Samstag, 7. Mai 2011

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 7 -7

Die Götter im Olymp

(Auflösungserscheinungen)


eus darauf,

nach kurzem Grübeln:

„Mein Kind, du darfst mir nicht verübeln,

Dass ich dir nur zwei Namen gab.

Als ich mit dir in den Wehen lag

Brummte mir der Schädel so,

(Hinweis auf Stirngeburt der Göttin Athene)

Dass ich glücklich war und froh

Als endlich mir nach all der Pein,

Pallas Athene als Nam’ fiel ein.

Auch Mama konnt‘ ich nicht fragen.

Sie konnte dazu nichts mehr sagen,

Denn mit ihr war aus Versehen,

Etwas Schreckliches geschehen“.

Schweigen herrschte rings um Zeus.

Alle dachten „quod vult Deus“.

Der Kronide sprach: „Was einst geschah,

Der neue Kollege Jahwe sah.

Nun straft er uns, das ist gerecht.

Langsam verlischt unser Geschlecht.

Bald ist es aus mit uns und dann

Ist der Weltenherrscher dran.

Sein Reich wird international

Und nicht begrenzt nur regional

Auf unser Hellas welches klein

Im Vergleich zur Welt ist, sein.

Er wird regieren lange Zeit.

Man spricht von einer Ewigkeit.

Glaubt mir, ich kann’s euch nicht ersparen.

Weil wir all hier zu menschlich waren,

Es ist wahrhaftig kurios,

Werden wir den Job nun los“.

Die Götter schwiegen eine Zeit.

„Es ist ja noch nicht ganz so weit“,

Sprach Hera, „uns fällt schon was ein.

Das darf das Ende noch nicht sein!

Athene gib uns einen Rat

Der uns hilft hier adäquat“.

Die Jungfrau darauf momentan,

Zu sinnieren gleich begann.

Alle Götter, Reih um Reih,

Unterstützten sie angestrengt dabei

Und grübelten darüber nach

Was zu tun sei in der Sach.

Artemis schließlich brach das Schweigen.

Mit Würde, wie sie ihr war eigen,

Sprach sie: „Ich wart‘ schon lang darauf,

Dass man den Olymp löst auf.

Die Menschen zeigen Desinteresse

An unserer einst so guten Adresse.

Weil zu rau oft hier sind die Sitten

Und weil zu oft wir hier uns stritten,

Sehnen die Sterblichen unten auf der Erde

Sich nach einem Gott der ihre Herde

Weiser und gütiger regiert

Als du, Papa, es hast getan.

Es ist so wie in jener Fabel

Die Aristoquakes ausgewählt

Aus vielen andern als Parabel

Hat vor kurzem hier erzählt“.

Und dann fügte sie noch an.

„Im Neuen Buch der Christen-Fibel,

Die Menschen nennen es schlicht Bibel,

Steht so manches abgedruckt

Was man als Griechengott schwer schluckt.

Unter Paulus neunzehn steht

Um was dem neuen Chef es geht:

Hoch leb Artemis Ephesus.

Damit ist endgültig nun Schluss.

Er verbietet solche Rede

Und Huldigung mir auch jedwede.

Keiner wird, ich kann’s schwer fassen,

Mich wie einst, hochleben lassen.

Die Silberschmiede, die armen Leute

Sind arbeitslos all‘samt schon heute,

Bald wird es dort unten totenstill

Rund um meinen Tempel sein.

Kein Sterblicher geht mehr hinein,

Um meinen Beistand zu erflehen

So wie es bisher ist geschehen.

Zweitausend Jahre ist’s erst her

Was einst geschah so folgenschwer.

(gemeint ist Apg. 19,24-35)

Nur weil Demetrius vor Gericht,

Da er geizig war, zog damals nicht,

Werden wir, so steht’s geschrieben,

Aus dem Olympus nun vertrieben.

Heut schon in meinem Heiligtum,

Treibt Gesindel sich herum.

Viele davon sind zwar Christen.

Die meisten jedoch sind Touristen“.

Hermes pflichtete ihr bei:

„Von mancher üblen Schurkerei

Wird berichtet in der Schrift.

Die Bibel für uns Götter ist,

Da habt ihr Recht, der Untergang.

Auf uns so mancher Abgesang

Steht dort schwarz auf weiß im Psalter.

Lukas; noch im Greisenalter

Stellt aus des Apostels Sicht

Zeus und mich ins Rampenlicht.

(Apg. 14,8-14,12)

In Lystra wird bekannt gemacht

Unter Abschnitt vierzehn acht,

Wo Paulus und auch Barnabas

Predigten fern vom Parnass,

Dass Paulus hätte einen Lahmen

Geheilt damals in Jahwes Namen.

Unsre Priester übertrieben,

Haben uns das zugeschrieben.

Die beiden, die man angeschissen

Ihre Kleider drauf zerrissen.

Dann flogen Steine. Große Not.

Als sie glaubten Paul wär tot,

Schleifte man ihn aus der Stadt

Wo überlebt er schließlich hat.

Die Sache mit dem Wunder dann

Flog schließlich auf und man begann

Sich dem Neuen zuzuwenden“.

„Ich sag euch, es wird schlimm noch enden“,

Schrie zornig nun auch Apollon

Zum Vater hin in Richtung Thron.

„Mich, den Sohn vom Gott der Götter

Schimpfen Verderber diese Spötter.

Ich mag sie nicht, die Christenbrut“!

Schimpfte weiter er in Wut.

„Als einen Frosch stellen sie gar

Mich auf ihren Münzen dar.

Die Römer, dreist und hartgesotten,

Wollten mich damit verspotten.

Als Heiden stellen sie mich hin.

Mich, der ich der Größte bin

Nach Zeus, nennen sie Abaddon“!

„Nur immer ruhig Blut mein Sohn“

Erwiderte der Götterboss

Seinem Strahlemann von Spross.

„Ich werd“, sprach er „mit Jahwe reden.

Der hat Verständnis doch mit jedem.

Wir finden sicher einen Weg.

Man hat als Gott ja Privileg.

Vielleicht, es könnt ja durchaus sein,

Dass sich ein Wunder stellt noch ein“.

So sprach der alte Zeus und dacht

An König Pausback und die Schlacht

Die unten sicher gleich beginnt.

Wenn der Froschkönig gewinnt,

So hoffte der greise Gott bei sich,

Könnte es durchaus so kommen

Dass wir werden übernommen,

Und behalten unsre Posten.

Auf des neuen Herrschers Kosten,

Könnte ich den Thron behalten

Und weiter so wie bisher walten.

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wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.