Samstag, 23. Juli 2016

Auf dem Schlachtfeld


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 45
Auf dem Schlachtfeld
vor Mausulina


ährend  


Aristoquakes der Dichterling
Und seine Muse Aristomyomaximus,
So gut sie konnten und es ging,
Mit Geisteskraft und Genius,
Samt einer Flache Wein,
In des Dichters Kämmerlein,
Wo die zwei verweilten,
Und gemütlich dort in aller Ruh,
An ihrem Machwerk weiter feilten,
Um all die schlimmen Kriegsgeschichten
Exakt der Nachwelt zu berichten,
Ging's auf dem Schlachtfeld anders zu.

***

Vor Mausulinas Mauern jetzt,
Troxartes der König war entsetzt,
Stürmte die Froscharmee heran.



Mehr als hunderttausend Mann,
Bewaffnet all mit ellenlangen
Zugespitzten Haselstangen.

Pausback selbst, der offenbar,
Der Anführer der Streitmacht war,
Kam gar mutig in der Mitten
Seines Heeres angeritten.

Gepanzert und gerüstet gut
Mit Langschwert und mit Muschelhelm,
Führte der streitbare grüne Schelm,
Laut quakend und mit kühnem Mut,
Das grüne Heer in Übermacht,
Gegen die Mäuse in die Schlacht.

Das Ross auf dem der König saß,
Gepanzert so wie er fürbass,
Trabte mit ihm höchst verwegen,
Nun der Stadtmauer entgegen.

 Im grünen Heer ein jeder Recke
Gleichschritt haltend ganz exakt,
Offenbar zum Mutmachzwecke,
Hat Sieg und Heil gar laut gequakt.

***

Als Troxartes hinter Mausulinas Zinnen
Das Froschheer draußen kommen sah
Rief er hinter den Mauern drinnen,
Das Offizierskorps zu sich ebenda.




"Pausback greift erneut uns an!"
Sprach ängstlich er zum General.
"Und das nun schon zum dritten Mal!"
Mach mir schnell einen Abwehrplan!"






Der Mausegeneral und seine Offiziere
Taten sogleich nun das Ihre,
Um Pausbacks Angriff abzuwehren
Und einen Empfang ihm zu bescheren,
Der seinem Heere würdig war.





"Als erstes sollten wir die Tore schließen
Und Öl in alle Gräben gießen.
Das ist nicht grade billig zwar,
Doch das mögen Frösche nicht!"
Sprach der Oberst mit Zuversicht.

Und dann fügte der Filou,
"Wenn wir es anzünden!" hinzu.

"Auch sollten wir weiße Fahnen schwenken
Damit Pausback und die Seinen denken,
Dass wir uns ergeben.
Das rettet uns das Leben."




Die andern stimmten sogleich zu.
Und so tat man es im Nu.

Doch es sollte anders kommen
Als man es sich hat vorgenommen.

***

Als das Öl was man bezweckt
Hatte um die Frösche zu verbrennen,
Vom General ward angesteckt
Lernten sie die Tücken kennen,
Die der Wind hat, wenn er weht.
Und vor allem wenn er dreht.

Tausend Mäuse sind verbrannt.
Der Rest ist mit versengtem Fell,
Winselnd, pfeifend und blitzschnell
Gar rußig aus der Stadt gerannt.

Dort gerieten sie in eine Falle.
Die meisten starben, doch nicht alle.



Wie's im Kriege weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.