Sonntag, 1. Mai 2011

Gott Zeus und die Frösche

Von Aesop stammt recht amüsabel
die Froschtyrannus-Storchenfabel.
Und dann erzählte er im Rund,
Die Story aus gegeb'nem Grund


as
Froschvolk voller Überdruss

fasste folgenden Beschluss:
"Zum Teufel mit der Demokratie.
Wir wollen eine Monarchie."

So hat man diesen Wunsch dann laut
dem Göttervater anvertraut.



Der hat das Flehen gleich erhört.
Weil ihn das Quaken hat gestört
warf er in das Froschgewimmel
einen Holzklotz aus dem Himmel.



Als der Monarch kam so im Flug
tauchten die Frösche unter klug,
denn der Herrscherfürst im Fallen
jagte Angst und Schrecken allen
Fröschen ein in Schilf und Flur
als er in die Binsen fuhr.



Mit dumpfen "Platsch" und mit Getöse
landete in voller Größe
der Monarch "vom Ast der Stumpf"
mitten drin in ihrem Sumpf.

Das Froschvolk vom Monarchen erschreckt
hielt ängstlich sich im Schilf versteckt.

Der Herrscher schwamm indes im Teich
still und friedlich durch sein Reich.
Er war ein Klotz, aus Holz geschnitzt.
Das erste Fröschlein ganz gewitzt
reckte aus dem nassen Moor,
vorsichtig den Kopf hervor.

Ängstlich und noch sehr gemach
folgten ihm zwei weit're nach.
Ein vierter, fünfter sechster nun
rückte nach, um sich hervor zu tun.
Schließlich mutig aus dem Rohr
drängte das ganze Volk hervor.
Näherte respektvoll dann
sich seinem neuen König an.



"Brekekex", der erste quakt.
Bald das ganze Froschvolk wagt
einzustimmen in den Sang.
"Der neue Herrscher lebe lang' "!

Der König, ruhig, mit viel Geduld
nimmt entgegen all die Huld.
Ein junger Hüpfer ziemlich dreist,
dem Herrscher seine Gunst erweist
indem er, was ihm auch gelingt
auf des Königs Schulter springt.

Der nimmt dem Fröschlein das nicht krumm.
Bald tanzen alle auf ihm herum.



Er rührt sich nicht der neue Herr
und bleibt liegen ganz gelassen.
Ihn stört nicht einmal das Geplerr,
seiner glitschigen und nassen
Untertanen in seinem neuen Reich,
beim Volke der Grasfrösche am Teich.


Schon bald der Grünen neues Klagen
ward zu Zeus hinauf getragen.
"Ach lieber Gott im Himmel dort,
nimm diesen König wieder fort.
Schick'uns, wie man zu sagen pflegt
einen der sich für uns regt.
Schick' uns einer rühr'gen Mann,
der uns recht regieren kann."

Der Obergott den Fröschen allen
tat sogleich diesen Gefallen.
Schickte weil er Tierfreund war
ihnen Meister Adebar.

Rührig begann der Storch sogleich
zu regieren dort am Teich.
Jeden Frosch, der quakte dreist
hat der Neue gleich verspeist.
So mancher von der grünen nassen
Fröschen mußt' sein Leben lassen.



Als die Frösche erneut im Ried
anstimmten ihr Klagelied,
und jammerten in Gottes Ohr,
zu tragen ihre Wünsche vor,
reagierte Zeus drauf ganz stur.
"Was wollt ihr blöden Frösche nur?
Soll ich euerm Wunsch mich fügen?
Könnt ihr euch denn nicht begnügen
mit dem was ihr euch auserkoren,"
so sprach er zu den grünen Toren.
"Mit euerm ersten Regiment,
das jeder als das Beste kennt,
welches ich hab' euch beschieden,
ward ihr alle unzufrieden.
Ich schenkte euch Demokratie.
Doch ihr in eu'rer Blasphemie
wolltet einen König küren
der besseres es versteht zu führen,
als jener Ast, den ich euch schickte.
Weil jener sanftmütig und gut
und nicht so, wie der Storch euch zwickte,
gerietet ihr in Übermut.



Nun duldet den, der euch nur drückt.
Er ist von euch gar sehr entzückt.
Seid froh, dass er den Thron bestiegen.
Ihr könntet einen ärg'ren kriegen.



R.W. Aristoquakes
frei nach Aesop

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.