Dienstag, 31. Mai 2016

Die Muse und der Dichterling



Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 44 - 5
 Maxima und der Dichterling

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Maxi auf den Bildern sah,
Was im krassen Unterschied,
Zu Göttern die unsterblich sind,
Mit den Sterblichen geschah,
Und wohl auch heute noch geschieht,
Wenn sie unten all auf Erden
Sterben und begraben werden,
Schloss sie das Buch vor sich geschwind.

Maden die in Leichen wühlen
Und dabei gar wohl sich fühlen.
Frösche, Unken, Kröten,
Welche dort indessen
Ihrerseits die Maden töten
Und sie genüsslich fressen.




Vipern, Echsen, Schlangen,
Die wiederum die Lurch fangen,
Um sie umzubringen
Und sie zu verschlingen.

Fressen und gefressen werden,
So wie die Schöpfung es betreibt
Ist des Lebens Sinn auf Erden.

Mit dem was davon übrig bleibt,
Listig und gar abgefeimt,
Die Würmer sich befassen.






Aus dem was jene hinterlassen,
Es ist nichts als nur noch Dreck,
Schließlich neues Leben keimt.




***

Angeekelt von all den Bildern
Die detailgetreu den Lebenszweck,
Aller sterblichen Wesen schildern,
Wandte Maxima im Nu
Sich bittend drauf Gott Amun zu.

"Großer Gott ich bitte dich,
Aufrichtig und inniglich,"
Hat sie den Ägypter angefleht,
"Mach, doch bitte wenn es geht,
Dass meinem Freund derart
Übel bleibt erspart."

"Das wäre wirklich grauenvoll
Wenn es dem Dichterling
Falls er einst stirbt genauso ging,
Wie es im Almanach geschildert
Ist abgedruckt bebildert."


"Sag ihm was er machen soll,
Vor seinem Tode justament,
Bevor wir uns für immer trennen,
Damit dem Übel er entgeht
Das im Buch beschrieben steht!"

Amun sprach lachend drauf "Ein Testament,
In welchem er verfügt "Verbrennen!"

Und dann fügte der Filou
Einen Nachsatz noch hinzu.

"Doch denk dran seine Seele bleibt.
Was die nach seinem Tode treibt,
Und wo, wenn sein Leib ist ruiniert
 Sie sich danach einquartiert,
Steht im Buche nicht genannt.
Das ist nur mir allein bekannt!"

"Vielleicht, so wie der Maler Bosch
Es darstellte, in einem Frosch!"

"Also denk unten auf Erden stets daran,
Wenn nach seinem Tod du irgendwann
Einen Quaken hörst im Vollmondschein
Dann könnte es der Dichter sein."


Das hat Maxi zwar nicht sehr behagt.
Doch sie hat nichts darauf gesagt
Sonder nur gediegen
So wie zuvor geschwiegen.

***

Wie's mit den beiden weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.