Mittwoch, 2. Oktober 2013

Batrachomyomachia

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 21-32
Märchenerzähler im Olymp

Aus einem alten Schulbuch
- Das Teilen -


"Im Leben muss man auch bisweilen,
Mit einem andern etwas teilen."
So erklärte Ares mit Humor
Es im Olymp dem Götterkorps."

"Damit du weißt, was dir steht zu
Und man mit dir macht keinen Schmu,
Um dich listig anzuschmieren,
Lernst du nun das Dividieren."

"Hat man neun Frösche beispielsweise
Und ist zu dritt man dummerweise,


Und wollen die andern beiden Knaben
Wie du, den gleichen Anteil haben,
Dann gibst du einfach jedem drei
Und nimmst als deinen Anteil dir
Die gleiche Menge und nicht vier.
So simpel ist die Teilerei!"

Sechsunddreißig durch vier ist neun!


Wer teilen kann, der darf sich freu'n,
Denn er ist weit besser dran,
Als einer der das nicht recht kann."

"Aus diesem Grunde solltest du
Weiterlernen immerzu,
Und zwar so lange bis es sitzt
Und du nicht mehr dabei schwitzt
Wenn eine Zahl du willst bisweilen
Durch eine andre einmal teilen."

Als nächstes führte Ares dann
Weitere Teil-Beispiele an.

Acht Frösche die durch vier man teilt
Es ist beinah wie Spielerei,
Ergeben, selbst wenn es mal eilt,
Und man sie ganz schnell teilen muss,
Richtig gerechnet ohne Stuss,
Vier kleine Haufen mit je zwei.



Vierzig Frösche durch fünf das macht
Nicht sechs, nicht sieben, sondern acht.



Teilt man hingegen nichts durch null
Bleibt alles wie es ist.
Das wusste selbst dereinst John Bull,
Und dacht in englisch "So ein Mist!"


Vierundzwanzig durch vier, wir sind perplex
Macht grüne Fröschlein deren sechs.



Die nächste Rechnung, sechs durch drei
Sieht in Ergebnis wieder zwei.



Wer's kann, der wird das Teilen lieben.
Sechsundfünfzig durch acht ist sieben.



Zwölf durch drei, das sieht man hier,
Sind rosa Frösche, deren vier.




Dreißig durch sechs aus grüner Sicht,
Sind fünf; was andres passt da nicht.



Als letztes Beispiel wir probieren
Neun durch zwei zu dividieren.

Dabei erlernen wir sodann
Wie man 'ne Zahl halbieren kann.

Man macht zwei Häuflein, beide gleich.
Das ist zwar ziemlich folgenreich
Für den Frosch der in der Mitten
Dabei wird entzwei geschnitten.


Doch selbst wenn der das übel nimmt
Und lauthals quakend protestiert,
Wird er beim Rechnen massakriert;
Damit das Resultat auch stimmt!

***


"Einen Frosch zu massakrieren
Um neun durch zwei zu dividieren
Damit die Rechnung dir geht auf
Das ist weiß Zeus nicht grade klug,"
Erwiderte ihm Hera drauf,
Und fügte zornig sogleich dann
Einen Nachsatz auch noch an:

"Ich sage dir mit Recht und Fug,
Ein kluger Kopf, bei neun durch zwo
Rechnet ganz anders und zwar so:"

Und dann rechnete dem Korps
Der Götter sie es nochmals vor:

"Neun durch zwei, soviel steht fest,
Ist vier und einer bleibt als Rest.
Den, - divide et impera -,
Werfen wir dem Volk zum Fraße,
Nach alter Sitte, Heureka,
Durch's Fenster auf die Straße
So wie es Mutti Merkel tut.

Die kalkuliert auf diese Art,
Wobei sie nicht an Hochmut spart,
Mit Hinterlist und fährt ganz gut
Damit seit vielen, vielen Jahren.
Sie sagt wir Griechen sollen sparen
Und legt uns die Kandare an.
Sie nimmt den Mund dabei zwar voll
Doch hat sie's selbst noch nie getan!

Wer herrschen will auch teilen soll.
Das verkünden jetzt die Grünen.
Und von der SPD die kühnen
Finanzexperten sagen:
Wer zu viel hat um es zu tragen
Der soll den Armen etwas geben.

Wir werden es demnächst erleben
Wie an der Spree sie dividieren,"
( Mittwoch 2. Oktober 2013 )
Sie blinzelte Ares dabei zu,
"Um weiter so wie der Filou
 Dein Vater zu regieren."

***

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.