Montag, 1. April 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 16 - 3
- Der Irak-Krieg -

Zum Gotteskrieger selbst mutiert
Verkündete W. Bush blasiert:
"Gott steht nicht neutral dazwischen"
"Das Licht wird die Finsternis erhellen"
Und noch andre Bibelstellen,
Konnt' er in Reden untermischen.
   
"Im Glauben wie auch in der Güte
Der Amerikaner liegt die Kraft,
Er zu betonen sich bemühte,
"Die Wunder zu vollbringen schafft!"
(Das ins Deutsche übersetzte Bush-Zitat lautet wie folgt:
"In der Güte und dem Glauben des amerikanischen
Volkes liegt Wunder bewirkende Kraft")
Mit Propaganda-Rednergabe
Nebst seinem Schauspielergehabe
Er daheim die Lobbyisten,
Sowohl die Juden wie die Christen,
Sehr erfolgreich in der Tat,
Für den Krieg begeistert hat.

Die Kreuzzug-Doppel-Strategie,
Gerichtet gegen den Islam,
Zwecks Einführung der Demokratie
Im Irak durch Uncle Sam,

Erschien dem US-Publikum
Als Nonplusultra-Optimum.

Indes die Bush-Administration
Träumte von Geschäften schon
Die man nach geschlagner Schlacht,
Mit den eignen Kumpels macht,
Die als Statthalter dann dort
Im Bagdad mischen mit vor Ort.

Mit religiösen Floskeln, so benutzt,
Wie es Pausbacks Froschsoldaten
Im Kampf gegen die Mäuse taten,
Hat dem Feinde man getrutzt.

Der war ebenso ein Thor.
Schob seinerseits Gott Allah vor.

"Solche Art Vergatterung
Ist schlimmste Gotteslästerung,"
Dachte Zeus auf seinem Thron.
"Zu uns Göttern fleh'n sie alle
Wenn sie hocken in der Falle."

"Die verdammte Religion
Ist schuld daran, wie auch das Geld.
Weil jeder fest an beiden hält
Und auf den eignen Gott obskur
Wie auf den eignen Geldsack nur,
Im Gebet zur Gottheit achtet
Und noch mehr zu haben trachtet,
Liegt seit vielen tausend Jahren
Die Menschheit sich schon in den Haaren."

Zeus schmunzelte als er so dacht.
Er war gespannt, was in der Schlacht
Am Tigris würde noch passieren.
Da sah er Truppen aufmarschieren.

Die Invasion zu Land begann.
Von Kuwait aus, laut Aufmarschplan,
Rückten die Alliierten ein.
Ein Kinderspiel würde es sein,
So dachte man im Einmarschtrubel
Und erwartete den Jubel
Der Schiiten. Der blieb aus!
Im Gegenteil: "Haut ab nach Haus"
Stand auf manchem Schild geschrieben
Das die Befreier lesen mussten.
Und weil die es besser wussten,
Hat man die Leute weggetrieben.
Die Bilder davon hat zensiert
Das Pentagon sofort kassiert,
Denn zu Haus sollt niemand wissen
Wie die Lage war. Beschissen!

Nichtsdestotrotz, der Vormarsch rollte.
So wie es Bush, der Feldherr wollte,
Mit wehenden Fahnen durch den Sand,
Zu okkupieren jenes Land
Wo vor Jahrtausenden, im alten Ur
Die Wiege stand der Weltkultur.

Die Panzer preschten scheppernd vor.
Weil der Tross nicht folgen konnt'
Und den Anschluss schnell verlor
Kam zum Steh'n die Angriffsfront.

Derart zur Kampfpause gezwungen
Ist der Bagdad-Blitz misslungen.
Der ganze Vormarsch hat gestockt.
Nicht mal Verpflegung kam nach vorn.
Die Truppe fluchte schon im Zorn:
"Das hat Bush uns  eingebrockt!"

Saddam indes der Höllenhund,

In seinem Versteck im Untergrund,
Hat ins Fäustchen sich gelacht
Und gab Befehl zur Panzerschlacht.
"Schnappt sie euch," gab ohne Hehl,
Siegessicher er Befehl.

Wenn nicht ein Sandsturm wär' gekommen,
Der den Gegner just verhüllte
Bevor sich der Befehl erfüllte,
Hätt' es ein schlimmes End genommen
Mit Walker Bush's Soldaten.
Denn ohne Mampf
Kein Kampf
Und keine Heldentaten.


Doch der Sturm kam den Strategen
Der US-Armee gelegen.
Im Sichtschutz, wie es sich gebührt,
Wurde der Tross herangeführt
Und als der Sturm sich schließlich legte
Das Heer sich wieder vor bewegte.

Geschossen wurd', so wie es Brauch
Einst im Wilden Westen war,
Selbstverständlich dabei auch;
Ein bisschen wilder noch sogar.

Durch "friendly fire", wum, wum ,wum,
Kam mancher eigne Krieger um.
Feinde hat man auch getroffen.
Wie viele, das ist heut noch offen.

Damit der Vormarsch auch was nützt,
Wurd aus der Luft er unterstützt.
Splitterbomben, flächendeckend,
Kampfstil, ach es war erschreckend,
Keiner hat darauf verzichtet,
Haben Schlimmes angerichtet.

Gebombt wurde gar rücksichtslos.
Die Zivilopferzahl war groß.

Sowohl die Amis wie auch die Briten,
In Kriegen nicht grad unerfahren,
Benutzten Waffen, die geächtet waren.

Die Heuchelei zu überbieten
Wär' nicht mal Hussein gelungen.
Die offene Feldschlacht zu vermeiden
Ist gelungen jedoch beiden.
So ist man "tapfer" vorgedrungen
Bis endlich man nach Bagdad kam.
Dort hatte indes der Hasardeur,
Ach was war der Schuft infam,
Es war wirklich ein Malheur,
Nachdem den Sieg er hat verkündet,
In allen Gräben Öl entzündet,
Sodass der schwarze Rauch in Schwaden
Den Invasoren sollte schaden.

Nun waren, wie vorausgesagt,
Die Gasmasken im Krieg gefragt,
Auch wenn, das wurd' man schnell gewahr,
Der Smog nicht so gefährlich war
Wie jener welchen man erwogen
Bevor man in den Krieg gezogen.
(Anspielung auf Saddams angebliche Massenvernichtungswaffen,
welche die US-Regierung unter Bush als Kriegsgrund nannten)

Ganz nebenbei, recht lange schon,
Rief man auf zur desertieren.
Auf Flugblättern voller Hohn,
Tonnenweise abgeschmissen,
Ließ man die Feindsoldaten wissen:

"Ihr werdet diesen Krieg verlieren
Und dass jeden, der noch weitermachte,
Man später vor den Kadi brachte.
Den andern, jedoch im Gegenteil,
Würde Ruhm und Ehr zuteil
Wenn Saddam und sein Militär
Gänzlich erst beseitigt wär'."

Saddams einst so stolzes Heer
Leistete kaum noch Gegenwehr.
Die Republikanergarden aufgerieben,
Wurden durch die Stadt getrieben.

Überläufer, Kollaborateure,
Saboteure, Deserteure.
Hinterhalt und Rebellion,
Freischärlertun und Denunziation,
Guerilla-Kämpfer, Parlamentäre,
Patrioten, Flüchtlinge, Milizionäre,
Das war die Gemengelage.
Arg gefährlich, keine Frage.

Doch man zögerte nicht lange
Und nahm Bagdad in die Zange.
Die Amis zeigten was sie konnten.
Gleichzeitig von allen Fronten,
Mit Special Forces  im Verein,
Schnürten sie die Stadt nun ein,
Wobei im Norden von den Kurden
Zusätzlich unterstützt sie wurden.

Nachdem die Stadt war eingekesselt,
Wurd  ein Bombardement entfesselt,
Das jeden der an Allah glaubte,
Am Tigris schier die Sprache raubte.
Der Teppich, den die Airforce legte
So manchen zum Gebet anregte.

Die Invasoren wurden noch viel strenger,
Als sie es schon bisher waren.
Sie zogen ohne Munition zu sparen,
Nun die Schlinge immer enger
Und rückten durch das Säbeltor

Mit Panzern in den Stadtkern vor.

Stellungs- oder Grabenkrieg
Bis zum Tode oder Sieg,
Wie Häuserkampf nach Texasart,
Blieb der US-Armee erspart,
Denn durch ein Meer von weißern Fahnen
Ließ sich der Vormarsch leicht nun bahnen.

Die Strategie der Nadelstiche
Im gepanzerten Gefährt
Hat sich dabei gut bewährt.
Als Saddam seines Feindes Schliche
Erkannte war es schon zu spät.
Die Feiglinge seiner Generalität
Zogen die Uniformen aus
Und gingen in zivil nach Haus.

Auch die tapfren Fedajin,
Fest auf den Herrscher eingeschworen,
Haben fix verlassen ihn
Denn der Krieg war nun verloren.

Die ganze Entourage Saddam
Verwandelte gar wundersam
Innerhalb von Stunden sich
In Bürger die gar fürchterlich
Unter des Diktators Sitten
Machtlos hatten einst gelitten.

Der Propagandachef sogar,
Der ein Held noch just grad war,
Hat den Bart sich abrasiert
Und ist zum Biedermann mutiert.
Kein Wort nun mehr von ihm zu hören.
Mit der gesamten Ba'ath-Partei
War es ruckzuck nun vorbei.

Die Amis ließen sich nicht stören.
Im Handstreich nahmen sie die Brücken
Um danach weiter vorzurücken.

Nachdem der Fluss war überquert
Sollt' es, wie man hoffte kommen.
Bald war Bagdad eingenommen.
Mit Zivilisten im Konzert,
Wurden, was jeder wohl begreift,
Saddams Groß-Plastiken geschleift.



***
Was die ruhmreiche Armee
Und Walker Bush ihr Protege
Im Kriege noch so alles taten
Werd ich demnächst Euch verraten.

 wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.