Freitag, 19. September 2008

Akademische Streitpunkte

Akademische Streitpunkte
Batrachomyomachia

„Ein Wort noch ganz kurz, wir haben ja Zeit
Zum gegenwärtig so heftigen literarischen Streit“,
Sprach Herr Konträr und schenkte sich ein
Und trank bevor er fort fuhr einen Schluck Wein.

„So mancher Exeget hoch gebildet und studiert
Hat lebenslang geforscht, und recherchiert
Allein um die bedeutsame Frage zu klären,
Von was sich die Frösche tatsächlich ernähren.
Doch ist es müßig sich den Kopf zu zerbrechen,
Darüber wie die Frösche sich konnten erfrechen
Kalmus zu essen, Kohl Minze und Lauch
Oder Kürbis, Sellerie und Wurzeln vom Strauch.
Ob damals der König und seine antiken Gefährten,
Sich tatsächlich, wie beschrieben von Gemüse ernährten
Ist unerheblich: Der Frosch ist nicht dumm
Und stellt auch wie wir den Speiseplan um.
Wer dacht von uns Menschen in vorchristlichen Jahren
Wohl jemals daran Kalorien zu sparen?
Haben wir nicht alle selbst, weil Brot knapp bemessen,
Kohl schon und sogar Wurzeln und Nesseln gegessen?
Warum sollte den Fröschen es besser ergehen.
Wer im Krieg einmal Hunger schob wird es verstehen.
Fleisch das uns zur Ernährung scheint elementar
Wird in jedem Kriege in der Regel schnell rar.
Ähnlich wie uns Menschen ist es den Fröschen ergangen.
Keiner hatte Zeit mehr um Fliegen zu fangen.
Alle mussten malochen rund um die Uhr
Zum Hungerlohn für die Waffenproduktion nur.
Und jene die das Jagen beherrschten gekonnt
Waren zum Kämpfen geschickt an die Front.

Vielen von den Forschern fehlt es auch an Humor.
So kommt es heut nach über zweitausend Jahren noch vor,
Dass sich einige der bedeutendsten Philologen
Zanken und streiten kleinlich und arg überzogen,
Weil einer den anderen dadurch verletzt,
Dass er ein Wort anders als der andre übersetzt.
Da streiten weltweit die Gelehrten darüber
Ob „Polyphones“ heißt „Vielschrei“ oder “Viekquak“ doch lieber.

Andere der studierten, Intellektuellen Gescheiten,
Sich auf literarischer Ebene darüber streiten,
Ob es Katzen schon gab im griechischen Land
Zurzeit als der Froschmäusekrieg dort entstand,
Denn die Mieze ist erwähnt in einem der Reime.
Die Homeranhänger ersticken die Frage im Keime.
Katzen gab es zwar in jener Zeit dort noch nicht,
Doch das Wort Katze in altgriechisch dem Wort Wiesel entspricht.


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.