Montag, 11. Juli 2016

Die Muse und der Dichterling




Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 44 - 24
 Maxima und der Dichterling
  
ber


 Maxi, so erkläre mir doch,
Ich bitte dich, das eine noch,"
Wandte der Dichter freundschaftlich
Erneut an seine Muse sich.
"Wie kommt es, dass Homer in seinen Dramen
Niemals erwähnt hat deinen Namen
Und du dich trotzdem Muse nennst."
"Manchmal, glaub ich dass Du pennst"
Erwiderte sie drauf erstaunt
Urplötzlich nicht mehr gut gelaunt.
"Du hast mich im Olymp einst doch,
Ich hoffe du erinnerst''s noch,
Den Griechen und dem Rest der Welt
Im Teil zwölf von unserm Epyllion,
(Siehe auch hier und hier und hier)
Das ist drei Jährchen her zwar schon,
Mit meinen Schwestern vorgestellt."
Homer war damals nicht zugegen.
Das ist ganz schlicht der Grund weswegen
Jener mich nicht kannte
Und deshalb mich nicht nannte!"
"Ach ja, jetzt fällt's mit wieder ein.
Wie kann man nur so vergesslich sein.
Ach Maxi wenn ich dich nicht hätte!"
"Du bist schlimmer als eine Schlaftablette."
Erwiderte sie schnippisch drauf
Und griff dann den Faden wieder auf.
"Damals mussten wir Froschgeschichten
Zu Papas Unterhaltung dichten
(Mit Papa ist Zeus, der Vater der Musen gemeint)
Das war eine schöne Zeit!"








"Ja jetzt erinnre ich mich daran."
Gab ihr der Dichter zu verstehen.
"Ich hab im Traume dich gesehen.
Du trugst ein grünes Kleid."



"Von Fröschen welche Mucken
Fröhlich an ihrem Pfuhle schlucken
Hast Du in jenen Tagen
Dort oben vorgetragen."
"Und auch das großartiges Werk von mir,
-Wie man 'nen Frosch erkennen kann-
Unmittelbar im Anschluss dran,
Trugst du dem erlauchten Korps,
Der Götter im Olympe vor."
"Ja es war wirklich schön dort oben
Direkt unterm Himmelsgloben.
Beinah so schön wie hier mit Dir!"
Fügte er schmeichlerisch hinzu:
"Ja", ergänzte sie im Nu,
"Du warst damals schon ein großer Dichter.
Ich sehe noch heute die Gesichter
Der Götter, die mit offnem Munde,
Staunend in der erlauchten Runde,
Mir begeistert applaudierten.
Und zum Vortrag gratulierten."
"Selbst Hera", so sprach weiter sie,
Und mein Papa, ihr Gatte,
 Fanden spannend es und interessant
Was ich von dir vorgetragen hatte."
"Ich weiß!" erwiderte der Dichter drauf,
"Von da an ging's mit mir bergauf.
Die zwei machten mich bekannt."
"Wären die beiden nicht gewesen
Müsste allein ich all das lesen,
Was ich höchst beachtenswert,
Der Welt hab dichterisch beschert!"
Ach was hat Maxi da gelacht.
"Du bildest dir am End noch ein
Ein Dichter wie Homer zu sein."
"Indem du Schabernack hier treibst
Und die Ilias nochmals schreibst,
Machst du dich nur lächerlich!"
Doch dann hat sie bei sich gedacht:
"Vielleicht ist es ja zweckdienlich,
Wenn Homers großes dichterisches Werk
Einer wie Aristoquakes, mit Augenmerk,
Auf den Sinn von Kriegen und Gewalt
Und religiöser Verblendung dergestalt,
So wie es dereinst Pigres machte,
Der vermutlich ähnlich dachte,
Gegenwartsbezogen illustriert,
Froschperspektivisch parodiert."
"Ein solches Werk ist in der Tat,
In der Weltliteratur Vakat."
Deshalb wandte sie in aller Ruh
Sich nun erneut dem Dichter zu.
"Entschuldige, ich wollte dich nicht kränken!"
Es ist mutig von dir, dass du trotz allen Ränken,
Zu dem was du da treibst, auch stehst!"
Und dann fügte sie im Nu
einen Nachsatz noch hinzu:
"Wenn du es mir noch zugestehst,
Werden wir zwei gemeinsam nun,
Was zu tun ist weiter tun,
Um so wie's uns ist eigen,
Der Welt in Versen aufzuzeigen,
Dass religiöse Verblendung und Gewalt,
Wie in der Ilias und der Bibel sie
Durch vier Jahrtausende nun bald,
Von Hierarchie zu Hierarchie,
Beschrieben und verherrlicht werden,
Fehl am Platze sind auf Erden.
***
Wie das Ganze weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.