Freitag, 12. April 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 18-3
- Frosch und Kröte in der Kunst -
Hieronymus Bosch



Am runden Tische in der Mitte
Findet wohl nach alter Sitte,
Wenn man recht schaut, in der Tat,
Eine Hexenmesse statt.

Was uns hierbei interessiert
Ist, was die Schwarze dort serviert.


In einer Schüssel aufgetragen,
Eine Kröte, die ohne zu klagen,
Zwischen den Flossen eingeklemmt,
Etwas in die Höhe stemmt.
Oval, wie man erkennen kann.
Es schaut sich wie 'ne Hostie an.
Doch könnt es auch was andres sein.
Hühnerei bis Krötenstein.
Könnten wir den Maler fragen
Würde er's uns sicher sagen.
Klar ist: Es handelt sich dabei
Um eine Art von Ketzerei
Wie wir sie von denen kennen
Die sich Gegenkirchler nennen.


Deutet Bosch uns hier gar an
Was der Papst hat einst getan
Vor siebenhundertsiebzig  Jahren.
Vielleicht hat er es ja erfahren
Bevor er seine Bilder malte.
Der Klerus seinerzeit arg prahlte
Mit seiner Bulle "Vox in Rama"
Die ausgelöst hatte das Drama
Welches im Wesermarschenland
Bei Altenesch sein Ende fand.

Ketzer und Katholen haben
Sich erbittert dort geschlagen.
Fünftausend Menschen mussten sterben;
Der Rest wieder katholisch werden.

Den Stedingern, so wird berichtet,
Hat der Papst einst angedichtet,
Dass sie hinterm Weserdeich
'Nen Frosch verehrten teufelsgleich
Und mit dem heiligen Leib des Herrn
Frevel trieben all zu gern.
Sie trugen die Hostie, so die Kunde,
Aus der Kirche heim im Munde,
Wo man dann, welch Satanstat,
Das Sakrament geschändet hat.
Sie spuckten die Hostie auf den Mist
So log Papst Gregor voller List
Und ohne sich zu schämen,
Die Stedinger zu zähmen.
Über dieses Thema mehr
Im Kapitel Stedinger.

Gibt uns Bosch mit Malerfleiß
Hierzu nun den Querverweis.

Schweigend und zutiefst betroffen
Lassen wir diese Frage offen
Und wenden uns in aller Ruh
Dem nächsten Frosch im Bilde zu.



Im Vordergrunde, rechts im Bild,
Auf einem Dämon, schwarz und wild,
Ein rotes Tuch und darauf steht
Ein Vogelkäfig, wie ihr seht.
Hinter den Stäben sitzt gefangen
Ein Frosch ganz still mit grünen Wangen.
Das Tier, das weder singt noch plärrt
Wirkt traurig dort so eingesperrt.
Weshalb das purpurrote Tuch?
Diente es gar dem Versuch,
Antonius den Weg zu weisen
Um das Götzentier zu preisen,
Welches im Käfig arg verrucht,
Den heiligen Mann just grad versucht?

Wir wissen es nicht; des Abtes Blick
Zielt auf das Fröschlein mit Geschick
Doch was zwischen beiden ist geschehen
Lässt aus dem Bild sich nicht ersehen.
Doch fest steht eines klipp und klar,
Dass zauberhaft die Sache war.
Darauf deuten die Blumen hin
Überm Frosch im Käfig drin.

 ***
Diese war der dritte Streich
Und der vierte folgt sogleich.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.