Montag, 20. April 2015

Im Elysium


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 195
- Im Elysium -

Die Frösche von Rom
Teil 1

Als Hera schwieg, mit keckem Wort,
Fuhr Hebe, nach nur kurzem Sinnen,
In der Vortragsreihe fort:

"In Rom", hörte man sie nun beginnen,
"Griff man einst im Zeitenlauf
Den grünen Faden wieder auf."

"Am Tiber", sprach sie kurz gefasst,
"So wie am Nil, nach Lurchen-Norm,
Entstand der Lateran- Palast,
Errichtet nach Gott Amuns Form.

Geschaffen für die neue Zeit
Geriet er freilich etwas breit.
Abstrakt das Maß, - forma romana -,
Hieß er fortan - Lata Rana -"
Sprach grinsend sie mit frecher Gosch,
"Und das heißt schlichtweg breiter Frosch."

Dazu fügte sie spontan
Eine Umrisszeichnung an.


Und da wurd den andern klar,
Dass es die Form von Amun war,
Nach welcher einst am Tiberstrand
Die Titelkirche ward genannt,
Die man dem Herrn der Christenheit
Im Rom geweiht hat seinerzeit.


"Im neuen Glauben" fuhr sie heiter
Dann in ihrer Rede weiter,
"Spielt Amun der geheimnisvolle
Urgott weiter jene Rolle,
Die ihm als Chef der Götteracht
Am Nilstrom ward einst zugedacht."

"Der Klerus freilich der Katholen,
Hat diese Tatsache verhohlen,
Weil, das ist der wahre Sachverhalt,
Man sich schämte seiner Froschgestalt.

Nur verschlüsselt deutet man
Die Christenglauben-Herkunft an
Welche in Theben in der Tat
Am Nilstrom ihren Ursprung hat.

Viele Jahrtausende hindurch
Galt als göttlich dort der Lurch
Und auch nach der Zeitenwende
War's mit ihm noch nicht zu Ende.

Die Tiara, dem Froschkopf nachempfunden,
Sollte heimlich es bekunden,
Woher der neue Glauben kam
Und wen man sich als Vorbild nahm."

Hebe dazu gar vergnügt,
Hat zwei Bilder beigefügt,
Welche klipp und klar bewiesen,
Wie dereinst Christen Frösche priesen.


In verschleierter Gestalt
Verbirgt sich heut ihr Sinngehalt,
Welcher Auferstehung heißt,
Im Katholen Kirchenwappen.
Wie im Nilschlamm sich aus Quappen
Frösche entwickeln über Nacht,
So hat man es in Rom gemacht,
Was dieses Pergament beweist.
Und dann fügte sie spontan
Zwei weitere alte Bilder an
Welche deutlicht machten wie
Der Klerus hat verwandelt sie.


So wie in Frankreich später dann,
Als man sich der Frösche schämte,
Hat man es in Rom getan,
Indem die Frösche man verbrämte.

Drei Lilien im Wappen deuten an,
Was in Sachen Trinität
Und göttlicher Identität
Mit drei Fröschen einst begann.

***
wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.