Mittwoch, 22. April 2015

Im Himmel

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 197
- Im Himmel -

Die Götterallianz

Der Herr wurd zornig, wollt was sagen.
Da fuhr auf seinem schnellen Wagen
Hermes just am Himmelstor


Mit seinem Froschgespanne vor,
Sprang vom Bock, schellte die Bimmel
Und bat um Zutritt in den Himmel.

Jesus gab Petrus einen Wink.
"Lasst ein den orthodoxen flink,
Er kommt von Zeus, der Götterbote,
Sicherlich mit einer Note
Von seinem greisen Herrn Papa."

Da stürmte Hermes schon herein
Und grüßte als er Jesus sah.

"Setz dich, du sollst willkommen sein."
Sprach der Herr darauf sublim,
Skeptisch und neugierig zu ihm.

"Was kann ich tun, so mach schon sprich,
Für deinen Alten und für dich?"

Wortlos reichte da der Boote
Dem Herrn des Himmels Vaters Note.

Jesus, der auf dem Throne saß,
Wurd bleich als er die Botschaft las.

"Pausback" schrie er, "wieder der!
Ich komm mit meinem ganzen Heer.
Richt das deinem Papa aus.
Nur Rosa Schröppel bleibt zu Haus.
Die soll, während wir mit Pausback streiten,
Und anstatt zu pennen,
Zehn Fässer Spelingbranntwein brennen
Und die Siegesfeier uns bereiten."


Dann bot dem Herold er spontan
Ein Gläschen des edlen Stoffes an.
"Trink" sprach er kameradschaftlich
Und dann mach auf die Reise dich
Wie Zeus es dir hat anbefohlen,
Um auch die anderen zu holen,
Damit die Götterallianz
Einhalt gebietet dem Popanz,
Der unten, indem er uns verschmäht,
Sich zum Alleinherrscher aufbläht.

Wie wir, so werden alle Frommen
Heut Abend zu euch rüber kommen
Um die Lage zu beraten.
Mit Juden, Moslems, Asiaten
Und Amun werden wir Katholen,
Indem wir Allianzen schmieden,
Für deinen Alten, den Kroniden,
Die Kastanien aus dem Feuer holen."

"Siehst du Herr", sprach Wojtyla
Der Heilige zu Jesus da.

"Gräben und Grenzen überwinden
Und sich mit anderen verbinden,
So wie ich es hab gemacht,
Ist auch hier oben angebracht.

Im Zug der Globalisierung hier,
Müssen ganz neue Wege wir
Beschreiten um zu überleben!"

"Du brauchst mir keinen Ratschlag geben."
Hat der Herr darauf gesagt.

Wojtylas Seele unverzagt,
Fuhr weiter und hielt stante pede
Dem Herrn nun ihre Antrittsrede.

Hermes, des Kroniden Bote,
War auf dem froschbespannten Wagen
Längst schon wieder abgefahren;
Da hat Johannes Paul der Zwote
Dem Herrn aus seinen Erdenjahren,
So manche Erkenntnis vorgetragen,
Er ging dabei ins Eingemachte,
Die seinen Boss ins Grübeln brachte.

"Mit dem ewigen hin und her,
Einmal hüh und einmal hot,
Dort unten nach deiner Lehr",
So sprach zuletzt er "sapperlot,
Wird es dein Volk nicht überstehen
Und unser Glauben untergehen."

***

Während der Papst, aus seiner Sicht
Erstattete dem Herrn Bericht,
Saß im Olypos der Kronide,
In der Rechten die Ägide,
Neben seinem Göttersohn,
Ratlos beide, auf dem Thron,
Während unten in der Schlacht
Die Frösche haben Ernst gemacht.


"Sie beherrschen das Geschehen"
Dacht Zeus, "wie soll das weitergehen?"

"Sie kämpfen nun neun Tage schon.
Sie sind scharf auf meinen Thron",
Sprach der Alte sorgenvoll,
Zu seinem Sohnemann Apoll.

Dabei haben arg frustriert
Gar ängstlich sie hinabgestiert
Und mussten erkennen wie die grünen
Tapferen Krieger, all'samt Hünen,
Auf dem Felde in der Schlacht
Die Mäuse haben umgebracht.

"Beim alten Kronos" dachte Zeus,
"Erst vernichtet er die Mäus'
Und als nächste sicher dann,
Sind wir Griechengötter dran.
Pausback, der Heerführer am Teich,
Trachtet auch nach meinen Reich."

"Der Grüne will uns unterjochen!"
Hat da Apoll zu ihm gesprochen.
"Er will auf Brechen und auf Biegen,
So scheint's, die ganze Welt besiegen."

"Doch es wird ihm nicht gelingen,
Uns wie die Mäuse zu bezwingen,"
Sprach Zeus und schöpfte neuen Mut,
Denn ihm fiel Hermes plötzlich ein,
Der Sohn, dem er hat anbefohlen
Beistand schnell herbeizuholen.
 
Ach wie tat ihm Hoffnung gut!

"Mit den andern im Verein
Werden, wenn wir uns zusammen tun,"
So dachte der Kronide nun,
"Die Frösche all beiseite fegen"
So hat er fröhlich nun gelacht,
"Und ich behalte meine Macht."

Während Zeus auf die Kollegen
Gewartet hat auf seinem Thron,
War Hermes auf seinen schnellen Schwingen
Am Nil beim Koptenführer schon
Um die Depesche ihm zu bringen.

Amun sprach: "Ich komme gern"
Und bot dem Herold Datteln an
Damit der stärkte sich daran.

"Das Nirvana ist noch fern.
Grüße Buddha schön von mir.
Heut Abend treffen alle wir,
Der neuen Lage adäquat,
Uns bei Zeus im Götterrat.
Richte dem Kroniden aus,
Dass ich mit meinem ganzen Haus
Zu ihm komme. Alle Engel,
Den gesamten Kopten-Sprengel
Bring ich mit. Ich freue mich.
Und nun mach auf die Reise dich,
Damit die anderen, der Weg ist weit,
Du noch erwischt zur rechten Zeit."

***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.