Dienstag, 3. Mai 2011

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 7 – 7 Fabel

Nachdem der Beifall war verklungen

Erzählte Asklepios, Apollos Sohn,

Im Kreis der Götter, ganz ungezwungen

Was er lange wusste schon.


Doppelmoral

in Frosch,

weil Frosch dem Storch behagt,

Ward einst von dem am Teich gejagt.

Das Fröschlein hat in wilder Flucht

Beistand beim Herrn Ochs gesucht.

Woll’t sich unter ihm verstecken.

Doch da traf, zu seinem Schrecken,

Von dem neuen Kameraden,

Ihn unverhofft sein grüner Fladen.

Der Frosch, der so vertrauensvoll,

Beistand hat beim Ochs gesucht,

Fand solche Hilfe grauenvoll

Und vom andern arg verrucht,

Denn er stak vollends in der Tat,

Mitten drin in dem Salat.

Nur ein Hinterbein, oh Graus,

Ragte aus dem Brei heraus

Und hat dem Storch verraten,

Wo zu finden war der Braten.

Mit dem Schnabel, seinem langen,

Ist der gleich daran gegangen,

Und zog den Frosch an dessen Waden,

Hungrig aus dem Ochsenfladen.

Dann reinigte er ihn im Gras

Worauf genüsslich er ihn fraß.


So die Moral: „Nicht jedes Tier,

Das dich bescheißt, meint’s schlecht mit dir.

Doch andererseits man daran sieht,

Dass wer dich aus der Scheiße zieht,

In scheinbar nobler Rettungstat,

Nicht immer gute Absicht hat.

Und zum Dritten wird uns klar,

Dass der Frosch ein Dümmling war,

Denn, das lehrt uns die Geschichte

Gar fabelhaft, in dem Gedichte,

Dass besser man den Schwanz einzieht,

Wenn man drin steckt erst im Schiet.


Die Götter haben laut gelacht

Und an den armen Frosch gedacht,

Den der Storch auf seine Weise

Zu sich nahm als Götterspeise.


R.W. Aristoquakes

--------

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.