Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 7 -7
Der Frosch
so steht es schon geschrieben
Im Märchenbuch, er wird gemieden
Weil er, wie ihr alle wisst,
Garstig und arg glitschig ist.
Er trägt Warzen, hässlich dick.
Niemand findet so was schick.
Auch giftig ist das Krötentier,
Manchmal sehr, so denken wir.
Setzt man ihn auf golden‘nen Stuhl
Dann hüpft zurück er in den Pfuhl
Weil er gern im Matsche wühlt
Und sich dort zu Hause fühlt.
Der Frosch ist nasskalt, schleimig, glatt.
Er faulenzt gern auf einem Blatt
Der Seerose. Dem Tunichtgut
Fehlt es obendrein an Mut.
Was ist schon dran an einem Frosche?
Außer seiner großen Gosche,
Mit der er quakt als Gernegroß,
Ist er als Tier bedeutungslos
Sagt das Manntier über ihn
Und hat als Nichtsnutz ihn verschrien.
Er frisst Würmer, Fliegen Schaben
Und ist für Mücken auch zu haben.
Er quakt und macht des Nachts Radau,
Wenn er sich sehnt nach einer Frau.
Er lässt sich tragen dann vom Weibe
Auf Wanderschaft zum Zeitvertreibe.
Auch gräbt er gern im Schlamm sich ein,
Was heißt, er muss ein Dreckskerl sein.
Seine Beine, weil unterschiedlich lang,
Sind hinderlich für schönen Gang.
Weshalb, wenn aus dem Schlamm er schlupft
Anstatt aufrecht zu gehen er nur hupft.
Selbst im Bett ist solch ein Tier
Nicht so kuschelig wie wir.
In des Menschen Religion
Spielt er zwar nicht die Hauptperson,
Doch ist derjenige ein Thor,
Der denkt, er käm‘ dort gar nicht vor.
Hier gilt der Frosch seit alters her
Als unrein und hat’s deshalb schwer.
Frosch und Kröt‘ aus Christensicht
Sind unrein und somit würdig nicht,
Mit andern Tieren hier auf Erden
In einem Satz genannt zu werden.
Denn schon das Alte Testament
Den Frosch als Plage uns nur nennt.
Das Buch der Bücher, zweiter Teil,
Gereicht dem Nacktfrosch nicht zum Heil
Denn dort hat Johannes offenbart,
Dass ein Tier von seiner Art,
Wie es in 16,13 heißt,
Unrein als Dämonengeist
Aus dem Drachenmaule kroch.
Drei Frösche, allesamt nicht rein,
Sollen es gewesen sein,
Doch darauf komm ich später noch
Und zwar dann wenn ich erst hier
Über das Buch der Bücher referier‘.
Als Versuchstier, im Labor,
Kommt der Frosch schon öfter vor.
Selbst in der Forschung, wie man weiß,
Lieferte ein Frosch manchen Beweis.
Ohne vorher aufzumucken,
Ließ er seine Muskeln zucken,
Streckte energiegeladen,
Oberschenkel mit den Waden,
Wenn er spürte in den Beinen
Jenen Stromschlag, jenen kleinen,
Den Luigi Galvani ihm sandte,
Der sich Arzt und Forscher nannte.
Dieser, nach jedem Stromversuch,
Führte das Statistikbuch,
Notierte, was der Strom bezweckte
Genau wie weit sein Bein sich steckte.
Der arme Grüne, unter Stöhnen,
Konnte sich nicht an das gewöhnen,
Was Galvani da mit ihm trieb,
Doch er hielt tapfer durch und blieb
Ohne auch nur quak zu sagen
Oder nach dem Sinn zu fragen.
Wenn der Stromstoß stieß hinein,
Schmerzte der Ischias ihm im Bein.
Er war von all dem nicht erbaut.
Ihm ging der Strom unter die Haut.
Versuchsreihen von früh bis spät
Mittels der Elektrizität.
Der Frosch das gar nicht lustig fand,
Dass er so unter Spannung stand.
Doch Undank ist der Welten Lohn!
Schlägt man heut nach im Lexikon;
Beim Stichwort Froschschenkelversuch
Steht Luigi Galvani im Buch,
Der vor langer Zeit entdeckte,
Dass der Froschschenkel sich streckte,
Wenn man mit Strom ihn animierte
Und den Frosch elektrisierte.
Doch vom grünen Anatom,
Der ertragen must den Strom,
Fehlt der Name, nur zu lesen,
Dass er sei ein Frosch gewesen.
Dass im Frosch viel mehr noch steckt,
Haben Psychologen auch entdeckt.
Ganze Heere von Autoren
Haben den Frosch sich auserkoren
Und Prinzessinnen erklärt
Wie man mit einem Frosch verfährt,
Und was man tut und wie man handelt,
Damit zum König er sich wandelt.
Jellouschek schrieb Bände voll.
Doch nicht alles ist so toll,
Was in solchen Büchern steht
In denen es um Sex meist geht.
Beim Psychoquax auf Lack und Knautsch
Auf der Psychologencouch
Wurde mancher Prinz schon ungelogen
Zum Frosch dank eines Psychologen!
In der Werbung, wie man weiß,
Dient der Grüne auch mit Fleiß.
Salamander, Erdal, Quick;
Frosch ist in und Frosch ist schick.
Für Kosmetik, Schokolade,
Ist der Frosch uns nicht zu schade.
Deshalb mit Quakis Jedermann
Kurbelt seinen Umsatz an.
In der Raumfahrt einst sogar,
Der Frosch einer der Ersten war
Welcher, was auf unserer Welt geschah
Aus dem fernen Weltall sah.
Lang davor, in Babylon,
Galt der Frosch als Gottheit schon,
Die archäologischen Belege zwar
Sind dafür heut ziemlich rar.
Doch mancher Frosch geschnitzt aus Stein
Fände sich noch heute ein
Wenn man würde graben dort
Am ur-ur-ur-uralten Ort.
Doch sicher ist, im alten Ur
Gehörte er zur Hochkultur.
Als Marduk wurde er bekannt
Später ward er Baal genannt
Ob Gott oder Dämon er dort war
War selbst den Hexen nicht ganz klar.
Die haben ihn zurechtgestutzt
Für ihre Machenschaft genutzt
Bis er passte gut hinein
Ins Hexen-Alchemie-Latein.
Ein Ruf entstand, voll Widersprüchen,
Gut für alle Hexenküchen;
Und so gaben Hexen drein
Ihren Suppen Fröschebein,
Haben dem Frosch in ihrem Wahn,
Schlimmes Unheil angetan.
Doch weil er trotzdem weiterquakte
Und dass er einst ein Gott war sagte,
Im Pharaonenland vor langer Zeit
Wurde der Frosch gerüchtebehängt,
Ins Tierabseits alsbald gedrängt,
Zur unbequemen Minderheit,
Die von der Masse wird gehetzt.
Mit negativem Ruf besetzt
Wurde dem Tier anstatt von Heil,
Hohn und nur noch Spott zuteil.
„Sei kein Frosch“, so manche sagt
Zu einem der scheint zu verzagt.
„Sei kein Frosch, nicht feige sein“
Ruft man einem hinterdrein,
Der ängstlich ist oder sich ziert,
Und fürchtet, dass er sich blamiert.
Doch ist nicht alles relativ?
Vielleicht liegen wir ja damit schief,
Was als Meinung wir erhaben,
Uns über den Frosch gebildet haben
Und die wir unbedacht laut nennen,
So als würden wir ihn kennen,
Den Frosch, doch nur selten haben wir
Wirklich Ahnung von dem Tier.
Denn wer sagt uns eigentlich
Was am Froschsein wesentlich?
Was heißt das Wort „du Froschnatur“?
Doch sicherlich was Gutes nur!
Und ist in uns nicht auch Entzücken,
Wenn wir ein Nacktfröschlein erblicken?
Wir sind da oft recht einfallsreich,
Wenn den Frosch wir zum Vergleich
Mit dem Schöpfer zieh‘n spontan
Und dessen Ebenbild heran.
Doch wer von uns hat beigetragen
Dazu, dass Frösche keine Schwänze haben?
Bestimmt nicht wer von früh bis spät,
So wie ein Ochsenfrosch sich bläht!
Oft haben solche Leut‘ im Leben
Den Fröschen zu trinken schon gegeben
Oder gedacht, dass sie gefischt,
Und nicht einen Frosch erwischt.
Wer hat nicht wider bessres Wissen,
Einem Frosch die Federn ausgerissen?
Man sagt, der Frosch kann nicht mal singen
Und auch sonst nichts fertig bringen
Denn einer der im Sumpfe weilt
Mit Schurken nur sein Schicksal teilt.
Auch sagt man, dass die laute Stimme
Den Charakter des Frosches mitbestimme,
Denn einer der brüllt so wie ein Leu
Und von Statur her ist nur klein,
Und zudem ängstlich ist und scheu,
Der kann ja nur ein Großmaul sein.
Doch wahrlich, hört zu ich sage euch,
Es steht schon so im Pentateuch:
„Achtet auf ihn, hört seine Stimme“!
(Ex 23,21)
Denn das einzig wirklich Schlimme
An dem was ich beschreibe hier,
Ist, dass von Rom das brave Tier,
Das in Ägypten galt als Gott
Verketzert wurde voller Spott
Weil es nicht passte ins Konzept
Jenem römischen Adept
Der mit den Seinen unumwunden
Hat, was heut noch gilt erfunden.
Der Frosch hat, so wie es gekommen,
Damals ganz still hingenommen.
Später hat er festgestellt,
Dass er ward geprellt.
Seit jenem Tage schimpft er laut.
Doch weil den Göttern er vertraut,
Gibt er nie auf. Der grüne Wicht
Blickt mit heiterem Gesicht
Aus seines Schicksals Abgrundtiefe,
Und seinesgleichen Perspektive,
Auf die, die ihm das angetan
Haben einst im Götterwahn.
Doch jene die ihn einst verrucht
Verunglimpft haben und verflucht,
Übernahmen im Mythos und im Brauch
Den Lurch für ihrem Sprachgebrauch.
So kommt es, dass wir nicht erröten,
Wenn betteln wir um ein paar Kröten;
Und haben wir nicht alle schon
Eine Kröte geschluckt zwecks der Räson;
Obgleich sie uns wollt‘ nicht recht schmecken,
Wie Frösche die im Halse stecken,
Sind machtlos wir da stets geblieben
Und siegreich immer die Amphiben.
Selbst wenn der Frosch im Hals ist klein,
Bewirkt er doch das heiser sein
Und macht aus unsrer schönen Stimme
Ein Quaken nur, das ist das Schlimme.
Und wer übt da schon gern Verzicht?
So wie der Frosch das Quaken nicht
Lässt und auch nicht lassen will,
Sind auch wir nicht gerne still,
Sondern grölen, dass man uns auch hört,
Obwohl‘s vielleicht den Frosch ja stört.
So deutet es sich hier schon an,
Was man unschwer merken kann,
Das mancher von uns, wenn er schreit,
Hat mit den Fröschen Ähnlichkeit.
Doch andrerseits, wen sollte stören
Des Frosches Quak, lässt er es hören?
Gern lauschen wir der Melodie,
Die aus der Teichgrün-Kolonie
Herüberschallt so hörenswert.
Wir nennen es dann Froschkonzert.
Doch hat der Frösche reinstes Quaken
Für manchen Zeitgeist einen Haken;
Denn wenn verliebt durchs Schilf sie springen
Und allzu laut ihr Liedchen singen,
Dann schallt der Lärm oft meilenweit
Und wirkt recht lästig mit der Zeit.
Wird zum Geplärre ihr Geschrei
Ist uns ihr Sang nicht einerlei.
Dann fühlen wir uns oft gestört
Und meinen es wär unerhört,
Was die Frösche Löwen gleich
Sich erlauben nachts am Teich.
Selbst Luther hat einst zugesetzt,
Als er die Bibel übersetzt,
Ihr Gequake in der Nacht.
Hätt‘ sie am liebsten umgebracht.
Er hat die Frösche laut verflucht;
Da haben das Weite sie gesucht.
Vor kurzem jedoch ein Gericht
Brachte den Fröschen Zuversicht.
Ein sturer Mann hatte geklagt
Weil sein Nachbar höchst gewagt
Quappen setzte aus im Teich.
Als die Frösche dann sogleich,
In der lauen Sommernacht
Haben arg Radau gemacht,
Hat ihm das den Schlaf geraubt,
Und er zu klagen sich erlaubt.
Als das Urteil war verkündet
Hat der Richter es begründet.
Er sprach: „Ich geb‘ den Fröschen Recht
Denn diese quaken artgerecht“!
Nun ahnen wir, was solch ein Lurch
Im Froschleben macht alles durch.
Ihm wird so manches Vorurteil,
Weil ahnungslos wir sind, zuteil.
Geboren wird der Frosch nicht gleich.
Als Quappe schlüpft er aus dem Laich.
Das ist am Tier das Kuriose,
Den Frosch macht erst Meta Morphose.
Als Dickkopf mit `nem Schwänzchen dran,
So fängt für ihn das Leben an.
So schwimmt er hier und taucht er dort,
Sein Schwänzchen treibt ihn hurtig fort.
Die Quappen scheinen es zu wissen,
Dass sie den Körper ändern müssen.
So eines Tages dann der Kleine,
Erhält zwei allerliebste Beine.
Nun geht das Schwimmen doppelt schnelle
Von einer zu der andern Stelle.
Nachdem die Baby-Zeit vorbei,
Wachsen Beine nochmals zwei.
Dann zieht Paul Quapp sein Schwänzchen ein
Um fortan nur noch Frosch zu sein.
Er lernt, wie man im Teiche fischt,
Im Sprunge Mück und Flieg erwischt
Und erobert bald im Sturm
Seinen ersten Regenwurm.
Vier Beine hat die Kreatur,
Doch von Laufen keine Spur.
Man sieht durchs Rohr ihn langsam schlüpfen
Oder unbeholfen hüpfen,
Was für uns erlaubt den Schluss,
Dass das Tier sehr dumm sein muss.
Denn wer Beine kann sein eigen nennen,
Der sollt nicht hüpfen, der sollt rennen.
Doch eines sei hier eingefügt.
Wer den Frosch als dümmlich rügt
Dem sei eines hier erklärt:
Des Frosches Gangart ist bewährt
Schon seit vielen Millionen Jahren.
Würden die Frösche Auto fahren
Dann wär‘s fürwahr um unsre Welt
Noch schlechter als es ist bestellt.
Beim Sex gibt er sich wie verrückt.
Wenn ihm der rechte Griff nicht glückt
Fasst er nach. Er gibt nicht auf
Manchmal ein Dutzend all zu Hauf
Probieren ihr Glück bei einer Dame
Von der man weder Rang noch Name
Noch ihre Sexpraktiken kennt.
Der Frosch ist scharf und sehr potent.
Er bläst sich auf, er hat die Gabe,
Für sie mit Imponiergehabe,
Doch verschlägt es ihm die Sprache
Wenn er anfängt mit der Sache.
Tomi Ungerer hat ihn studiert,
Sein Paarungsverhalten karikiert.
Das Frosch-Kamasutra ist voll
Von Fröschen, die sich liebestoll,
Den Menschenkindern analog,
Paaren ohne dass er log.
Der Frosch ist hilfreich sagt die Mär;
Und dies nicht ganz von ungefähr.
Der Prinzessin bracht zum Glück
Die goldene Kugel er zurück,
Die er tief im Brunnen fand.
Sie warf zum Dank ihn an die Wand.
Der Frosch für Märchen prädestiniert,
Hat sich als Prinz ihr präsentiert.
Sie fand es herrlich und nicht schlimm.
So schrieben es die Brüder Grimm.
Aus Aesop’s Hinterlassenschaft
Weiß man, dass der Frosch ist fabelhaft.
Neben Wolf, Leu, Aar, Schakal und Fuchs
Fabuliert ein Tier von plumpen Wuchs,
Und stellt sich mal dumm, mal weise dar.
Man ahnt, dass dies das Fröschlein war,
Welches in antiker Fabel
Auftrat als Meister der Parabel.
Auch Wilhelm Busch, der Wohlbekannte,
Schrieb Froschgeschichten amüsante.
Selbst Goethe ließ die Frösche quaken
Als sie bei ihm im Eise staken.
Doch spätestens seit Eugen Roth
Weiß man, dass Frösche sind bedroht.
Der Mensch, er ist auf sie versessen.
Er mag sie gern, doch nur zum Essen.
Eugen starb hoffend, dass die Enkel
Verspeisen nicht mehr Frosches Schenkel.
Er wird sicher nun dort oben
Fluchen auf uns dumme, groben
Welchen noch immer steht die Gosche
Nach den Schenkeln von dem Frosche.
Dass Frösche meist ganz anders sind
Als wir und auch die Menschen denken,
Versuchte Zeus nun einzulenken,
Weiß im Olymp hier jedes Kind.
Denn welcher grüne Jung‘ besaß
Nicht einen Frosch im Einmachglas,
Der für ihn hat prophezeit
Tag und Nacht stets dienstbereit.
Den Menschen sind die Frösche auch
Willkommen in ihrem Sprachgebrauch.
So manchen Vers, der wurd ersonnen
Hat man den Fröschen abgewonnen.
„Die Frösche tun sich selbst nur Schaden
Wenn sie den Storch zu Gaste laden“
„Der Frosch, das weiß ein jeder Wicht,
Ist zahnlos, deshalb beißt er nicht“
„Mancher Frosch bläht seinen Kropf
So groß auf als wär es sein Kopf“
„Setz einen Frosch auf gold‘nen Stuhl,
Er hüpft zurück in seinen Pfuhl“
„Des Frosches Fluch kann nichts bezwecken
Weil er im Wasser bleibt meist stecken“
„Wenn Frösche und Mäuse sich bekriegen
Hat der Habicht leichtes Siegen“
„Wenn der Frosch liegt tot im Grase
Tanzt die Flieg auf seiner Nase“
„Dem Frosch im Pfuhl und seinem Kumpan
Bleibt unbekannt der Ozean“
„Dem Frosch im Brunnen fällt es schwer
Einen Blick zu tun aufs Meer“
„Wenn der Frosch quakt, sagen die Alten,
Soll auch der Mensch die Hände falten“
„Wo’s Frösche gibt, so ist es Brauch,
Gibt es seit jeher Störche auch“
„Man kann ein Fröschlein nicht zum Singen
Auf die Opernbühne bringen“
„Der Frosch lässt sich die Stammesriten
In seiner Pfütze nicht verbieten“
„Wer sich hat Frösche eingeladen
Muss in trübem Wasser baden“
„Dem Frosch, der an den Sumpf gewöhnt
Sind Gold und Edelstein verpönt“
„Die Frösche in gar schlimmer Weise
Dienen dem Adebar als Speise“
„Wer ein rechter Frosch will sein
Der zieh sein Schwänzchen alsbald ein“
„Der Frosch übt selten gern Verzicht
Drum lässt er auch das Quaken nicht“
„Frösche haben nichts zu lachen
Wenn sie den Storch zum König machen“
„Um die Frösche ist’s gescheh‘n
Wenn sie nicht mehr baden geh’n“
„Will der Frosch ein Sieger sein
Muss er wie ein Tiger sein“
„Der Frosch der aufbläht sich am Teich
Wird niemals einem Ochsen gleich“
„Lass doch die Frösch‘ im Sumpfe schrei’n
Und tu indessen das was Dein“
„Der Frosch will sein dem Ochsen gleich
Und koste es sein Königreich“
„Der Frosch trinkt seinen Teich nicht aus
Denn er braucht ja sein zu Haus“
„Der Frosch könnt er sich selbst verkaufen
Wär mehr als nur ein grüner Haufen“
„Die Stimme groß, er selbst ist klein
Was nahe nichts, hat ferne Schein“
(Friedrich von Logau)
„Quak, quak, so tönt des Frosches Singen.
Was Schönes will ihm nicht gelingen;
Doch wer legt fest, was schön ist hier?
…………………………….Wir“
„Der Frosch ist“, so sprach Zeus gar heiter
Zu den andern Göttern weiter,
„Fürwahr ein sonderbares Wesen.
Erst kürzlich habe ich gelesen,
Was Aristoquakes einst bei Nacht
Hat alles zu Papier gebracht
Über den Quaks, den hübschen grünen.
Er wagte in seinem letzten Buch
Als allererster den Versuch,
Tapfer all das Leid sühnen,
Welches bisher nie gerügt
Der Mensch dem Tier hat zugefügt.
Unter anderem ließt man dort“
So fuhr der Göttervater fort
„Ich weiß noch wie als Kind wir gingen
Durch Mühsal, ihm die Fliegen fingen
Damit er sich daran konnt‘ laben.
Was andre mit ihm getrieben haben
Hat der Autor auch berichtet,
Doch das sei hier nun nicht verdichtet,
Denn es war schändlich allemal.
Heute wär es ein Skandal,
Was die Kinder, die so lieben
Mit den Fröschen alles trieben.
Glaubt mir, es war fürwahr ein Graus!
Drum spar ich das Kapitel aus.
Auch mancher von uns taucht bisweilen
Auf in des Dichters Dichterzeilen
Doch auch das“ sprach Zeus sonor,
„Trag ich wohl besser nicht euch vor“.
Danach fügte der Kronìde spontan
Des Autors letzte Verse an.
„So hoff ich, dass man dereinst sagt:
Hör zu wie schön das Fröschlein quakt.
Denn schließlich steckt des Lebens Sinn,
In jedem Froschgesang ja drin.
Denn ruft gar lustig er am Teich
Bestellt er sich ein Weib zur Laich
Und so geseh’n, das Fröschelein
Könnte für uns Vorbild sein.
Nur müssen wir auf seid‘nem Laken
Nicht unbedingt dabei auch quaken.
Wenn dem so ist, dann sei doch froh.
Ruf nicht „igitt ein Frosch“, sag „oh“.
-------
wird fortgesetzt
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