Freitag, 7. März 2014

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-97
- Frosch und Kröte in der christlichen Kunst -


"Das nächste Bild, das ich hier habe
Ist eine zeichnerische Wiedergabe,
Von einem Relief das jedermann
In St. Etienne bestaunen kann."


So fuhr der Hadesherrscher fort
Und fügte dann in aller Ruh
Die Erklärung gleich hinzu:

"An der Kathedrale dort,
Für alle die zur Kirche gehen,
Sündige Männer und auch Frauen,
Allesamt in Stein gehauen,
Sind über dem Portal zu sehen.

Sie müssen dort seit tausend Jahren
Den Zorn des Allmächtigen erfahren,
Indem im Höllenfeuer sie
Gequält werden von Krötenvieh.

Wie in Rom der Vatikan
Im Mittelalter gern es sah,
Ist es dargestellt im Kunstwerk da,
Dass man das Fürchten lernen kann.



Von Monstern in die Glut geschmissen
Wurden von Fröschen sie gebissen
Und mussten so lange dort garen
Bis geläutert ihre Sünden waren.


So war es damals nach dem Tode
Vom Klerus geschneidert Mode!

Von Steinmetzen ward umgesetzt,
Was in Rom versponnen
Der Klerus hat ersonnen.
Wir staunen heute noch und jetzt
Wie des Herrn Jesus Erdenbote
(gemeint ist der Papst)
Den Seinen einst mit Monstern drohte
Und wie man bange machte sie
Mittels Frosch- und Krötenvieh,
Damit sie brav zur Kirche gingen
Um den Zehnten hinzubringen,
Den er ihnen abverlangte.



So wie Tebartz van Elz es dankte
Indem mit Protzbauten er prahlte
Die seine brave Herde zahlte,
Hat man es von Anfang an
Mit dem Christenvolk getan.



***

Wie in St. Etienne es war,
War es auch an der Loire,
Im christlichen Milieu,
In Saint Fortunat Charlieu.
Auch in Bourges war das so
Und in Foy Conques ebenso!


Luxaria dem Krötenfraß
In Stein gemeißelt ausgesetzt
War das rechte Strafausmaß
Für jene welche bis zuletzt
Der Lüste haben nur gefrönt
Und anstatt der Liebe
Gehorchten nur dem Triebe.

Mit Riesenfröschen an den Brüsten
Und Kröten auf der Scham
Sie an Kirchenmauern büßten.
Und der Satan, der Filou,
Sah töricht, hämisch und infam
Grinsend ihnen dabei zu.
So hat man die Christen einst verhöhnt!"

Die Gläubigen ohn' aufzumucken
Mussten manche Kröte schlucken
Bis die Fegefeuerszenerie
Geläutert verlassen konnten sie.

In Santiago de Compostela,
An der Kathedrale ebenda,
Kann man heute es noch sehen
Was mit einem ist geschehen,
Der im Leben aus Verlangen,
Zu oft fremd ist einst gegangen.


Eine böse Kröte frisst,
Dem Armen ab sein bestes Stück,
Was eine schlimmste Strafe ist,
Da war selbst ich anfangs perplex,
Für das bisschen schnellen Sex
Nebenher zum Eheglück."

Da grinsten alle Seelen schief.
Doch als Odysseus laut rief,
Gar flegelhaft auch vor den Damen:

"Das kann uns hier  ja nicht passieren,
Zeus ließ uns ja bereits kastrieren
Bevor wir ins Elysium kamen,"

Begann ein homerisches Gelächter
Sodass beinah der Mauerwächter
Auf des Elysiums Zinnen
Grölte als wäre er von Sinnen.

Ach was hat man da gelacht.
Und alle waren drüber froh
Dass Zeus es hatt' geregelt so.

Hades hat dem Lärm ein End gemacht
Indem mit Ernst im Wort,
Er setzte seinen Vortrag fort.

***
"Spann man damals Seemannsgarn
In Frankreich an Loire und Tarn?
Oder ist es umgekehrt?
Hat man die Lurche dort verehrt
Wie es die Ägypter taten?

Wir erinnern alle doch
An die Häretiker uns noch,
 Katharer hießen sie mit Namen,
Die aus dieser Ecke kamen!!!"

Sonderbar ist allemal
In Moissac-Tarn-Garonne
Von Saint Pierre das Südportal.
So wie erwähnt von Hirschberg schon.

Siebzehn Kröten kriechen dort,
Als wäre es ein Lurchenhort,
In Reih und Glied im Dauerlauf
Am steinernen Portal hinauf
Und gegenüber dann putzmunter,
In der Gegenrichtung runter."

"Was uns bleibt ist Rätselraten!
Oder weisen eins und sieben
Bei der Zahl siebzehn, wie beschrieben,
Auf jenen Zahlenschlüssel hin,
Der bei Johannes siebzehn schon
(Offenbarung 17,1-18 Mit der "großen Hure"
und "Babylon" ist die Weltmacht Rom gemeint)
Hatte seine Hochsaison?"

"Ich bin kein Christ",  sprach Hades heiter.
"Ich will die Antwort gar nicht wissen.
Und dann machte Kunst beflissen,
Er mit den nächsten Werken  weiter.

***

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.