Mittwoch, 13. Juli 2016

Die Muse und der Dichterling

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 44 - 27
 Maxi und der Dichterling

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sollten uns, denk ich, nicht zieren,"
Erwiderte Maxima dem Dichterling,
"Und so wie es Homer einst tat,
Als er sich selbst gehänselt hat,
Indem nachträglich er den Mut aufbrachte,
Und sein eignes Werk zum Spotte machte,
Den Krieg wie er, nun parodieren."
(Aristoquakes schrieb dazu: Als der große Dichter erkannte,
was er mit seiner wortgewaltigen Verherrlichung des Krieges
in der Ilias angerichtet hatte, schrieb er, um sich dafür zu entschuldigen,
die Batrachomyomachia, in  der er sein eigenes Hauptwerk parodierte)

"Das ist zwar nicht mein Ding,
Denn wir verderben es uns mit allen
Herrschern mitsamt deren Vasallen,"
Sprach der Dichter da zu ihr.

"Doch wenn du meinst das wir das sollen,
So bitt ich dich, erklär es mir,
Wie wir zwei das machen wollen!"

Maxi um keinen Rat verlegen,
Hielt ihm sogleich ein Buch entgegen.

"Wir machen es genau wie er!"


Es war vom Dichterfürst Homer
Die Batrachomyomachie.
Nachgedichtet und ambitioniert
Mit bunten Bildern Illustriert,
Hielt sie dem Dichter gar verwegen
Indem als Muse ja vom Fach,
Sie lächelnd weiter zu ihm sprach,
Sein eignes Machwerk nun entgegen.







"Damit vergackeiern wir sie!"

"Indem wir lächerlich alle jene machen
Die einen neuen Streit entfachen,
Und sie als ungebildete Hottentotten,
Oder als Schildbürger und Abderiten,
Mit rückwärts gewandten Verdummungsriten,
Ihrer Machenschaften wegen, all verspotten,
Und sie als Tiere stellen dar,
Als Mäuse oder Frösche gar,
Wie in der Batrachomyomachia,
Mit Dummheit als Charakteristika,
Und ihre Namen dazu nennen,
Wird sie die Welt erkennen,
Bevor sie Unheil stiften
Und die Welt vergiften!"

***

"Wir beide", fügte sie spontan
An Ihren Freud gerichtet an,
"Tun damit unsre Dichterpflicht
Mehr zu tun obliegt uns nicht!"


"OK", sprach der drauf sichtlich heiter,
Dann machen wir wie bisher weiter.

***

Gesagt, getan wie angedacht
Hat man es auch gleich gemacht.

***

Wie die Geschichte weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.