäusen schlecht ergeh’n.
Schaut nur, wie sie unverdrossen,
Mutig und zur Tat entschlossen,
Aufrecht, könnt ihr es nicht sehen?
Den Mäusen gegenüberstehen“.
Bacchus ergänzte: „Ich sag’s offen,
Die meisten sind wohl noch besoffen.
Sie haben all‘samt durchgemacht,
Feiernd bei Hofe letzte Nacht.
Ich war zwar dort nicht eingeladen
Doch dachte ich, es könnt nicht schaden,
Nach dem Rechten mal zu schauen“.
Und dann erzählte im Vertrauen
Den Göttern er: “Als Friedensfrosch
Unter dem Namen Moscherosch,
Hab ich am Hofe mich als Christ
Eingeschlichen, was gelungen ist.
Stellt euch vor, man bat mich gar
Als Pazifist zu referieren.
Mein Vortrag wurde beklatscht laut zwar,
Doch es nicht viel gebracht,
Denn ihr seht sie ja marschieren,
Aber ansonsten war der Rest
Recht gemütlich auf dem Fest“.
Pan, auch kein Gott von Traurigkeit,
Lachte: „Nun weiß ich Bescheid,
Du warst der Süffling, der den Wein
Goss fassweise in sich hinein.
Gestatte, Quakus Weatherhit,
Frosch und Wettterdienst Kosmopolit“.
Lauthals haben alle da gelacht.
„Oh was war das für `ne Nacht“.
Nur der alte Zeus war sauer!
„Der eine blau, der andre blauer“
Brummelte er vor sich hin.
„Kam es keinem von euch in den Sinn,
Mich zum Ausflug einzuladen?
Sicher könnt mir’s auch nicht schaden
Mal wieder einen drauf zu machen,
Zu zechen, zu feiern und zu lachen.
Den ganzen Abend hab verstockt
Ich bei Hera rumgehockt.
Also Jungs, das nächste Mal
Nehmt ihr mich mit in das Lokal,
Zu Pausback, falls er heute siegt“.
„Wenn dir so viel am Saufen liegt“
Keifte Hera zornig drauf,
Dann mach doch hier `ne Kneipe auf“.
Die Götter lachten „Ha,ha,ha“.
„Schnaps anstatt Ambrosia“,
Schrie Bacchus „ja das wär famos,
Endlich mal wär hier was los“.
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wird fortgesetzt
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