Mittwoch, 1. Juni 2016

Die Muse und der Dichterling



Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 44 - 6
 Maxima und der Dichterling

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Maxi so im Schneidersitze,
Das Buch noch in der Hand
Auf des Idas höchster Spitze
Vor Amun saß  am Wolkenrand,
Klingelte ihr Apple-Telefon.

Der Dichterling in leisem Ton,
Während einen Vers er schrieb,
Erkundigte sich bei ihr danach,
Wie lange sie noch oben blieb,
Indem er gar ungeduldig sprach:

"Maxima ich brauche dich.
Lass mich doch nicht so im Stich.
Ohne Dich geht gar nichts hier!
Ach Maxi ich verzweifle schier.
Mein Gehirn ist schon ganz leer.
Das Reimen ohne dich ist schwer.
Und Maxima, du weißt es doch,
Dass wir zwei zusammen noch
Haben so viele Froschgeschichten
In unserm Machwerk zu berichten.
Ohne Dich komm momentan
Ich ganz und gar nicht mehr voran.
Ach Maxima, du fehlst mir hier
So bitte steig herab zu mir
Und steh mir bei hinieden
An meiner Seit beim Verse schmieden. "

So hörte sie ihn unten klagen.

Während er noch hat gesprochen,
Hat sie ihn unterbrochen.
"Hör zu, ich muss dir auch was sagen."


Und dann erzählte gar intim
Was Amun der neue Weltregent
Und Herrscher auf dem Gottesthron,
Für des Dichters Testament
Ihr just empfohlen hatte, ihm.


"Das hab ich längst erledigt schon!"
Erwiderte der Dichter drauf.
Und dann fügte er spontan,
Und zwar aus gutem Grund,
Scherzend gleich ein Nachwort an.

"Ich bin ein junger Hüpfer doch
Gegen den alten Amun noch,
Zudem topfit und kerngesund.

Wenn ich noch fröhlich hüpf, lebt der,
Da bin ich sicher, längst nicht mehr."

"Richt ihm aus dem alten Frosch
Dass er besser hält die Gosch
Als uns Sterblichen zu sagen
Wie wir uns hätten zu betragen."

Aber weil wir grad von Fröschen reden
So fuhr Aristoquakes fort,
Ganz schnell dazu ein Wort:


"Ich schick Dir gleich 'ne Mail mit Bildern,
Sie sind siebenhundert Jahre alt,
Die einen alten Vorgang schildern
Der bislang als Gerücht nur galt.

Das eine Bild zeigt Kaiser Nero der
Eine Kröte hat drauf just  geboren,
Dereinst im Lateran.


Wo Päpste werden eingeschworen,
Das ist heute schwer zu fassen,
Hat die Schandtat er getan
Und von einem Frosch sich ...... lassen.

Das andre Bild füg als Beweis ich dafür an
Was mit dem Kind wurde gemacht.
Man hat zum Tiber es gebracht
 Und dort gar schändlich ausgesetzt.



Man sagt dass dort in Rom noch jetzt,
Die Nachfahren der Kröten im Vatikan,
Es wie Nero einst im Lateran,
Was schwer fällt mir das zu beschreiben,
Klammheimlich so noch immer treiben."


"Zeig Amun, der ist ja vom Fach,
Die Bilder und kleb sie dann ins Almanach,
Damit sie erhalten bleiben ewiglich!"
So sprach er zu Maxi freundschaftlich,

"Denn sie beweisen klipp und klar
Wie das damals wirklich war!"

*
Das hat Maxima sodann
Im Olymp auch gleich getan.

***

Wie's mit den beiden weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt






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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.