Freitag, 11. Oktober 2013

Batrachomyomachia

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 21-34
Märchenerzähler im Olymp

Aus einem alten Schulbuch
- Schreibweise der Zahlen -

"So, nun beherrscht ihr all das Malen!"
Wandte Gott Ares mit Humor
Sich erneut ans Götterkorps.
"Als nächstes", so fuhr er gleich fort,
"Ganz schnell noch ein kurzes Wort
           Zur Schreibweise der Zahlen:"   

  So wie es hier ist schön zu seh'n,
Schreibt man die Zahlen eins bis zehn.


Der Frosch weil er ist kinderreich
Ruft seine Quappen aus dem Teich,
Die turnerisch anstatt zu malen
Aufmarschieren nun zu Zahlen.

Neun Stück des Quappenturnvereins
Steh'n an der Tafel wie 'ne Eins.



Und zur Zwei sind aufmarschiert
Dreizehn Junge schön sortiert
In ihrer grünen Blöße
Fein ordentlich nach Größe.


Siebzehn andere uns zeigen
Wie die Ziffer drei zu schreiben,
So dass man niemals es vergisst,
Für Kinder und für Götter ist.


Als Ziffer vier sind hier zu seh'n
In Reih und Glied der Kinder zehn.


Der Grasfrosch stemmt ganz hoch hinaus
Die Ziffer fünf. So sieht sie aus!
Die Quappen haben sie geschrieben;
Fünfzehn Stück, anbei fünf Fliegen.



Auch die Sechs ist gut gelungen;
Neun rosa Mädchen und neun Jungen
Treten dort im Dauerlauf
Die Zahl zu schreiben, fröhlich auf.



Sechzehn rote Quappen schrieben
Ganz korrekt für uns die Sieben.



Dreizehn Fröschlein, jedes lacht,
Sind aufmarschiert für uns zur Acht.

Und die Eltern, alle zwei
Sitzen unten stolz dabei
Und brüten lustig, ei der Daus,
Noch ein paar weit're Quappen aus.


Frau Grünlich hält im Arm als Bogen
Neun Kinder schön bunt angezogen.

 
Neun Mücken schwirren "summ, summ, summ,"
Direkt vor ihrer Nas' herum.
Doch die Ziffer Neun geschrieben
Wird indes von vierzehn Fliegen.


Am Schluss die Doppelziffer Zehn
Könnt ihr hier im Bilde seh'n.
Auch diese ist den siebzehn jungen
Lustigen Fröschen gut gelungen
Die brav gehorchend, Kind um Kind,
Dazu all angetreten sind."


***

"Wer die Zahlen schreiben kann;"
So fuhr im hoch erlauchten Kreise
Gott Ares fort gar dienstbeflissen
Und fügte sogleich schnell noch  an,
"Der sollte auch in Froschschreibweise,
Die Buchstaben zu schreiben wissen
Und lernen sie zu buchstabieren.
Drum lasst uns keine Zeit verlieren!

Wir beginnen mit dam A.
Wie das aussieht seht ihr ja!

Die Beine grad, den Rücken krumm,
Dazu die Krawatte um;
So wie der Frosch hier vor uns steht,
So beginnt das Alphabet.


Nachdem das A ihm war gelungen
Baten wir den grünen Jungen
Auf Froschart welche ihm war eigen
Uns auch den Letter B zu zeigen.

"Aber nein," sprach der, "um Zeit zu sparen,
Denn bei euch in Ewigkeit
Vertrödelt keiner gerne Zeit,
Könnt ihr es auch hier erfahren
Wie es im Großen Alphabet
Bei uns Fröschen weitergeht."

***


So nun klappt das Buchstabieren
Des Alphabets von A bis Zett.
Lasset  weiter uns studieren
Bis unsre Bildung ist komplett.

Jetzt zeigt uns der Herr Lehrer Grünlich
Auf der Tafel an der Wand,
Was jedem von uns hier ist dienlich,
Wie man QUAK schreibt mit Verstand!


Das große QUAK steht festgeschrieben
An der Tafel als ein Wort.
Doch wir setzen nach Belieben
Uns're Studien weiter fort.

Was als nächstes wir nun schreiben
Ist ein richtig langer Satz
Der als Leitspruch uns soll bleiben
Und ist niemals für die Katz.


***

"Ich habe fertig" gleich danach,
Frei nach TrappTedesco,
Ares zu den andern sprach
Als wär' er selbst el Maestro.

***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.