Montag, 15. September 2008

Die Sache mit Baubo, Dementer und Maria


Die Sache mit Baubo, Demeter und Maria

Ihr seht, ich habe nicht gelogen,
Fuhr Aristoquakes mit Nachdruck im Wort,
Überzeugt von seinen Ausführungen, fort.

"Auf Kröte und auf Frosch bezogen
Wissen wir jetzt zwar auch nicht mehr
als vorher
Aber über die Praktiken von Rom"
So ergänzte er lächelnd, „schon“!
Und dann fügte er spontan
Auch das Folgende noch an:

„Nachdem ich euch dieses Beispiel habe gegeben
Ist sicher euch klar des Papstes Bestreben.
Um aufrecht zu erhalten Dogma und Macht,
Wird alles bekämpft und zunichte gemacht,
Was der traditionell eingefahrenen Lehre,
Von außen her kommt in die Quere.

So wurde auch unser Gedicht manipuliert.
Der Vorgang war freilich nicht unkompliziert,
Denn die Querverweise in der Literatur
Hinterließen doch so manche Spur,
Die wieder den Weg zurück dorthin weist
Zur Quelle von welcher sie ausgangs gespeist.
Ich füge dafür ein Zitat euch noch an,
An dem man es deutlich erkennen noch kann,

Dass die Heilige Jungfrau, von mir hoch verehrt,
Mit einem Frosch hat einstmals verkehrt.

Bei Hirschberg und Devereux ließt sich das so:
Die Heilige Jungfrau Maria und die alte Baubo,
Die Fröschin hatten, was bis heut ist tabu,
Zur Zeit der alten Griechen ein Rendezvous.

Die alte Baubo auf dem
Mutterschwein

Maria, so heißt es, hielt Ausschau nach einem Sohn.
Da bot ihr die Fröschin zur Adoption,
Gar freundlich ihren Letztgeborenen an.
Was die Jungfrau darauf hin hat getan,
Wie es in praxi genau weiter ging,
und wie sie ihren Sohn empfing,
Ist nicht belegt durch Literatur.
Doch fand ich auf der heißen Spur
Bei Petronius den Rest!
„Qui fuit rana nunc rex est“,
Was so viel bedeutet wie,
Dass den Frosch geküsst hat sie
Und aus dem, auch wenn es klingt absurd,
Nunc rex est, ein König wurd.


Ein Querverweis sei hier erlaubt.
Im Vatikan, schon arg verstaubt,
Steht im Mythographus Vaticanus
Etwas, was man wissen muss.
„Die lykischen Bauern, wer wusste das schon,
Verspotteten Demeter einst mit einem Ton,
Der aus ihrem Loche gekommen.
Später, bestimmt weil der Papst es befahl,
Umschrieb man den Ton absichtlich verschwommen
Als „sonum naribus“, nasal
Und sprach von einem Laut der öbszön.

War es ein Furz oder war es Gestöhn?
Oder entstand der Ton beim Gelüst
Mit welchem Dementer im Schilf wurd geküsst?
Ein Ton, als ob er Frosch leis quakt:
Ein Liebeston wie Hirschberg sagt.

Wenn Baubo gleich Kröte oder Frosch
Lockend öffnen Schoß und Gosch,
Ist das ein Hinweis auf die gar kühne
Berüchtigte Hetäre namens Phryne,
Die dem Praxiteles ausdrucksvoll
Einst Modell gestanden haben soll.

Als der die Aphrodite schuf,
Hörte er erstmals diesen Ruf,
Den Ton der seinem Künstlerohr,
Erotisch oder nasal kam vor.

In jener Tonart, so die Lage,
Sprach die Kröte an dem Tage,
Als sie die Heilige Jungfrau sah.
Was dann mit ihrem Quapp geschah
Steht, dem Papst noch heute zum Verdruss,
Im Nachlass von Petronius.

Auch wenn ihr nun alle über mich kichert:
Der Satz ist authentisch und gilt als gesichert!
Da steht es ganz klar, nun seid ihr perplex,
„Aus dem Frosche wurde ein Rex“!


Der Satz deutet an, wie es einst beim Rendezvous
Zwischen dem Frosch und der Jungfrau ging zu.
„Ein Küsschen in Ehren
Kann niemand verwehren“
Hat sich Maria bestimmte einst gedacht
Als ihr der Frosch einen Antrag gemacht.
Gar schüchtern hat sie es aber doch dann probiert.
Ein Hauch von einem Kuss, schon war es passiert.

Der Frosch wurde ein König, saß vor ihr entblößt
Und quakte „vielen Dank, du hast mich erlöst“.
Was sollte Maria nun tun mit dem Kleinen?
Sie suchte sich für die Vaterschaft einen.
Da kam sie zu Joseph, dar hatte grad Zeit
Und schlug ihn mit einem Augenaufschlag breit.


wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.