Freitag, 17. Juni 2016

Die Muse und der Dichterling


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 44 - 14
 Maxima und der Dichterling

axima 
lächelte nur darauf
Und schlug Band zwo des Werkes auf.
(Gemeint ist das Musenalmanach, welches Gott Amun
der Muse Maxima, die bei ihm im Olymp weilte geschenkt hatte)

Das erste was sie ebenda
Gleich auf der ersten Seite sah,
War eine Handvoll Grabbeigaben
Die Archäologen ausgegraben
Kürzlich erst am Nilstrom hatten.

 


Als Auferstehungs- und Wiedergeburtsymbol
Vertrauten die Ägypter wohl,
So wie es heut wird wieder Mode,
An ein Leben nach dem Tode.

Deshalb hat man beim Bestatten,
Zwecks Rückkehr in das Erdenleben
Ihnen Froschfigürchen mitgegeben.

Die sollten im Grabe dafür sorgen
Dass im Dunkel wohl geborgen,
So stand es im Almanach beschrieben,
Ihr Leib ist unversehrt geblieben,
Bis, falls wieder hell es werde,
Für seine Rückkehr auf die Erde.

"So ähnlich wie die Christen heute,"
Dachte Maxi amüsiert bei sich,
"Erhofften es damals schon die Leute,
In Ägypten unverbesserlich."

Auf dass mit gutem Allgemeinbefinden,
Den Weg zurück sie zweifelsfrei
Ins Erdenleben wieder finden,
Gab man den Toten Frosch-Öllämpchen bei.





Deren sanftes, warmes Licht,
So wie das Froschsymbol drauf,
Schon damals bei den alten
Klugen Leuten an des Nilstromslauf,
 Für Gläubigkeit und Zuversicht,
In Sachen Wiederauferstehung galten.


Warum das einst am Nil so war,
Wurde der Muse Maxi klar,
Als sie in ihrem Almanach,
Weiterblätternd gleich danach,
Auf Seite siebzehn ebenda,
Zwei weitere Froschfigürchen fand,
Und mit eignen Augen sah,
Was dazu geschrieben stand.






Die Frösche einst im alten Theben
Standen für Regeneration und Leben.
Auch wie die Tiere das vollbrachten,
Ohn' dass sie lange Zicken machten,
Hatten Künstler aus der alten Welt,
Eindeutig schön einst dargestellt.

Maxi sah es mit Entzücken.
Ein Frosch auf eines andern Rücken,
Hat auf dem, ihm wohl gewogen,
Seine Mannespflicht vollzogen.

"Man sieht den Tieren richtig an,
Dass sie Spaß hatten daran."
Hat Maxi still bei sich gedacht.

***

Da hat Gott Amun laut gelacht.
"Ja", sprach er "Aristomyomaximus,
(Ungekürzter Name der Muse, die in diesem Machwerk hier in der
 Regel nur "Maxi die Hübsche" oder aber Maxima genannt wird)
So ein Nacktfrosch-Amplexus,
Wie du ihn dort abgebildet siehst,
Dauert auf ihr im Krötengang,
Manchmal ein paar Stunden lang."
Und dann fügte der Filou
Gleich noch das folgende hinzu:

  "Nicht dass den Schluss draus du ziehst,
Dass ich das auch so hab gemacht,
Wie im Ranasutra steht beschrieben,
Es andere haben einst getrieben.






Ach es war wahrlich ein Skandal
Sie trieben es gar cloakal,
Wie es in diesem Bild hier Nun
Und Kuk ohn' sich zu schämen tun."




"Ich als der Oberste der Acht,
(Gemeint ist die ägyptische Schöpfer-Achtheit von Hermopolis)
Entgegen Atum welcher ungeniert
Sich masturbierend hat selbst kreiert,




Tat mit der Schlange Amaumet ich
 Zum Schöpfungsakt zusammen mich."





Amun und Amaunet


"Die legte, und bebrütete danach,
Das wirst im Musenalmanach
 Du auf der nächsten Seite sehn,
In Hermopolis das Alpha-Gen.




Wie die Sache weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt



Keine Kommentare:

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.