Dienstag, 28. April 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 32 - 4
- 9. Kriegstag -

Auf dem Schlachtfeld

in 

andrer Frosch aus Pausbacks Heer
Brachte indessen mittels Speer,
Er fuchtelte nicht lang herum,
Zwei weit're graue Krieger um.

Bei ihm ging nie ein Stoß daneben.
Als just dem zweiten Maus das Leben
Er nahm mit seinem Binsenspieß,
Verriet dem Tier er wie er hieß:


"Krotule ist mein werter Name!"
(Dissertation Ursula Wiepen, Seite 74)
So hat er stolz gesprochen.
"Bei Hofe kennt mich jede Dame.
Ich hatte mit vielen schon Affären,
Und manche Lanze schon gebrochen
In vornehm ritterlichem Stil
Wenn eine mir gar sehr gefiel.
Merk dir das du blöde Maus,"
Hat die Kühnheit er besessen,
Seinen Gegner aufzuklären.

Als er den Speer aus ihr zog raus
Hat die den Namen grad vergessen.

***

Die Mäuse wurden in der Schlacht
Nun in Massen umgebracht.

Die Kriegsberichter, all vom Fach,
Kamen mit dem Zählen nicht mehr nach.
Es war der reinste Völkermord,
Wie dereinst im Osmanenreich,
Auch wenn Pausback dieses Wort,
In seinem Protzpalast am Teich,
Für das Massaker, obgleich er's sollte,
 "Wie Erdogan nicht hören wollte,
War die Schlacht im Resultat
Eine gar schlimme Gräueltat,
Welche Mäuse-Genozid zu nennen,
Im Gegensatz zu Erdogan,
In Ankara, dem Scharlatan,
Die Frösche heut sich längst bekennen.

***

Die Lurche überall im Land
Hatten längst die Oberhand.

Ein paar von ihnen offenbar
Hatten Feuerwaffen gar,
Mit denen sie nun wild entschlossen
Alle Mäuse niederschossen,
Die ihnen vor die Flinte kamen.


Weil keine Gefangenen sie nahmen,
Rückten sie nun Korps um Korps,
Im Eilmarsch mordend weiter vor,
Um Mausulina zum Entsetzen
Des Mäusekönigs zu besetzen
Und für Rex Pausback jetzt den Ihren,
Das ganze Land zu okkupieren.

***

Die Mäuse indessen in der Flucht
Haben all ihr Heil gesucht.

Nur sporadisch, vor dem eignen Loch,
Kämpfte manchmal eine noch
Um das Schicksalsblatt zu wenden
Und nicht als Feigling gar zu enden,
So wie es Beißzahn Flitzemaus
Tat vor seinem Höhlenhaus,
Um die Familie zu beschützen
Und auch sein ganzes Eigentum.

Doch das sollte nicht viel nützen.
Ein Frosch brachte den Mauser um.



Sein Vater, der ihm Rache schwor,
Wie Beißzahn's  Gattin Mausemäuschen,
Beide schon mit Trauerflor,
Waren derart aus dem Häuschen,
Dass sie den Ehemann und Sohn,
Der tot vor ihrem Mausloch lag,
Beinah vergessen hatten schon.


Doch weil das Leben weiterging
Und der zu stinken bereits anfing,
Der Vater dem Sohn mit einen Grab
Schließlich die letzte Ehre gab.

***

"Es ist fürwahr ein schwarzer Tag
Für den König und das Land"
Der Papa des Toten fand,
Bevor er sich in seinem Loch
Mit der Witwe schnell verkroch.

***

Wie die Sache weitergeht
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt





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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.