Dienstag, 9. April 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 17-14
- Lyriker im Himmel -

Als Jesus mit ziemlich trockner Kehle
 Seinen Vortrag dann beendet hatte,
Hielt Rosa, die gute alte Seele,
Sogleich, ohn' jegliche Debatte,
Ihrem Herrn den Krug schon hin.
"Es ist," sprach sie, "nicht mehr viel drin,
Also mach schon, trink ihn leer.
Ich hab im Lager ja noch mehr."

Jesus setzte nochmals an.
Matthäus knurrte. "Mann oh Mann,
Was hat der Herr für einen Zug,
Mir scheint er kriegt gar nicht genug."
Doch hat er sich darob gefreut.

"Ja unser Boss ist gut drauf heut,"
Tuschelte  ihm Simon zu.
"Er verträgt fast mehr als Du!
Doch ein Trinker ist er nicht!"

"Er tut nur seine Pflicht"
Gab Petrus lachend kund.
"Er erneuert jenen Bund,
Den er beim letzten Abendmahl,
Einführte als Ritual.
Und es schmeckt ihm gut,
Besser als sein Blut!"
---

Sonst wenn der Herr im Allgemeinen,
Beisammen mit den Seinen
Zur Bibelstund' im Himmel saß,
Er seine Würde nie vergaß.
Da vermied er jede Kumpanei
Und wirkte eher steif dabei.

Doch heute, es war nicht zu fassen,
Wirkte er heiter und ausgelassen.
Er hat Rosa anbefohlen
Drei Kannen Obstler noch zu holen.
"Und bring auch mit das Zubehör"
So ließ er es die Rosa wissen,
"Manna und für die Damen den Likör,
Weil die sonst alle was vermissen."

Als hätte Debora es gerochen,
Hat zu den Männern ganz spontan
Und höchst verwegen sie gesprochen:
"Ich weiß, als Frau muss ich erst fragen,
Denn Weiber sind euch untertan;
Doch hätt' ich auch was vorzutragen
Ich bitte Euch, erlaubt es mir.
Ich will ja keine Messe halten,
Ich möchte euch nur unterhalten!"

Nachdem Jesus sein Okay gab ihr
Sprach sie: "Ich kenn ein Froschgedicht,
Das kennt ihr sicherlich noch nicht.
Und gleich hat fröhlich und versiert,
Sie die Flötkröt rezitiert.



Die Flötkröte

Montag früh, so gegen vier
Hörte ich eine Flöte.
Ganz leise schlich ich mich zur Tür,
Da draußen saß 'ne Kröte.

Ich war sehr müde, so wie immer
Um diese Zeit und wollt ins Bett.
Doch sie hüpfte in mein Zimmer
Und bat mich zum Duett.

Da holte ich die Flöte mir
Und dudelte ein Stück mit ihr.
Jetzt kommt sie jede Nacht,
 Ganz pünktlich schon um zwei.

Und wisst ihr was sie macht? 
Sie bringt mir ganz neue Töne bei!"


 ***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.