Sonntag, 1. Mai 2011

Göttliche Fabelerzähler im Olymp


Die Götter erfassten gleich den Sinn.

Verlegen sah'n zu Zeus sie hin.

"Wir wollen Dich behalten.

Keiner will den alten

Yahwe, der ist viel zu streng.

Der sieht alles viel zu eng".

So sprachen sie allsamt im Chor.

Bacchus hob sein Glas empor

Und rief "lang lebe Zeus" als Toast.

Er unterstrich sein Wort indem er schrie.

"Hoch lebe die Demokratie"!

Und dann, nach einem lauten "Prost"

Trank den beiden er zur Ehr

Ex seinen vollen Becher leer.


Auch Hinterbänkler mancherlei

Trugen zur Unterhaltung bei.

Die Wolkengöttin Nephele

Rief von hinten aufgeregt:

"Die Fabel ist die Parallele

Zum Krieg, der grad neu aufgelegt,

Von Fröschen und Mäusen unten wird"!

Danach fuhr sie unbeirrt

Weiter und führte lehrreich aus

Vom Frosch, vom Falken und der Maus.



Frosch, Maus und Falke.


ine Maus

vor vielen Jahren

musste gar Schreckliches erfahren.

Aus Freundschaft lud sie sich zum Schmaus

Herrn Frosch zum Mittagsmahl ins Haus.

Der,statt Dank ihr zu erweisen

hat die Maus gleich nach dem Speisen,

mit einem Strick, den er gefunden,

gefesselt und an sich gebunden.

Aus Habgier und aus Futterneid

vollbrachte er die Grausamkeit,

sprang ins Wasser dann mit ihr ,

und ersäufte so das Tier,

welches ihm so freundlich eben

Trank und Speise noch gegeben.

Die tote Maus an seinem Fuß,

so schwamm der Frosch nun durch den Fluss.

Wollte zurück ins Mäusehaus,

zu leben dort in Saus und Braus.

Doch es kam anders: Was geschah?

Ein Falke der das Mäuslein sah,

schnappte sich mit seinen Krallen

aus dem Fluß, was ihm gefallen...

und da der Frosch noch an ihr hing

auch er mit in die Lüfte ging.

Zuerst die Maus wurd`so verspeist.

Danach der Frosch, was uns beweist,

dass auch ein Toter, Mord und Schande

zu rächen ist sogar imstande.

Denn die Gottheit teilt im Nu

jedem gerecht sein Schicksal zu.


R.W. Aristoquakes

Nach einer Aesop'schen Fabel.

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.