Montag, 27. April 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 32 - 3
- 9. Kriegstag -

Auf dem Schlachtfeld

ausende
 von Mäusen jetzt,
Vom König in der Krieg gehetzt,
Starben auf dem Feld der Ehr.

So manche gab ihr Schwänzchen her
Nachdem brutal ihr in der Schlacht
Der Garaus ward im Kampf gemacht.



Die Froschkrieger für's Mäuse morden,
Bekamen, so hieß es, einen Orden.

Für jeden siebten oder achten
Schwanz den sie dem Frosch-Spieß brachten,
Erhielten sie das Eichenlaub
Nebst dem Orden auf die Brust.

Das alles sollte ein Ansporn sein
Um die Soldaten anzufachen
Immer weiter so zu machen
Wie es all die rabiaten
Krieger bereits seit gut acht Tagen taten.

Für zwanzig gab es 'nen Glitzerstein
Zum Eichenlaub. Das machte Lust
Für solch wunderschöne Orden
Eitel weiterhin zu morden.
Bei hundert gab es Fronturlaub.

Die Frösche derart motiviert
Haben die Mäuse massakriert
Und gegen alle Kriegsrechtsitten
Ihnen die Schwänze abgeschnitten.


Die allertapfersten der Krieger gar,
Weil's ausgelobt vom König war,
Und ernst sie haben es genommen,
Versuchten, keinen hat's gewundert,
Nach dem Beispiel von David in der Bibel,
(AT, 1 Sam 18,15; 18,27.  "er, (David) erschlug 200 von
den Philistern ,brachte ihre Vorhäute zum König und legte
sie vollzählig vor ihn hin, um sein Schwiegersohn zu werden)
Mordend im Kriege die zweihundert,
Sie zählten alle mit penibel,
Mauseschwänze  zu bekommen,
Und damit den versproch'nen Lohn,
Zu werden Pausbacks Schwiegersohn.

Die meisten nahmen es als Sport
Den Mäusen die Schwänze abzuschneiden.
Wie wir es hier bebildert sehen,
Ist es mit Tausenden geschehen.


Nur jene, die rechtzeitig liefen fort,
Mussten die Schmerzen nicht erleiden,
Welche damit verbunden waren.

Um Schmach und Pein sich zu ersparen,
Ist manche Maus ganz ungeniert,
Klammheimlich lieber desertiert
Oder ganz zum grünen Haufen
 Deshalb über schnell gelaufen.

Auch der Krieger Braunpelz nun
Wollte dies gerade tun.
Er hatte die Nase gründlich voll
Und längst erfüllt im Krieg sein Soll.

"Warum", so dacht er just bei sich,
"Soll ich töten lassen mich
Für Parteckfresser auf dem Thron
Und Krümeldieb des Königs Sohn,
Welcher einst, was nicht ganz klar,
Von Pausback ermordet worden war,
So wie Troxartes immer sagte
Wenn man nach dem Prinz ihn fragte,
Oder schlicht war nur ersoffen.

Da diese Frage war noch offen,
Wollte die Seite wechseln er,
Vom grauen hin zum grünen Heer.

Doch als dem Kumpel er das sagte
Dem der Vorschlag nicht behagte.

"Verräter" schrie er, "Feigling du".
Und dann stach er auch schon zu.


So hat Braunpelz unbenommen
Der nicht durchgeführten Tat,
Für den geplanten Hochverrat
Und der gescheiterten Desertion,
Auf der die Todesstrafe stand,
Wie sein bester Kumpel fand,
Im Voraus den gerechten Lohn
In aller Freundschaft abbekommen.

Doch der Mauser Fürchteblitz,
Der durchgeführt in Selbstjustiz,
Den Mord an Braunpelz für die Tat,
Die der gar nicht begangen hat,
Hatte Pech weil Broatling kam
(Dissertation Ursaula Wiepen S. 34)
Und auch ihm das Leben nahm.


"Ach was bist du Maus doch mies"
Schrie er den feigen Mörder an
Indem er die Lanze in sie stieß.
Der Maus hat das sehr weh getan.
Doch der Schmerz währte nur kurz.
Als sie starb entwich ein Furz
Nebst der schwarzen Seele ihr.
Dann war's vorbei mit ihrer Not.
Als sie fiel war sie schon tot.

So starb Fürchteblitz der Offizier,
Welcher in Troxartes Schar
Der treueste der Krieger war.

***

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.