Montag, 20. Juni 2016

Die Muse und der Dichterling


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 44 - 16
 Maxima und der Dichterling

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Maxi im stillen Kämmerlein
Beim Dichter schwebte wieder ein,
Sah der sich grade all das an,
Was auf dem Smart Phone eingegangen
Er online hatte just empfangen.

"Schön, dass du wieder bei mir bist,"
Begrüßte er sie freudig ganz spontan.

Von ihr geküsst der Essayist,
Klickte danach Lurch für Lurch,
Die Froschgötterbilder weiter durch.

Die meisten Sachen kannte er
Bereits von seiner Forschung her,
Die seit Jahren er betrieb,
Und über die er täglich schrieb.

***

Vor gut fünftausend Jahren schon
Das bestätigte ein Bild,
Zum Beginn der Zivilisation
Tauchten am Nil im Zeitenlauf,
Bis dahin lebten sie noch wild
Und gänzlich unzivilisiert,
Frösche als Schöpfungsgötter auf.




Was dann am Flusse ebenda,
In Hermopolis geschah
Wurde weiter illustriert,
Auf Maxis Kopien dargestellt.




Dass Frösche dort in jenen Jahren,
In der vorgeschichtlichen Welt,
Zusammen mit vier Schlangen,
Die ersten aller Götter waren,
Ist eindeutig mit diesen
Dokumenten nun bewiesen.



 






"So hat das alles angefangen!"
Sprach  ohne das übliche Geschmuse,
Dankbar der Dichterling zur Muse.

Und dann fügte er spontan
Noch ein Wort des Dankes an:

"Das hast du ganz geschickt gemacht
Als oben du hast zugebracht.
Das hätt' ich dir nicht zugetraut!
Dass du die Daten hast geklaut,
Wird dir der Froschgott nie verzeihen!"

"Ach was", lachte lauthals da,
Antwortend darauf gar intim,
Die hübsche Muse Maxima,
"Ich sag ihm, ich wollt sie nur leihen!"


"Mach dir darob keine Sorgen.
Wenn ich ihn wieder sehe morgen,
Bekommt er von mir ein paar Fliegen.
Ja ich kann ganz gut mit Ihm."

"Ich werd ihn sicher dazu kriegen,
Dass zur Veröffentlichung, weil es ja eilt,
Da du ja nicht unsterblich bist,
Und weil dein Leben endlich ist,
Im Gegensatz zu mir,
Die Genehmigung er dir,
Wenn ich ihn darum bitt, erteilt."

"Ach Maxi, wenn ich dich nicht hätt'
Wär' ich total verloren hier.
Das ist wirklich sehr, sehr nett."

Bedankte sich der Dichterling
Lächelnd mit frohem Blick bei ihr.

Dann, weil er wieder einmal hing
Und trotz großem Sachverstand,
Den Reim zum Dichten nicht recht fand,
Bat er die Muse frank und frei:

"Ach Maxi bitte steh mir bei,
Damit am End mit dem Gedicht
Ich mit meiner frechen Gosch,
 Amun mir vergraule nicht,
Dort oben im Olymp den Frosch."
Und er fügte an ohn' Spott
"Ich hab ja nur den einen Gott."

***

Was ihm gar göttlich sozial,
Nach dem er sie so innig bat,
Die Muse drauf erwidert hat,
Berichten wir das nächste Mal.

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.