Mittwoch, 19. März 2014

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-105
- Frosch und Kröte in der mittelalterlichen Kunst
- Hades, der Bruder von Zeus referiert weiter -

Hades nahm am Monitor
Sich die nächsten Bilder vor.
Die mittelalterliche Welt
Hat er nun weiter vorgestellt.

"Die Entmilchung von H. Maier
Lüftet den Geheimnisschleier
Und zeigt uns ziemlich deutlich an
Was manche Frau hat einst getan
Wenn sie ihr Baby hat verloren
Oder es war tot geboren.


Vorzubeugen dem Verdacht,
Dass sie das Kind hat umgebracht,
Im Mittelalterhexenwahn,
Setzte sie die Kröte an.
Kam dann die Hebamme zur Frau
Zwecks Milchfluss-Überprüfungsschau,
Zu kontrollieren beide Stellen,
Waren versiegt bereits die Quellen
Und somit bewiesen klipp und klar,
Dass sie keine Hexe war."

Die Seelen grinsten; Hades sprach:
"Ja im Mittelalter war
Eben manches sonderbar!"
Und dann legte er noch nach:
Die Kirche schmiedete Intrigen,
Stichwort Inquisition,
Um gegen Luther zu obsiegen
Den Führer der Revolution.

Die Wittenberg'sche Nachtigall
Sang im Lande überall,
Und ließ sich beim Konzert nicht stören.
Bis nach Rom war sie zu hören,
Wo am Tiber ihr Gesang
Dem Papst schrill in den Ohren klang.


Ihm schien es wenig hörenswert.
Für ihn klang es wie Froschkonzert,
So als würden sich aus jenen Tagen
Als vor vielen, vielen Jahren
Die Frösche selbst noch Götter waren,
Diese sich bei ihm beklagen,
Darüber was im Glaubenswahn,
Rom ihnen hatte angetan.

Doch  Fehler die der Klerus machte,
Als an die Macht er Schelme brachte,
Das war ja alles lang schon her,
Interessierten ihn nicht mehr.
Und so kam es wie es kommen sollte
Auch wenn die Kirche es nicht wollte!"

***

"Lasst uns im Zusammenhang,
Weil auch dies ist von Belang,
Den Dunkelmännerbrief betrachten
Und uns auf seinen Einband achten.


Hutten, der den Brief verfasste
Dem Klerus eine Krott verpasste.
Er ließ sie auf den Titel drucken
Und der Bischof musst sie schlucken."

Als nächstes klickte Hades dann
Ein paar alte Stiche an,
Aus dem fünfzehnten Jahrhundert,
Die man heute noch bewundert.

Bildunterschrift hinzufügen
Von Aristoquakes koloriert
Hat farbig er sie präsentiert.

Sie dienten in manchem Druckwerk schon
Als Beiwerk zur Illustration
Von Fabeln, Märchen und Gedichten.

"Leider muss ich drauf verzichten
Ein paar davon euch zu erzählen,"
Sprach Hades; "Bilder auszuwählen,
Auf die ihr alle seid erpicht,
Ist hier und heute meine Pflicht."

Und dann klickte er spontan
Die nächsten Kunstwerke schon an.

Zwei Bilder von den neuen dreien
Waren Kirchenmalereien.




Das dritte, aus längst vergang'nem Säkulum,
Stammte aus einem Bestiarium
In welchem ist  beschrieben
Wie sehr Reiher Frösche lieben!"


"Dass die auch mancher andre mocht',
Möchte mit den nächsten Bildern,"
So sprach Hades, "ich euch schildern."


"Janus mochte sie gekocht!
Bei Tisch serviert mit etwas Wein
Aß er sie mit Wohlbehagen.

Der Bauer sperrte in ein Glas sie ein
Um nach dem Wetter sie zu fragen,
Ob es warm wird oder kalt
Oder ab es regnet bald."


Dazu fügte er spontan
Einen Querverweis  gleich an:

"Falls mehr dazu wollt wissen ihr
Dann klickt doch einfach einmal hier."

Ohne Pause fuhr er fort:
"Das Amsterdamer Publikum
Ich war selbst einmal vor Ort,
Liebte das Panoptikum,
Besonders wenn der Frosch der Star,
Wie auf diesem Holzschnitt war."

"In Italien die graziösen
Adeligen, amourösen
Damen haben ihn ins Bad geladen,
Nicht nur um mit ihm zu baden!"


"Die Herrn, inzwischen ganz intim,
Gingen zum Tanze aus mit ihm!"


"Am Teich ließ von den grünen Tieren
Sich manches Pärchen animieren."


"Die Maler hatten's insofern,
Dass man ihn fangen konnte gern.

Sie stellten ihn, so wie er war,
Doch manchmal auch ganz anders dar."


Hades hat auf die Uhr geblickt,
Und dann, weil er schon müde war,
Ließ er weg den Kommentar
Und dabei ist er eingenickt.

***

Wie die Sache weiter geht
in der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.