Teil 7 -7
Die Götter im Olymp
(Auflösungserscheinungen)
nach kurzem Grübeln:
„Mein Kind, du darfst mir nicht verübeln,
Dass ich dir nur zwei Namen gab.
Als ich mit dir in den Wehen lag
Brummte mir der Schädel so,
(Hinweis auf Stirngeburt der Göttin Athene)
Dass ich glücklich war und froh
Als endlich mir nach all der Pein,
Pallas Athene als Nam’ fiel ein.
Auch Mama konnt‘ ich nicht fragen.
Sie konnte dazu nichts mehr sagen,
Denn mit ihr war aus Versehen,
Etwas Schreckliches geschehen“.
Schweigen herrschte rings um Zeus.
Alle dachten „quod vult Deus“.
Der Kronide sprach: „Was einst geschah,
Der neue Kollege Jahwe sah.
Nun straft er uns, das ist gerecht.
Langsam verlischt unser Geschlecht.
Bald ist es aus mit uns und dann
Ist der Weltenherrscher dran.
Sein Reich wird international
Und nicht begrenzt nur regional
Auf unser Hellas welches klein
Im Vergleich zur Welt ist, sein.
Er wird regieren lange Zeit.
Man spricht von einer Ewigkeit.
Glaubt mir, ich kann’s euch nicht ersparen.
Weil wir all hier zu menschlich waren,
Es ist wahrhaftig kurios,
Werden wir den Job nun los“.
Die Götter schwiegen eine Zeit.
„Es ist ja noch nicht ganz so weit“,
Sprach Hera, „uns fällt schon was ein.
Das darf das Ende noch nicht sein!
Athene gib uns einen Rat
Der uns hilft hier adäquat“.
Die Jungfrau darauf momentan,
Zu sinnieren gleich begann.
Alle Götter, Reih um Reih,
Unterstützten sie angestrengt dabei
Und grübelten darüber nach
Was zu tun sei in der Sach.
Artemis schließlich brach das Schweigen.
Mit Würde, wie sie ihr war eigen,
Sprach sie: „Ich wart‘ schon lang darauf,
Dass man den Olymp löst auf.
Die Menschen zeigen Desinteresse
An unserer einst so guten Adresse.
Weil zu rau oft hier sind die Sitten
Und weil zu oft wir hier uns stritten,
Sehnen die Sterblichen unten auf der Erde
Sich nach einem Gott der ihre Herde
Weiser und gütiger regiert
Als du, Papa, es hast getan.
Es ist so wie in jener Fabel
Die Aristoquakes ausgewählt
Aus vielen andern als Parabel
Und dann fügte sie noch an.
„Im Neuen Buch der Christen-Fibel,
Die Menschen nennen es schlicht Bibel,
Steht so manches abgedruckt
Was man als Griechengott schwer schluckt.
Unter Paulus neunzehn steht
Um was dem neuen Chef es geht:
Hoch leb Artemis Ephesus.
Damit ist endgültig nun Schluss.
Er verbietet solche Rede
Und Huldigung mir auch jedwede.
Keiner wird, ich kann’s schwer fassen,
Mich wie einst, hochleben lassen.
Die Silberschmiede, die armen Leute
Sind arbeitslos all‘samt schon heute,
Bald wird es dort unten totenstill
Rund um meinen Tempel sein.
Kein Sterblicher geht mehr hinein,
Um meinen Beistand zu erflehen
So wie es bisher ist geschehen.
Zweitausend Jahre ist’s erst her
Was einst geschah so folgenschwer.
(gemeint ist Apg. 19,24-35)
Nur weil Demetrius vor Gericht,
Da er geizig war, zog damals nicht,
Werden wir, so steht’s geschrieben,
Aus dem Olympus nun vertrieben.
Heut schon in meinem Heiligtum,
Treibt Gesindel sich herum.
Viele davon sind zwar Christen.
Die meisten jedoch sind Touristen“.
Hermes pflichtete ihr bei:
„Von mancher üblen Schurkerei
Wird berichtet in der Schrift.
Die Bibel für uns Götter ist,
Da habt ihr Recht, der Untergang.
Auf uns so mancher Abgesang
Steht dort schwarz auf weiß im Psalter.
Lukas; noch im Greisenalter
Stellt aus des Apostels Sicht
Zeus und mich ins Rampenlicht.
(Apg. 14,8-14,12)
In Lystra wird bekannt gemacht
Unter Abschnitt vierzehn acht,
Wo Paulus und auch Barnabas
Predigten fern vom Parnass,
Dass Paulus hätte einen Lahmen
Geheilt damals in Jahwes Namen.
Unsre Priester übertrieben,
Haben uns das zugeschrieben.
Die beiden, die man angeschissen
Ihre Kleider drauf zerrissen.
Dann flogen Steine. Große Not.
Als sie glaubten Paul wär tot,
Schleifte man ihn aus der Stadt
Wo überlebt er schließlich hat.
Die Sache mit dem Wunder dann
Flog schließlich auf und man begann
Sich dem Neuen zuzuwenden“.
„Ich sag euch, es wird schlimm noch enden“,
Schrie zornig nun auch Apollon
Zum Vater hin in Richtung Thron.
„Mich, den Sohn vom Gott der Götter
Schimpfen Verderber diese Spötter.
Ich mag sie nicht, die Christenbrut“!
Schimpfte weiter er in Wut.
„Als einen Frosch stellen sie gar
Mich auf ihren Münzen dar.
Die Römer, dreist und hartgesotten,
Wollten mich damit verspotten.
Als Heiden stellen sie mich hin.
Mich, der ich der Größte bin
Nach Zeus, nennen sie Abaddon“!
„Nur immer ruhig Blut mein Sohn“
Erwiderte der Götterboss
Seinem Strahlemann von Spross.
„Ich werd“, sprach er „mit Jahwe reden.
Der hat Verständnis doch mit jedem.
Wir finden sicher einen Weg.
Man hat als Gott ja Privileg.
Vielleicht, es könnt ja durchaus sein,
Dass sich ein Wunder stellt noch ein“.
So sprach der alte Zeus und dacht
An König Pausback und die Schlacht
Die unten sicher gleich beginnt.
Wenn der Froschkönig gewinnt,
So hoffte der greise Gott bei sich,
Könnte es durchaus so kommen
Dass wir werden übernommen,
Und behalten unsre Posten.
Auf des neuen Herrschers Kosten,
Könnte ich den Thron behalten
Und weiter so wie bisher walten.
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wird fortgesetzt
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